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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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morgen früh gleich ans Telefon hängen. Wie sieht das mit den Spesen aus? Wie werden die abgerechnet? Immerhin fallen Telefonkosten an, Fahrtkosten, und so weiter. Da Sie ja noch kein Büro an der Uni haben, werde ich ja wohl von unserem WC-Apparat aus telefonieren müssen, und Anspruch auf einen Dienstwagen habe ich ja auch nicht …«
    »Dienstwagen? Wovon träumen Sie?«, fragte Zamorra amüsiert. »So was kriegt ja nicht mal der Rektor persönlich! Lediglich die Hausmeistertruppe verfügt über einen kleinen Fuhrpark.«
    »Ich weiß«, seufzte Duval. »Fünf halb verrostete Pickups, die nur deshalb noch nicht auseinandergefallen sind, weil die Schrauben sich nicht einigen können, in welcher Reihenfolge sie sich lösen …«
    Zamorra grinste.
    »Meinetwegen können wir das mit dem Vertrag tatsächlich heute noch regeln«, sagte er. »Wo wohnen Sie?«
    »Fahren Sie einfach hinter mir her.«
    Sie stieg aus und ging zu ihrem Dodge-Cabrio. Dabei kramte sie in ihrer Handtasche nach dem Zündschlüssel.
    Plötzlich hatte Zamorra das Gefühl drohender Gefahr. Aber er konnte nicht sagen, aus welcher Richtung diese Gefahr kam.
    Duval stieg ein und schob den Zündschlüssel ins Schloss.
    Zamorra handelte instinktiv.
    Er drückte auf die Hupe. Gleichzeitig schob er den Wählhebel der Automatik auf »Drive« und trat das Gaspedal durch. Der schwarze Cadillac schoss vorwärts. Zamorra senkte die Fensterscheibe der Beifahrertür. Er stoppte direkt neben dem Dodge.
    »Raus da!«, schrie er. »Schnell! Steigen Sie ein!«
    Duval sah ihn verwirrt an.
    »Machen Sie!«, brüllte Zamorra.
    Da stieg sie aus. »Was soll das, Chef?«
    »Einsteigen!«
    Sie saß noch nicht ganz, als er bereits wieder Gas gab. Der Cadillac machte einen Satz nach vorn. Hinter ihnen verwandelte sich der Dodge in eine winzige Miniatur-Sonne, die ihr ganzes Licht in einem einzigen Aufblitzen verstrahlte. Glühende Trümmerteile flogen durch die Luft, beschädigten andere Fahrzeuge und knallten gegen Fensterscheiben, verletzten aufschreiende Passanten. Zwei Fahrzeuge auf der Straße kollidierten. Flammen loderten aus dem Wrack, eine fette schwarze Rußwolke stieg auf.
    Zamorra stoppte den Cadillac. Er sah nach rechts.
    Duval war totenbleich. »Woher haben Sie das gewusst?«, flüsterte sie entsetzt.
     
     
    »Ich habe es nicht gewusst«, sagte Zamorra düster. »Aber ich hatte plötzlich das Gefühl, dass mit Ihrem Auto etwas nicht stimmt.«
    »Hängt das mit Ihrem Fachgebiet zusammen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Werden Sie bedroht?«
    »Ich wüsste nicht, von wem.«
    Sirenen klangen auf. Polizei und Feuerwehr waren unterwegs. Zamorra stieg aus, und Duval sah, dass er wieder die Hand unter seine Jacke schob und nach hinten griff. Er sah sich sehr aufmerksam um. Dann ging er langsam auf einen Hauseingang zu. Aber noch bevor er ihn erreichte, drehte er wieder um.
    Auch Nicole war jetzt ausgestiegen. Fassungslos starrte sie das brennende Wrack an, das vor einer oder zwei Minuten noch ihr Auto gewesen war, das sie erst gestern repariert und wieder flott gemacht hatte.
    Totalschaden!
    »Nein«, murmelte sie. »Nein!«
    Schaulustige versammelten sich. Jemand kam mit einem Feuerlöscher aus dem Haus, setzte ihn aber nicht ein. »Da ist wohl nichts mehr zu machen«, bedauerte er.
    Augenblicke später wimmelte es von Polizisten und Feuerwehrleuten, die den Brand löschten. Die Cops drängten die Schaulustigen zurück. Zamorra und Duval wiesen sich aus.
    »War das eine Bombe?«, wollte ein Detective vom NYPD wissen, dem New York Police Departement.
    »Das sollten Ihre Experten herausfinden«, schlug Zamorra vor.
    »Wer ersetzt mir den Schaden eigentlich?«, fragte Duval.
    Sie war noch etwas durcheinander. Zamorra fürchtete, dass sie vielleicht unter Schock stand. Aber andererseits reagierte sie wiederum zu vernünftig.
    »Wer ersetzt den Anwohnern die Schäden?«, konterte der Detective. »Schauen Sie sich die Fenster an, die Autos – und da der Crash … Ich hoffe, Sie sind gut versichert, Ma'am.«
    In Duvals Augen blitzte es zornig auf.
    »Was soll das heißen?«, fuhr sie den Detective an. »Wollen Sie damit etwa sagen, die Explosion wäre meine Schuld? He, ich bin das Opfer, nicht der Täter, Sie – Sie …«
    »Sagen Sie jetzt bloß nicht Arsch mit Ohren. Das könnte der Detective als Beamtenbeleidigung auffassen«, warnte Zamorra.
    »Was haben Sie eigentlich mit der ganzen Sache zu tun?«, wollte der jetzt wissen.
    »Miss Duval ist

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