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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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gab, ließ aber durchblicken, dass man vorsichtig sein sollte, wenn man Geschäfte mit ihm machte.
    Alex verschlang die Porträts geradezu und versuchte, irgendwelche Kritikpunkte zu finden, doch Saskia hatte das Privatleben der betreffenden Männer völlig ausgespart. Falls einer von ihnen eine Geliebte hatte – und er wusste, dass es bei mindestens dreien zutraf, die angeblich glücklich verheiratet waren –, gab es nicht einen Hinweis darauf. Die Texte waren sehr ausgewogen und enthielten keinerlei Anspielungen auf irgendwelche Skandale.
    Irgendwann hatte er den Ordner frustriert auf den Tisch geworfen.
    Kein Wunder, dass er sich so schlecht fühlte! Er hatte ihr unterstellt, dass sie an Marla herankommen wollte. Immer wieder hatte sie es geleugnet, und trotzdem hatte er ihr nicht geglaubt. Aber falls die Porträts in dem Ordner beispielhaft für ihre Art zu arbeiten waren, dann hatte er sie von Anfang an völlig falsch eingeschätzt.
    Theos !
    Verstohlen betrachtete Alex Saskia von der Seite. Jetzt blickte sie gedankenverloren aus dem Fenster, nachdem sie vorher die ganze Zeit beschäftigt gewesen war und sich Notizen oder was auch immer gemacht hatte. Was würde sie wohl über ihn schreiben? Wie würde sie seinen Charakter darstellen, nachdem er sie so mies behandelt hatte? Würde sie sachlich bleiben oder in Versuchung geraten, zu sagen, wie es damals wirklich gewesen war? Ihn als Mann schildern, der ihr alles versprochen und nichts gehalten hatte? Als Mann, der sie nur ausgenutzt und gedemütigt hatte?
    Nein, darüber wollte er vorerst lieber nicht nachdenken.
    Bald würden sie auf dem John F. Kennedy Airport landen. Sobald das Wochenende vorbei und sie wieder in Lake Tahoe wären, würde er Saskia die Zeit geben, die sie brauchte, um das Porträt fertigzustellen. Und dann würde sie nach Hause fliegen, und jeder von ihnen würde so weiterleben wie bisher.
    Aber erst mussten sie an diesem Abend überzeugend auftreten. Was spielte es schon für eine Rolle, dass Saskia sich nicht für Marlas Geschichte interessierte? Es gab genügend andere Journalisten, die es taten. Alex langte in die Tasche, um nach dem Gegenstand zu tasten, den er vor der Abreise aus dem Safe genommen hatte.
    „Hier … Steck ihn an.“
    Widerstrebend wandte Saskia den Blick von der Skyline von New York ab, die gerade in Sicht kam, als der Privatjet zum Landeanflug ansetzte. Seit der Abreise hatten Alex und sie kaum miteinander gesprochen, was ihr nur recht war, weil er offenbar keine gute Laune hatte.
    „Was ist das?“, fragte sie, als sie sich zu ihm umdrehte, in der Annahme, sich verhört zu haben. Dann sah sie den Gegenstand in seiner Hand und lehnte sich zurück. „O nein“, sagte sie, „den will ich nicht.“
    „Ich bitte dich auch nicht darum, sondern verlange es von dir“, meinte Alex ungeduldig, während er ihr den Ring entgegenstreckte. „Du musst ihn anstecken. Die Leute werden es erwarten.“ Noch immer schüttelte sie den Kopf, als er fortfuhr. „Es wird das Erste sein, was sie sehen wollen.“
    Ihr war klar, dass er recht hatte. Das machte es ihr allerdings auch nicht leichter. So zu tun, als wäre sie mit Alexander Koutoufides verlobt, war eine Sache, seinen Ring zu tragen eine ganz andere.
    „Gefällt er dir nicht?“
    Von wegen! Der Ring war einfach exquisit. Ein quadratisch geschliffener Diamant prangte auf einem zweifarbigen Ring, der wiederum mit unzähligen winzigen oval geschliffenen Diamanten übersät war.
    „Spielt es denn eine Rolle, was ich denke?“, erkundigte sie sich scharf.
    „Nein“, räumte Alex schroff ein und nahm ihre Hand, bevor Saskia sie zurückziehen konnte. „Nicht im Mindesten.“
    Saskia schluckte, als er ihr Handgelenk umfasste. Warum wurde ihr allein bei seiner Berührung heiß, und ihr Herz begann zu rasen? Oder erinnerte sie sich nur an das letzte Mal, als er sie mit diesen Händen angefasst hatte?
    Alex verstärkte seinen Griff. Ob er spürte, wie ihr Puls raste?
    Dann steckte er ihr den Ring an, der perfekt passte. Sekundenlang saß er regungslos da und hielt einfach nur ihre Hand fest, während die Diamanten funkelten, als wollten sie einen unergründlichen Zauber über sie beide legen.
    „So“, meinte Alex schließlich, als wäre damit alles geklärt, und ließ abrupt ihre Hand los. Dann lehnte er sich zurück und schloss die Augen, während das Flugzeug landete.
    Saskia hob die Hand. Der Ring war ungewohnt schwer. „Woher wusstest du es?“
    „Was?“, fragte Alex,

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