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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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während sie den Kühlschrank öffnete und zwei Tafeln Godiva herausholte. »Godiva ist deine Notfallschokolade?«
    »Warum soll man sich nicht das Beste genehmigen, wenn es einem am schlechtesten geht?«
    »Gutes Argument.«
    »Du hattest was mit Jordan Hawke?«, wollte Zoe wissen. »Eine romantische Geschichte?«
    »Es ist schon Jahre her, als ich noch dumm und jung war.« Dana riss die Verpackung auf und brach sich ein großes Stück Schokolade ab. »Es hat ein schlimmes Ende genommen, er hat mich sitzen gelassen. Bastard, jämmerlicher Feigling, Arschloch.« Sie brach sich noch ein Stück ab. »Okay, ich bin fertig damit.«
    »Das tut mir Leid, Dana. Wenn ich gewusst hätte... Na ja, ich weiß nicht, was ich dann getan hätte. Ich muss unbedingt das Gemälde sehen.«
    »Das ist egal, ich bin über ihn hinweg. Völlig über ihn hinweg.« Trotzdem schob sie sich noch ein mächtiges Stück Schokolade in den Mund.
    »Ich muss etwas sagen, und womöglich brauchst du danach die zweite Notfalltafel. Ich sehe in dem Ganzen keinen Zufall. Rational kann ich es aber nicht erfassen. Wir drei - und Flynn, dein Bruder. Dann noch Flynns zwei beste Freunde. Und einer dieser Freunde ist einer deiner früheren Liebhaber. Das schließt den Kreis ziemlich eng.«
    Dana starrte sie an. »Ich hasse diesen Teil. Hast du noch eine Flasche Wein?«
    »Ja, im Gestell über dem Kühlschrank.«
    »Ich gehe entweder zu Fuß nach Hause oder rufe Flynn an, damit er mich abholen kommt. Aber ich habe auf jeden Fall vor, völlig betrunken zu sein, wenn ich aufbreche.«
    »Ich fahre dich nach Hause«, bot Zoe an. »Na los, betrink dich - aber um zehn müssen wir fahren.«
    »Deine Haare sehen toll aus.« Leicht schwankend, weil sie Dana kräftig beim Trinken Gesellschaft geleistet hatte, zupfte Malory an Danas neuer Frisur.
    Die blonden Strähnchen betonten Danas gebräunte Haut und ihre dunklen Augen, und ihre gerade geschnittenen Haare wirkten glänzender und fülliger.
    »Ich muss dir glauben, weil ich ziemlich blind bin.«
    »Meine Haare sehen auch fabelhaft aus. Zoe, du bist ein Genie.«
    »Ja, das bin ich.« Berauscht von ihrem Erfolg nickte Zoe den beiden zu. »Nimm diese Nachtcreme, die ich dir gegeben habe, in den nächsten paar Tagen«, sagte sie zu Malory. »Und sag mir, was du davon hältst. Na los, Dana, dann wollen wir mal sehen, ob ich dich ins Auto kriege.«
    »Okay. Ich mag euch Mädels wirklich.« Beschickert und deshalb betont sentimental schlang Dana die Arme um beide. »Ich kann mir keinen vorstellen, mit dem ich lieber in Schwierigkeiten stecken würde. Und wenn alles vorbei ist, sollten wir einmal im Monat einen Trink- und Frisierabend machen. Wie ein Literaturclub.«
    »Gute Idee. Nacht, Mal.«
    »Soll ich dir mit ihr helfen?«
    »Ach was.« Zoe legte Dana stützend den Arm um die Taille. »Ich schaff das schon. Ich bin stärker, als ich aussehe. Ich rufe dich morgen an.«
    »Ich dich auch. Habe ich schon gesagt, dass Jordan Hawke ein Schuft ist?«
    »Erst hundert Mal.« Zoe führte Dana zum Auto. »Aber du kannst es mir auf der Heimfahrt ruhig noch einmal erzählen.«
    Malory schloss die Haustür, verriegelte sie sorgfältig und polterte ins Schlafzimmer. Dort stellte sie sich vor den Spiegel und posierte mit ihrer neuen Frisur.
    Sie konnte nicht genau sagen, was Zoe gemacht hatte, aber es war auf jeden Fall richtig. Vielleicht, dachte sie, lag es ja daran, dass sie dieses Mal geschwiegen hatte, statt wie sonst jeden einzelnen Handgriff des Friseurs zu kommentieren.
    Vielleicht sollte sie in Zukunft besser Wein trinken und Schuldgefühle haben, bevor sie in den Salon ging.
    Diese Kombination konnte sie auch in anderen Bereichen ihres Lebens ausprobieren. Beim Zahnarzt, im Restaurant, bei Männern. Nein, nein, nicht bei Männern. Stirnrunzelnd betrachtete sie sich. Wenn man Männer nicht dirigierte, dirigierten sie einen.
    Außerdem hatte sie jetzt keine Lust, über Männer nachzudenken. Sie brauchte keine Männer. Momentan mochte sie sie nicht einmal.
    Morgen früh würde sie eine Stunde lang am Rätsel des Schlüssels arbeiten. Dann würde sie sich sehr sorgfältig sehr professionell anziehen. Ein Kostüm, beschloss sie, das taubengraue mit dem weißen Aufschlag. Nein, nein, das rote. Stark und professionell.
    Sie öffnete ihren Schrank und forstete ihre Garderobe durch, die präzise nach Funktion und Farbe geordnet war. Mit dem roten Kostüm in der Hand tanzte sie zurück zum Spiegel und hielt es vor sich.
    »James«,

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