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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Weißen zu unterstützen und damit seine Autorität zu festigen, würden die Straßen und der Fluß zwischen Eurem Land und den Handelsstädten schon bald von seiner Armee beherrscht. Die Kanazawai dienen bereits zusammen mit den Weißen. Wer als nächstes? Die Xacala? Wie lange wird es noch dauern, bevor Ihr nur noch innerhalb der Grenzen Eures eigenen Landes ein Lord seid?«
    Licht fiel auf Tasaios Augen, so kalt wie das Glitzern der Sterne am Himmel, von dem der Butana jeden Rest Dunst und Nebel verjagt hatte. »Ihr sprecht von Möglichkeiten, Mara, und diese hier sind sehr unwahrscheinlich.«
    Doch hinter seiner Haltung verbarg sich verstohlene Wachsamkeit. Mara wollte ihren kleinen Vorteil weiter ausnutzen und ihn aus dem Gleichgewicht bringen. »Keineswegs unwahrscheinlich, Tasaio, und Ihr wißt das sehr gut.« Bevor er etwas erwidern konnte, fuhr sie fort: »Da ist noch eine andere Möglichkeit: Was ist, wenn die Lords der Keda und Xacatecas gleich von Beginn an ihre Unterstützung den Tonmargu geben?«
    Tasaios Aufmerksamkeit war fest auf Mara gerichtet. Er verbarg seine Überraschung. Er wußte, daß Lord Hoppara ihr Verbündeter war, doch die Erwähnung des Lords der Keda kam unerwartet.
    Als Tasaio weiterhin Mara stumm anstarrte, ergriff sie wieder das Wort: »Ich mache Euch einen Vorschlag. Möglicherweise bilden die anderen drei Bewerber um das Weiß und Gold eine Allianz, nur um Eure Pläne zu durchkreuzen. Zwar könnten sie selbst alle zusammen niemals ihre eigene Entscheidung durchsetzen, doch ich besitze genügend Stimmen im Rat, um den Ausgang zu bestimmen.«
    Tasaios Geduld schien jetzt am Ende. »Dann tut das, Mara. Gebt das Weiß und Gold an Frasai von den Tonmargu und geht heim.«
    Mara spürte den Wind wie ein kühles Prickeln auf ihrer Haut. Sie spielte ein gefährliches Spiel, und sie wußte es. Doch sie sah keinen anderen Ausweg. Zu viel unschuldiges Blut würde vergossen werden, wenn sie zuließ, daß die Ereignisse den schlimmsten Weg nahmen. Sie wählte ihre Worte mit Bedacht: »Das Problem ist, daß ich zwar lieber sterben würde, als Euch mit dem Weiß und Gold zu sehen, Ihr aber trotzdem der einzige Mann seid, der den Thron halten könnte. Der Lord der Tonmargu ist nicht der Mann, dem Kaiser in seinem eigenen Palast die Stirn zu bieten. Also haben wir nur zwei Möglichkeiten: entweder einen Kriegsherrn, der eine Marionette des Kaisers ist … oder Euch.«
    Argwöhnisch und nicht eitel genug, um alles, was sie gesagt hatte, ohne Verdacht zu schlucken, sann Tasaio darüber nach. »Wenn eine Galionsfigur als Kriegsherr ein schlimmeres Schicksal ist als der Tod, Ihr jedoch meine sofortige Vernichtung wünscht, welche Lösung bietet Ihr dann an?«
    »Ich kann Euch das bieten, was ich ebenso Frasai von den Tonmargu bieten könnte: Sollte ich abstimmen, würden Euch genug Lords unterstützen, um Euch sicher auf den Thron des Kriegsherrn zu bringen.«
    Der Wind heulte und verschaffte ihnen wieder eine Pause. Tasaio stand reglos da, sein Federbusch wehte in der aufgewühlten Luft. Sein Gesicht war starr wie eine Maske, und seine Hand ruhte wie gemeißelt an seinem Schwert, während die feurigen Bernsteinaugen niemals von Maras Gesicht abließen. Nachdem er über ihre Worte nachgedacht hatte, meinte er: »Nehmen wir einmal einen Augenblick an, Ihr hättet recht. Sagt mir, warum es mich kümmern sollte – unter der Voraussetzung, Lady, daß ich den Mantel des Kriegsherrn auch ohne Eure Hilfe erhalten würde.«
    Die Antwort kam wie bittere Galle von Maras Lippen: »Um welchen Preis? Würdet Ihr das Kaiserreich in den Ruin stürzen, um die Trophäe zu erhalten? Ihr würdet gewinnen, ich zweifle nicht daran, denn wenn auch nur wenige Euren Anspruch offen und aus Liebe gegenüber dem Haus der Minwanabi unterstützen, so werden sich doch viele Ichindars Bruch mit der Tradition entgegenstellen – auch um ihre eigenen Vorrechte zu sichern. So werdet Ihr also nach einem verheerenden Krieg auf dem weißgoldenen Thron sitzen, Euer Sohn wird eine der vielen Töchter des verstorbenen Ichindar heiraten und das zweiundneunzigste Licht des Himmels werden. Dann werdet Ihr keine Probleme mehr damit haben, Eure Wahl anerkennen zu lassen. Doch Ihr werdet über ein vernichtetes Volk herrschen.« Mara bemühte sich, Haltung zu bewahren; allein die Vorstellung der Kosten eines solchen Griffs nach der Macht verursachte ihr eine Übelkeit bis in die letzten Fasern ihres Körpers. Nach einer notwendigen Pause, um ihr

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