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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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hatte mit denen der besten Krieger mitgehalten – sollten doch die Götter das Schicksal eines Sklaven entscheiden, der nicht wußte, wo sein Platz war. Je länger sich die Nacht hinzog, je mehr Männer starben, desto weniger konnte auf eine Hand verzichtet werden, die noch eine Waffe führen konnte.
    Nach dem vierten Angriff war Kevin kaum noch in der Lage, sich zu bewegen. Seine Arme schmerzten vor Müdigkeit, und seine Knie zitterten unkontrolliert. Als der letzte schwarze Krieger unter seinem Schwert gefallen war, knickten seine Beine ein, und er fiel zu Boden, während die fiebrige Energie, die ihn aufrecht gehalten hatte, versiegte.
    Mara brachte ihm einen Becher mit Wasser, und er lachte angesichts der vertauschten Rollen. Er nahm einen tiefen Schluck, und sie beeilte sich, auch die anderen zu versorgen, die noch trinken konnten. Kevin betrachtete das Schlachtfeld. Der Boden, die Kissen, die Wände, jeder Flecken des Zimmers glitzerte rot, und verstümmelte Körper lagen mit grotesk verrenkten Gliedern auf dem Boden. Der einst angenehme Raum sah jetzt aus wie eine Leichenhalle aus einem Alptraum. Von den dreißig Soldaten der Acoma und den zwei Dutzend Xacatecas und Bontura, die in der Nacht zuvor zu ihnen gestoßen waren, standen nur noch zehn Acoma, fünf Xacatecas und drei Bontura. Die übrigen lagen erschlagen oder verwundet zwischen den Haufen schwarzgekleideter Leichen, die vor lauter Erschöpfung niemand mehr beiseite schaffen konnte. »Wir müssen über hundert von ihnen getötet haben«, sagte Kevin benommen.
    »Vielleicht mehr.« Arakasi, der aus seinem Versteck im Schrank in der Speisekammer herbeigerufen worden war, kniete neben dem Sklaven. Die Schlinge, in der er seinen Arm hielt, war voller roter Spritzer, und der Dolch schien mit getrocknetem Blut förmlich festgeklebt in seiner linken Hand.
    Kevin neigte den Kopf leicht in seine Richtung. »Tut das nicht weh?«
    Arakasi warf einen Blick auf die Armschiene und nickte. »Natürlich tut es weh.« Er blickte auf die Tür. »Es ist bald Morgen. Wenn sie noch einmal kommen, werden sie es bald tun.«
    Kevin kämpfte sich mühsam auf die Beine. Er hätte sein Schwert fallen lassen, wenn nicht die Gefahr bestanden hätte, sich die Füße zu verletzen. Müde und zitternd vor Anstrengung ging er zu Mara, die auf der anderen Seite kniete und sich um Hopparas verwundeten Kommandeur kümmerte. Als Kevin zu ihr trat, blickte sie auf. Sie sah erschreckend dünn aus im Licht der einzigen noch brennenden Lampe, und ihre Augen wirkten viel zu groß in dem blassen Gesicht. An einer Hand waren die Knöchel aufgescheuert. »Ist alles in Ordnung?« fragte Kevin.
    Sie nickte geistesabwesend und kämpfte gegen die Müdigkeit an, als sie versuchte aufzustehen. »Es ist eine solche … Verschwendung«, sagte sie schließlich.
    Kevin nahm seine ganze Kraft zusammen und streckte die Hand aus, um ihr aufzuhelfen. »Laß das nicht die anderen hören, mein Schatz. Sie werden dich wegen untsuranischer Ansichten mit Bausch und Bogen aus dem Rat jagen.«
    Mara war zu erschöpft, um auch nur den Hauch eines Lächelns zustande zu bringen.
    »Hier ist es nicht sicher für dich«, fügte er hinzu. »Einer der Diener soll sich um Hopparas Offizier kümmern.«
    Mara schüttelte den Kopf. »Es ist zu spät.« Sie vergrub ihr Gesicht in der schweißnassen Kuhle an Kevins Nacken.
    Der Midkemier warf einen Blick auf den Kommandeur der Xacatecas und erkannte, daß er aufgehört hatte zu atmen. Der Mann, der mit seiner ruhigen Stärke die Männer durch den brennend heißen Sand von Tsubar geführt hatte, war jetzt nur noch eine Erinnerung. »Bei den Göttern, er war ein großartiger Soldat.«
    Kevin führte seine Lady zurück in den kleinen Raum, der sich am besten verteidigen ließ, wie sich herausgestellt hatte. Lujan, zwei Krieger und Maras übriggebliebene Bedienstete waren damit beschäftigt, die Toten fortzuschaffen. Die loyalen Soldaten, die gefallen waren, wurden in ein anderes Schlafzimmer gebracht, wo sie auf ihre ehrenvolle Einäscherung warteten, während die Leichen in den schwarzen Rüstungen mit den Füßen hinaus in den Garten gestoßen und gerollt wurden.
    Mara lehnte sich gegen Kevin. »Ich glaube nicht, daß ich den Gestank dieses Raumes jemals wieder aus der Nase bekommen werde.«
    Kevin strich ihr über die Haare, etwas unbeholfen vor Müdigkeit. »Der Geruch des Krieges läßt sich nicht so leicht vergessen.«
    Ein lautes Krachen aus dem Flur hallte durch die

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