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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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anderes Talent hat, als sich in peinlichen Situationen mit irgendwelchen furchtbaren Typen ablichten zu lassen.“
    „Ach, kommen Sie. Gehen Sie nicht so hart mich sich ins Gericht.“
    Marla hob die perfekt geformten Brauen, doch ihr ironisches Lächeln wirkte echt.
    „Danke. Sie sind lieb, aber ich kenne meine Fehler, auch wenn die Presse dazu neigt, sie aufzubauschen.“ Sie blickte auf. „Oh, damit habe ich nicht Sie gemeint.“
    „Ich weiß.“ Überrascht stellte Saskia fest, dass sie Marla sehr mochte, womit sie nicht gerechnet hatte.
    „Ich muss jetzt wirklich los, aber ich freue mich schon darauf, Sie morgen wieder hier zu treffen. Es ist so schön, sich zur Abwechslung mal mit einer Frau unterhalten zu können. Ach, Saskia?“
    „Ja?“
    „Könnten Sie mir vielleicht einen Gefallen tun?“
    „Klar.“ Saskia zuckte die Schultern. „Wenn es geht. Was denn?“
    Marla zögerte und lächelte verlegen. „Kennen Sie sich mit dem Veröffentlichen von Büchern aus?“
    Argwöhnisch betrachtete Saskia sie. „Na ja, ein bisschen. Ich habe Beziehungen. Warum?“
    Marlas Miene wirkte hoffnungsvoll. „Eine Freundin von mir hat einige Geschichten geschrieben – Anekdoten aus ihrem Leben. Ich habe es gelesen, aber ich kann nicht sagen, ob es gut ist. Könnten Sie vielleicht mal einen Blick darauf werfen und es eventuell weiterleiten?“
    Regungslos stand Saskia da, obwohl sie in Alarmbereitschaft war. „Für Ihre Freundin?“
    Marla nickte und blickte sie flehentlich an. „Sie würde sich sehr darüber freuen. Bitte. Ich bringe es Ihnen morgen mit. Zur selben Zeit, wenn Sie einverstanden sind.“
    „Ich bin mir nicht sicher.“ Natürlich hatte sie Marla durchschaut. „Alex hätte bestimmt etwas dagegen.“
    „Bitte“, bekräftigte Marla. „Es ist sehr wichtig für sie. Und Alex muss es ja nicht erfahren. Es bleibt unter uns. Und Sie würden meine Freundin sehr glücklich machen.“
    Sie wirkte beinah verzweifelt, und sofort empfand Saskia Mitgefühl für sie. Trotz ihres Reichtums und ihres Lebensstandards war es sicher nicht leicht, Alex’ Schwester zu sein.
    „Natürlich mache ich es“, gab sie deshalb nach, obwohl ihr klar war, dass sie verrückt sein musste. Was immer in dem Manuskript stand, konnte sehr brisant sein, wenn es in die falschen Hände geriet. Falls Alex Wind davon bekam, war sie geliefert.
    Also musste Saskia dafür sorgen, dass er es nicht erfuhr.

6. KAPITEL
    Alex hatte schlechte Laune. Am Wetter konnte es nicht liegen, denn hoch über den Wolken schien die Sonne an einem strahlend blauen Himmel, während der Privatjet Richtung New York City flog. Und ausnahmsweise einmal konnte Alex auch Marla nicht die Schuld geben. An diesem Morgen hatte sie so glücklich gewirkt wie seit Jahren nicht mehr. Ihre Augen hatten geleuchtet, und ihr Lächeln war richtig ansteckend gewesen, obwohl er sie unter Jakes Aufsicht gestellt hatte und „wegsperrte“, wie Marla es nannte. Er konnte es nicht einmal darauf zurückführen, dass er an diesem Abend an der Wohltätigkeitsveranstaltung teilnehmen musste. In den vergangenen Jahren hatte er nur wenige Einladungen zu solchen Events angenommen.
    Nein, er fühlte sich so unwohl, weil er am Vorabend jene Artikel gelesen hatte.
    Eigentlich hatte er sie nur überfliegen wollen, um seine Vorurteile bestätigt zu sehen und den Ordner dann beiseitezulegen.
    Doch schon der erste Artikel, ein Porträt über Ralph Schneider, ein Mitglied der Weltbank, dem er bereits einige Male begegnet war, hatte ihn sofort gefesselt. Wider Erwarten war der Text nicht oberflächlich, sondern gut recherchiert und detailliert gewesen, sachlich und gleichzeitig persönlich. Saskia stellte Schneider als vertrauenswürdigen Wirtschaftsgiganten mit Herz dar.
    Dann dachte Alex jedoch, dass Ralph vielleicht ein leichtes Ziel gewesen war, und blätterte weiter, um das nächste Porträt zu lesen. Diesmal ging es um einen amerikanischen Immobilienmakler, der es zum Millionär gebracht und fast Prominentenstatus hatte, weil er es verstand, sich mit seinen Spenden für wohltätige Zwecke ins rechte Licht zu rücken. Alex war fasziniert. Er hatte bereits mit einer der Firmen dieses Mannes Geschäfte gemacht und würde es nie wieder tun, weil man Kosten gespart und sich nicht an den Vertrag gehalten hatte.
    Und wieder zeichnete der Artikel sich durch hervorragende Recherche aus. Es war eine journalistische Meisterleistung, denn Saskia räumte zwar ein, dass der Mann sich sehr großzügig

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