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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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mit fünfzehn zum ersten Mal Sex hatte – mit einem viel älteren Mann. Nachdem sie festgestellt hatte, wie viel Spaß es ihr machte, wollte sie unbedingt mehr.
    Marla schilderte, welche Auswirkungen der schreckliche Unfalltod ihrer Eltern auf sie hatte und wie all ihre Ehen nach einem kurzen Glückstaumel scheiterten. Dabei ließ sie nichts aus, weder Sucht nach Ruhm, noch ihre Drogen- und Alkoholabhängigkeit und ihre Aufenthalte in den Entzugskliniken.
    Es war die Geschichte einer Frau, der klar geworden war, dass sie endlich erwachsen werden musste.
    Da der Stil nicht ausgefeilt war, musste der Text überarbeitet werden. Aber dieser bestach durch seine schonungslose Offenheit, war witzig und gleichzeitig zutiefst anrührend.
    Einige Stunden später schlug Saskia das Buch mit Tränen in den Augen zu. Marla war wirklich eine bemerkenswerte Frau. Sie hatte behauptet, sie hätte keinerlei Talent, aber die Frau, die diese Memoiren verfasst hatte, war hochbegabt und scharfsinnig und hatte eine Chance verdient. Wenn es ihr irgendwie möglich war, würde sie, Saskia, ihr helfen. Und zufällig kannte sie in New York genau die richtige Person. Eine ehemalige Kollegin von ihr arbeitete jetzt in der Redaktion eines Verlags und wohnte ganz in der Nähe des Hotels. Ihr wollte sie das Buch ebenfalls zum Lesen geben.
    Im Überschwang griff sie zum Telefon auf dem Nachttisch, merkte dann allerdings, wie spät es war. Bald würde die Sonne aufgehen. Zufrieden kuschelte Saskia sich ins Bett und schaltete das Licht aus. So gut hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Sie würde ihre Kollegin anrufen, nachdem sie einige Stunden geschlafen hatte.
    Alex klopfte gerade an ihre Tür, als sie gegen Mittag aus dem Aufzug eilte.
    „Ich bin hier“, sagte Saskia atemlos.
    „Wo, zum Teufel, hast du gesteckt?“, fragte er, während sie die Tür öffnete. „Ich habe den ganzen Vormittag versucht, dich anzurufen.“
    „Ich war spazieren.“
    „Der Wagen ist in zehn Minuten hier“, informierte er sie, als er ihr in die Suite folgte.
    „Kein Problem. Ich bin fast fertig mit Packen.“ Obwohl ihr heiß war, nachdem sie den ganzen Weg zurückgelaufen war, zog sie ihre Jacke nicht aus. Sie warf ihre Handtasche auf einen Stuhl und holte ihre restlichen Sachen aus dem Bad. Schnell tat Saskia sie in ihre Kulturtasche, und als sie sich umwandte, stieß sie mit Alex zusammen. Bevor sie einen Schritt zur Seite machen konnte, umfasste er ihre Schultern.
    „Warum so eilig?“
    „Du hast gesagt, der Wagen …“
    „Wir haben noch genug Zeit.“ Er umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Deine Wangen sind ganz rot.“
    Saskia war klar, dass das nicht nur an der körperlichen Anstrengung lag. Sie war erleichtert, weil sie ihre Aufgabe erfüllt hatte. Wie sie nicht anders erwartet hatte, war ihre ehemalige Kollegin sehr gespannt auf Marlas Manuskript gewesen und hatte sich nach der Lektüre des ersten Kapitels begeistert darüber geäußert. Nun konnte Saskia es kaum erwarten, nach Lake Tahoe zurückzukehren und Marla zu erzählen, dass eine Lektorin sich ihres Buchs angenommen hatte.
    Außerdem glühten ihr die Wangen, weil Alex ihr so nahe war und sie seine Finger auf den nackten Armen spürte. „Ich bin gelaufen“, brachte sie schließlich hervor. „Das ist alles.“
    „Vielleicht solltest du dich etwas beruhigen.“
    Seine Stimme klang ungewohnt rau, und Saskia fragte sich nach dem Grund dafür. Sie lachte gezwungen. Wie, zum Teufel, sollte sie sich beruhigen, wenn er sie berührte?
    „Danke. Das werde ich. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest … Ich muss noch zu Ende packen.“
    Diesmal ließ Alex sie los. Eine Hand im Nacken, stand er auf der Schwelle zum Bad, während sie ihre Kulturtasche im Koffer verstaute und diesen anschließend zumachte.
    „Ich bin fertig“, verkündete sie, noch immer ganz durcheinander, weil Alex sie erst an sich gezogen und dann so unvermittelt losgelassen hatte. Es war verrückt! Wie konnte er eine solche Wirkung auf sie ausüben, wenn sie nichts mit ihm zu tun haben wollte?
    Er stieß sich vom Türrahmen ab und folgte ihr. „Bevor wir gehen …“, begann er. „Gestern Abend habe ich dir Geld angeboten. Du hast es abgelehnt, aber vielleicht hast du ja noch einmal darüber nachgedacht und es dir anders überlegt.“
    Für einen Moment schloss Saskia die Augen und atmete tief durch. Am vergangenen Abend hatte sie viel zu viel gesagt. Sie hatte zu heftig auf sein Angebot reagiert

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