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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und überließ es ihr, den Kofferraumdeckel zu schließen. An dem Haus musste wirklich Verschiedenes getan werden, dachte Brad. Aber es sah solide aus, und der Parkplatz war in Ordnung. Gut gebautes Haus, anständige Parkmöglichkeiten.
    »Die Grundstruktur sieht gut aus«, meinte er. »Haben Sie das Fundament prüfen lassen?«
    »Ja.«
    »Sind die Leitungen in Ordnung?«
    Sie zog die Schlüssel aus der Tasche, die sie beim Makler abgeholt hatte. »Dass ich eine Frau bin, heißt noch lange nicht, dass ich nicht weiß, worauf man beim Hauskauf achten muss. Ich habe mir zahlreiche Häuser angeschaut, und das hier war am besten erhalten und hatte die beste Lage. Es braucht nur ein paar kosmetische Verschönerungen.«
    Sie öffnete die Tür. »Legen Sie alles auf den Fußboden. Danke. Ich sage Malory, dass Sie sich nach ihr erkundigt haben.«
    Brad ging unbeirrt weiter, sodass sie einen Schritt zurücktreten musste. Es kostete ihn zwar einige Mühe, aber dieses Mal schielte er nicht auf ihren Nabel. »Sind Sie immer so gereizt, wenn Ihnen jemand helfen will?«
    »Ich bin gereizt, wenn jemand denkt, ich würde nicht alleine damit fertig. Hören Sie, ich habe nicht viel Zeit, um meine Arbeit hier zu erledigen. Ich muss jetzt anfangen.«
    »Ich komme Ihnen nicht in die Quere.«
    Er musterte die Decke, den Fußboden und die Wände, während er durch den Eingangsbereich spazierte. »Hübsch.«
    Feuchte Stellen entdeckte er keine, aber es war ziemlich kalt. Allerdings war er sich nicht sicher, ob es an einer schadhaften Heizung lag oder an der Kühle, die die Frau ausstrahlte. »Welchen Teil nehmen Sie?«
    »Oben.«
    »Okay.« Er ging auf die Treppe zu. Amüsiert stellte er fest, dass sie ungeduldig die Luft einzog. »Hübsche Treppe. Pinie ist ein gutes Material.«
    Die Fußleisten mussten erneuert werden, stellte er fest. Und das Fenster oben an der Treppe musste auch ausgetauscht werden. Es hatte noch keine Doppelverglasung.
    Die Wände mussten neu tapeziert werden, und es gab ein paar Setzrisse, aber das konnte leicht behoben werden.
    Ihm gefiel, wie die Zimmer aufgeteilt waren und ineinander übergingen. Und er fragte sich, ob sie wohl neue, solidere Türen einbauen würde.
    Und was war mit der Beleuchtung? Er hatte keine Ahnung von Frisiersalons, aber es war nur logisch, dass sie gutes, starkes Licht brauchten.
    »Entschuldigung. Ich brauche meinen Werkzeugkasten.«
    »Was? Oh, Entschuldigung.« Er reichte ihn ihr, dann fuhr er mit den Finger über die abgeblätterten Fensterrahmen. »Wissen Sie, hier könnten Sie Kirschholz als Kontrast nehmen. Naturbelassen, weil es dann gut zu warmen Farbtönen passt. Auf die Fußböden wollen Sie doch nichts drauflegen, oder?«
    Sie holte ihr Bandmaß heraus. »Nein.«
    Warum ging er nicht endlich? Sie musste arbeiten und nachdenken. Und vor allem wollte sie in ihrem wundervollen Haus alleine sein, damit sie über alle Möglichkeiten nachdenken, planen und davon träumen konnte, wie alles aussah, wenn es fertig war.
    Die Farben, die Muster, die Farbtöne, die Gerüche. Alles.
    Und jetzt war er da und stand ihr permanent im Weg. Männlich und gut aussehend und ablenkend in seinem perfekten Anzug und seinen teuren Schuhen. Dazu duftete er nach teurer Seife und Aftershave.
    Wahrscheinlich kostete seine Seife mehr als die Jeans und das Oberteil, das sie trug. Und er dachte, er könne hier so herumstromern, seinen Geruch in ihrer Luft verbreiten und bewirken, dass sie sich ungeschickt und unbeholfen vorkam.
    »Was haben Sie mit diesem Raum vor?«
    Sie notierte sich die Abmessungen und drehte ihm den Rücken zu. »Das ist der Hauptsalon, für Haare und Make-up.« Als er nicht antwortete, warf sie einen Blick über ihre Schulter. Er starrte nachdenklich an die Decke. »Was ist?«
    »Wir haben solche Halogenlampen-Schienen. Sehr praktisch, und sie sehen spaßig aus. Sie haben den Vorteil, dass man sie in alle Richtungen drehen kann. Wollen Sie es lieber spaßig oder elegant hier drin?«
    »Man kann doch beides miteinander verbinden.«
    »Gute Einstellung. Sanfte Farben oder kräftige?«
    »Kräftig hier und sanft in den Behandlungsräumen. Hören Sie, Bradley...«
    »Aua. Das klang jetzt wie meine Mutter.« Er hatte sich schon hingehockt, um ein Musterbuch durchzublättern, und grinste zu ihr hoch. »Gibt es ein Trainingscenter, wo ihr Mädels diesen schneidenden Tonfall lernt?«
    »Männer dürfen davon nichts wissen. Wenn ich es Ihnen verraten würde, müsste ich Sie anschließend töten.

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