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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Glaubst du, du bist noch da, wenn ich nach Hause komme?«
    »Ich kann ja dafür sorgen, dass ich noch da bin, wenn du nach Hause kommst.«
    »Ja, tu das. Dann rufe ich Jordan nämlich an und sage ihm, er soll wegbleiben. Er kann heute Nacht bei Brad schlafen, dann sind wir ganz ungestört.«
    Sie nahm den Schlüssel und gab ihm einen leichten Kuss. »Ich freue mich schon darauf, schlimm zu sein.«
    Das verschmitzte Leuchten in ihren Augen zauberte ihm noch eine ganze Stunde ein Grinsen ins Gesicht.
    Malory lief die Treppen zu Flynns Haustür hinauf. Sie würde systematisch, langsam und gründlich vorgehen.
    Eigentlich hätte sie schon viel früher darauf kommen müssen. Man brauchte ja nur den einzelnen Punkten zu folgen.
    Die Gemälde reflektierten Momente der Veränderung, des Schicksals. Ihr Leben hatte sich eindeutig verändert, als sie sich in Flynn verliebt hatte. Und dies hier war Flynns Haus, dachte sie, als sie eintrat. Hatte er nicht gesagt, er habe es gekauft, als er sein Schicksal akzeptiert hatte?
    Sie musste drinnen und draußen suchen, fiel ihr ein, während sie in der Diele stehen blieb, um die Atmosphäre des Hauses aufzunehmen. Drinnen im Haus, draußen im Garten?
    Oder war es eher metaphorisch gemeint, sollte sie in sich selber suchen?
    Licht und Schatten. Das Haus war von beidem erfüllt.
    Sie konnte dankbar dafür sein, dass es nicht so mit Möbeln voll gestopft war. Flynns spartanischer Einrichtungsstil würde die Suche wesentlich vereinfachen.
    Sie begann im Wohnzimmer, wobei sie unwillkürlich beim Anblick der Couch zusammenzuckte. Sie blickte unter die Kissen, fand verschiedene Münzen, ein Bic-Feuerzeug, eine Taschenbuchausgabe eines Romans von Robert Parker und Plätzchenkrümel.
    Sie konnte nicht anders - sie holte sich Staubsauger und ein Staubtuch und begann, während ihrer Suche sauber zu machen.
    Dadurch hielt sie sich in der Küche über eine Stunde auf. Danach war sie verschwitzt, die Küche blitzte vor Sauberkeit, aber sie hatte nichts entdeckt, was auch nur im Entferntesten einem Schlüssel glich.
    Sie eilte nach oben. Oben hatte sie ihren Traum begonnen und beendet, erinnerte sie sich. Vielleicht war es ja symbolisch. Und oben war es sicher nicht so beklagenswert schmutzig wie in der Küche.
    Ein Blick ins Badezimmer belehrte sie eines Besseren. Selbst Liebe - zu einem Mann und zu Ordnung - hatte ihre Grenzen, dachte sie, und schloss die Tür schnaubend, ohne nur einen Fuß hineingesetzt zu haben.
    Als sie sein Arbeitszimmer betrat, war sie jedoch sofort bezaubert. Alle finsteren Gedanken, die ihn als Ferkel verdammten, schwanden auf der Stelle.
    Es war nicht aufgeräumt. Gott bewahre, nein. Es müsste dringend einmal abgestaubt werden, und in den Ecken lagen so viele Hundehaarnester, dass man einen Afghanen daraus hätte weben können. Aber die Wände waren sonnengelb, der Schreibtisch war wunderschön und die gerahmten Poster zeigten ein Auge für Kunst und Stil, das sie ihm nicht zugetraut hätte.
    »Du hast so viele wunderbare Seiten!« Sie fuhr mit dem Finger über die Schreibtischplatte, beeindruckt von dem Stapel an Aktenmappen, amüsiert von den Actionfiguren.
    Es war ein guter Raum zum Arbeiten. Gut zum Denken, konnte sie sich vorstellen. Um den Zustand seiner Küche hingegen scherte er sich keinen Deut, und sein Sofa war nur der Platz, auf dem er sich ausstrecken konnte, um ein Mittagsschläfchen zu halten oder ein Buch zu lesen.
    Die Umgebung jedoch, die ihm wichtig war, behandelte er mit Sorgfalt.
    Schönheit, Wissen, Mut. Man hatte ihr gesagt, sie würde alle drei brauchen. Im Traum war Schönheit gewesen - Liebe, Zuhause, Kunst. Dann das Wissen, dass es eine Illusion war. Und schließlich der Mut, diese Illusion zu durchbrechen.
    Vielleicht war dies ein Teil davon.
    Und Liebe würde den Schlüssel schmieden.
    Nun, sie liebte Flynn. Sie akzeptierte, dass sie ihn liebte. Wo also war der verdammte Schlüssel?
    Sie drehte sich um die eigene Achse, dann trat sie näher an seine Kunstsammlung heran. Pin-up Girls. Er war ein solcher... Junge, dachte sie. Ein sehr kluger Junge.
    Natürlich hatten die Fotografien einen sexuellen Ausdruck - aber dahinter lag auch eine gewisse Unschuld. Betty Grables Beine, Rita Hayworths Haarmähne, Marilyn Monroes unvergessenes Gesicht.
    Legenden, sowohl wegen ihrer Schönheit als auch wegen ihres Talents. Göttinnen der Leinwand.
    Göttinnen.
    Malorys Finger zitterten, als sie das erste Foto von der Wand nahm.
    Sie musste einfach Recht

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