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Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Titel: Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Zimmer der Hardenbergs durchsucht haben. Aber es könnte auch Susanne Ullmann gewesen sein, die außerdem auffallend mit Danova flirtet, der den ahnungslosen Engel spielt. Ich habe keine Ahnung, was die Ullmann mit Silvia Hardenberg besprechen wollte. Ich weiß nur, dass hier jeder was anderes erzählt und einige Beteiligte massiv bedroht werden – in München und offensichtlich auch hier. Außerdem wurden mir Akten zugespielt, die zeigen, dass gegen die Sicherheitsfirma der Hardenberg Bank und gegen die Bank selbst ermittelt wurde. Diese Ermittlungen wurden eingestellt, und wer ermittelt hat, steht nicht in den Akten. Ich und meine Familie werden ebenfalls bedroht, seit ich mich umhöre.»
    «Du und die Kinder? Warum sagst du mir das nicht, eh? Es gibt Telefone! Hast du das vergessen?»
    «Deswegen bin ich hier.»
    «Deswegen?»
    «Um es dir zu sagen und um aus der Schusslinie zu sein.»
    «Wo sind Sofia und Luca?»
    «Ebenfalls weg.»
    Guerrinis Gesichtsausdruck wechselte von besorgt zu fassungslos.
    «Vergiss es!», sagte Laura schnell. «Vergiss, was du gerade sagen wolltest. Es ist alles in Ordnung … alle sind in Sicherheit. Erzähl mir lieber, was hier läuft.»
    «Ma, Laura …»
    «Tutto va bene, Angelo. Veramente.»
    Plötzlich grinste er kopfschüttelnd. «Sei matta, Laura. Du bist verrückt! Aber gut, hör zu: Massimo versucht, mich zu erpressen, Hardenbergs DNS ist überall in seinem Wagen. Susanne Ullmann versucht, Massimo zu belasten, die Assistentin von Massimo verweigert die Zusammenarbeit. Der Sicherheitschef der Banca libera ist nicht zu einem Ermittlungsgespräch in Siena erschienen, und Capitano Maltempo hat erst heute mit den Kellnern des Restaurants gesprochen, in dem Massimo und Hardenberg gegessen haben. Einer hat angeblich gesehen, dass Massimo allein weggefahren ist und Hardenberg in einen Geländewagen mit dunklen Fenstern und italienischem Kennzeichen eingestiegen ist. Ein Mann mit Sonnenbrille und Baseballkappe hätte ihm die Wagentür aufgehalten.»
    «Mafia?»
    «Maltempo hält es für möglich.»
    «Und du?»
    «Non lo so … kann sein, kann auch nicht sein. Solche Lösungen liegen immer auf der Hand. Jeder hier schreit sofort Mafia oder Terrorismus, wenn irgendwas passiert. Ist mir zu einfach.»
    «Sì.»
    «Come sì?»
    «Ich stimme dir zu. Ganz einfach.»
    Guerrinis Lächeln war verschwunden, düster starrte er Laura an. Sie waren wieder genau da angelangt, wo er nicht sein wollte: Sie ermittelten gemeinsam. Von seinem Nicht-Tun hatte er sich etwas ganz anderes erhofft.
    «Noch was?», fragte er unwirsch.
    «Ja, aber das erzähle ich dir erst später. Dauert zu lange.»
    «Dann befragen wir jetzt Signora Hardenberg und danach Susanne Ullmann.» Schnell wandte er sich um und ging voraus.
    Er wird älter, dachte Laura. Und jede Falte steht ihm verdammt gut. Es steht ihm gut, dass er müde ist, dass er wütend ist.
    Langsam folgte sie ihm und dachte, dass sie ihn auch von hinten mochte, es war schon immer so gewesen, auch wenn sie ihn genau jetzt am liebsten geschüttelt hätte in seiner arroganten Distanziertheit.

    «Sie sind immer noch in der Bar.» Capitano Maltempo erhob sich, als Guerrini und Laura zurückkehrten. «Ich muss mich kurz um die Kollegen von der Spurensicherung kümmern, damit die sich möglichst unauffällig bewegen.»
    Guerrini nickte und schilderte dem Capitano in knappen Worten, was er von Laura erfahren hatte.
    «Ich denke, wir brauchen Verstärkung. Keine Uniformierten. Und sie sollen sich ums Hotel verteilen.»
    «Sagen Sie bitte den Technikern, dass im Zimmer der Hardenbergs möglicherweise Abhörgeräte installiert sind», fügte Laura hinzu.
    Maltempo nickte. «Was macht ihr jetzt? Wollt ihr warten?»
    «Ich mach mir Sorgen um meine Mutter!» Natali Hardenberg war aufgestanden, noch immer ihre große Tasche umklammernd. «Ich geh jetzt in die Bar und schau nach.»
    «Das wollten wir auch gerade tun. Kommen Sie, aber bitte bleiben Sie hinter mir und dem Commissario.»

    Nur ein paar Meter trennten sie vom Eingang der Bar. Drinnen herrschte kühle Dämmerbeleuchtung, die sich im schimmernden Holz des Bartresens spiegelte. Seltsamerweise roch es nach Rosen, obwohl keine einzige zu sehen war. Undeutlich zu sehen waren nur die beiden Frauen, die etwas im Hintergrund auf Barhockern saßen und erschrocken auffuhren.
    «Wir brauchen hier keinen Commissario und auch keinen Capitano!» Susanne Ullmanns Stimme klang rau, ihr Italienisch diesmal zu hart. «Wir

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