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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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Bäume drang.
    „Marla!“
    Marla wirbelte herum. „O nein, ich bin schon viel zu lange weg. Das ist Jake, der nach mir sucht. Dieser Typ macht mich rasend. Ich beeile mich jetzt lieber.“ Schnell küsste sie Saskia auf die Wange und bedankte sich noch einmal bei ihr, bevor sie in Richtung Haus lief.
    Endlich hatte Saskia die Gelegenheit, mit ihrer Arbeit anzufangen. Alex hatte Wort gehalten und sie in sein großes Büro eingeladen, das mit mehreren Computern, Faxgeräten und Telefonen ausgestattet war. „Wow!“, sagte sie, während sie einen Bildschirm betrachtete und einige Fotos mit ihrer Digitalkamera machte. „Du hast hier wirklich alles, um überall in der Welt Geschäfte machen zu können.“
    „So war es auch gedacht. Da ich nicht überall gleichzeitig sein kann, ist es die ideale Lösung.“ Er nahm einige Akten aus einem Eichenschrank.
    Unterdessen betrachtete sie die Fotos auf seinem Schreibtisch. Eins davon war sehr alt und zeigte seine Familie neben einem Fischerboot. Versonnen nahm sie es in die Hand. Alex war darauf etwa zehn Jahre alt. Breitbeinig und mit verschränkten Armen stand er da, als wäre er der Boss, aber sein Lächeln war frech. Marla stand neben ihm, und obwohl erst im Teenageralter, war sie schon eine klassische Schönheit und strahlte eine unbändige Energie aus. Ihre Eltern standen hinter ihnen, und ihr Vater hatte den Arm um ihre Mutter gelegt, die blond war. Laut Marlas Manuskript waren die beiden bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen. Ob es sich um das Boot auf dem Foto handelte?
    „Meine Eltern“, sagte Alex leise, bevor er es ihr aus der Hand nahm und wieder auf den Schreibtisch stellte.
    „Wie alt warst du, als sie gestorben sind?“
    Seufzend legte er einen Stapel Unterlagen auf den Tisch. Dann blickte er aus den hohen Fenstern in die Ferne. „Vierzehn.“
    „Das ist unfair. Ich erinnere mich nicht mehr an meine Mutter, weil sie starb, als ich ganz klein war. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, sie als Teenager zu verlieren.“
    Über die Schulter sah er sie an. „Was ist passiert?“
    „Sie hatte Brustkrebs. Aus Angst ist sie nicht zum Arzt gegangen, und als sie es dann endlich gemacht hat, war es zu spät. Aber ich war noch ein Baby und erinnere mich deshalb überhaupt nicht mehr an sie. Ich glaube, in vieler Hinsicht ist es leichter. Es muss sehr schlimm für dich gewesen sein, deine Eltern durch einen so schrecklichen Unfall zu verlieren.“
    Nun drehte Alex sich zu ihr um und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. „Du weißt, wie meine Eltern ums Leben gekommen sind? Ich kann mich nicht entsinnen, es dir erzählt zu haben.“
    Saskia schluckte. Plötzlich fühlte sie sich schuldig. „Wahrscheinlich habe ich es irgendwo gelesen. Vielleicht habe ich es mir sogar notiert.“
    Einen Moment lang dachte er über ihre Antwort nach und blickte sie dabei mit einem schmerzerfüllten Ausdruck in den Augen an. „Manchmal denke ich, dass sie eigentlich wegen der Übernahme gestorben sind. Es hat ihnen das Herz gebrochen.“ Dann schien er wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Er stieß einen unwirschen Laut aus und setzte sich ihr gegenüber. „Wenn du das Porträt willst, sollten wir anfangen. Hier, das kannst du dir durchlesen …“ Stunden später saßen sie immer noch im Büro, als der Anruf kam. Die Nachmittagssonne schien herein, und die Vorhänge bauschten sich in der kalten Brise, weil die Fenster gekippt waren.
    Alex lauschte einen Augenblick, bevor er Saskia den Hörer reichte. „Es ist für dich, aus London“, sagte er. „Ein Rodney Krieg?“ Dann schob er seinen Stuhl zurück, legte die Füße auf den Schreibtisch und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
    „Sir Rodney?“, fragte sie. „Ich hatte gar nicht damit gerechnet, so schnell wieder von Ihnen zu hören.“
    „Saskia, meine Liebe“, ließ sich die schroffe Stimme des Vorstandsvorsitzenden vernehmen. „Wie kommen Sie voran?“
    „Sehr gut.“ Saskia nickte Alex zu. „Alex und ich arbeiten hervorragend zusammen. Ende der Woche müsste ich fertig sein.“
    „Ah … Was den Artikel angeht …“
    Ein kalter Schauer rieselte ihr über den Rücken. „Ja, was ist damit?“, erkundigte sie sich angespannt. „Gibt es ein Problem?“
    Alex beugte sich vor, und sie drehte sich mit ihrem Stuhl weg, damit sie ihn nicht ansehen musste. Dass er das Gespräch mithörte, passte ihr überhaupt nicht.
    „Na ja, die Vorstandsmitglieder machen sich Sorgen …“
    Nun bekam Saskia

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