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Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Titel: Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Mama, Vater wollte dir gar nichts antun: Er ist ermordet worden!» Natali entzog sich der klammernden Hand ihrer Mutter und trat einen Schritt zurück.
    «Kommen Sie, Frau Hardenberg.» Laura umfasste leicht den Ellbogen der Witwe und half ihr vom Barhocker. «Wir gehen jetzt zur Rezeption, buchen ein anderes Zimmer, und dann können Sie sich ausruhen. Glauben Sie wirklich, dass Ihr Mann Ihnen all das antun wollte?»
    Mit halb geöffnetem Mund stieß Silvia Hardenberg Luft aus, die tief aus ihrem Körper zu kommen schien, als würde sie von sämtlichen Muskeln nach oben gepresst. Es klang wie krampfhaftes Lachen.
    «Wäre nicht das erste Mal», murmelte sie, so leise, dass nur Laura sie verstehen konnte.
    Sie weiß es, dachte Laura. Sie weiß, dass Susanne Ullmann die Geliebte ihres Mannes war. Vielleicht haben sie darüber geredet. Wir sollten mit Silvia anfangen, und zwar ohne ihre Tochter.
    Schweigend hatte Guerrini zugesehen und die Situation richtig erfasst, obwohl er die gesprochenen Sätze nicht verstehen konnte. Jetzt trat er neben Laura, beugte sich nah an ihr rechtes Ohr und flüsterte: «Wir fangen mit der Signora an, d’accordo?»
    «D’accordo.»
    Sekundenlang spürte Laura den warmen Hauch seines Atems wie eine zärtliche Berührung. Als sie danach beide gleichzeitig tief Luft holten, dachte Laura, dass sie unter anderen Umständen jetzt beide lachen und sich auf dem Fußboden oder sonst wo lieben würden.

    Der Capitano hatte bereits für ein neues Zimmer gesorgt, obwohl Danova vehement versicherte, dass kein einziges mehr frei sei. Grinsend erzählte Maltempo, wie nach einigen klaren Worten seinerseits plötzlich eine ganze Suite für die Hardenbergs zur Verfügung gestellt worden war. Es sei ja auch ungerecht, wenn die Geliebte eine Suite bewohne, Ehefrau und Tochter aber nur ein Doppelzimmer. Und da er, Maltempo, sehr für Gerechtigkeit eintrete, habe er für Gerechtigkeit gesorgt. Er zwinkerte Laura zu, und Guerrini tat, als hätte er es nicht gesehen.
    «Bene», murmelte er stattdessen. «Andiamo finalmente!» Seit er Maltempo kannte, und das war eine ziemlich lange Zeit, zwinkerte dieser nahezu allen Frauen zu, mit denen er in Kontakt kam. Schönen und weniger schönen, verheirateten und ledigen, jungen und nicht mehr ganz jungen. Noch nie hatte Guerrini erlebt, dass eine dieser Frauen ärgerlich geworden wäre, ganz im Gegenteil. Was ganz eindeutig an Maltempos Charme lag und an seinen fröhlichen jungenhaften Augen.
    Er schaffte es sogar, Susanne Ullmann zu überzeugen, gemeinsam mit ihm in der Lobby zu warten, bis Commissario Gottberg und Commissario Guerrini den Damen Hardenberg in ihrer Suite ein paar Fragen gestellt hätten. Und als sie ihr Mobiltelefon aus der Tasche zog, legte er sanft eine Hand auf ihren Unterarm und schüttelte den Kopf.
    «Più tardi», sagte er leise. «Telefonieren ist im Augenblick keine gute Idee. Aber wir können uns unterhalten.»
    «Worüber denn?», erwiderte sie patzig.
    «Mich würde zum Beispiel interessieren, wo Sie so gut Italienisch gelernt haben.»
    «Das interessiert Sie doch in Wirklichkeit überhaupt nicht. Sie wollen mich nur weichkochen mit Ihrer freundlichen Tour.»
    «Wir können auch schweigen.»
    «Das würde ich vorziehen.»
    «Bene, dann schweigen wir.» Der Capitano lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute die junge Frau einfach an, während sie nach einem Magazin griff und so tat, als würde sie lesen. Während er sie unverwandt ansah, konnte er ihre wachsende Unruhe spüren. Er war mit seiner Taktik sehr zufrieden.

Mit unterkühlter Höflichkeit hatte Lucrezio Danova die kleine Gruppe in den vierten Stock begleitet, die Tür der Suite aufgeschlossen und zum Eintreten aufgefordert. Zögernd waren Silvia Hardenberg und Natali an ihm vorbeigegangen. Nun standen sie in der Mitte des großen Wohnraums und wirkten zwischen den wuchtigen weißen Polstermöbeln und den antiken Schränken seltsam verloren, über sich wie eine Bedrohung den pompösen Kristalllüster.
    «Schlafzimmer und Badezimmer sind nebenan. Im Kühlschrank in der Kommode finden Sie Getränke. Falls Sie irgendwelche Wünsche haben, dann rufen Sie den Zimmerkellner … er hat die Nummer 0034.»
    «Danke», erwiderte Silvia Hardenberg abwesend.
    «Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt. Dass Unbekannte in Ihr Zimmer eingedrungen sind, bedaure ich sehr. So etwas ist in diesem Hotel noch nie vorgekommen. Buona sera, signore.» Danova verbeugte sich,

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