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Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim

Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim

Titel: Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matti Rönkä
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Absicht, Verbindungen nach Russland aufzubauen. Dort entsteht gerade ein großes Potenzial an Motorradbegeisterung. Und auch unsere verschiedenen Geschäftstätigkeiten und karitativen Aktivitäten eignen sich hervorragend für eine Expansion Richtung Osten.«
    Er redete wie ein verbindlich lächelnder Geschäftsmann, wie ein wohltätiger Spendensammler oder wie ein Wahlkampagnenfinanzierer, der sich seinen Platz im Bebauungsplan sichern will.
    »Und du, Viktor, hast gute Kontakte und Verbindungen und Geschäfte in Russland. Wir möchten, dass du uns hilfst, Zusammenkünfte in St. Petersburg zu organisieren, uns vielleicht Empfehlungen gibst … Wir würden deine Hilfe nicht vergessen …« Sepe ging zum Du über. Ich wusste, wie der unausgesprochene Teil des Vorschlags lautete. Auch meine eventuelle Weigerung, zu helfen, würde nicht vergessen werden.
    Ich stand reglos da, mit leerem Gesicht, und wartete.
    Der Trupp ließ sich von der Flaute nicht beeindrucken. Die Männer wechselten nicht einmal das Standbein. Das Einzige, was sich bewegte, war ein Schweißtropfen, der Sepe von der Stirn auf die Nase fiel.
    »Wir können dich ja noch einmal besuchen. Gern auch zu Hause. Du hast zwei Kinder, nicht wahr? Eins davon als Leihgabe«, bezog sich der juristische Berater auf das Familienrecht.
    Ich durfte keine Furcht zeigen. Also drehte ich ihm den Rücken zu und tat, als wollte ich in die Halle zurückgehen. »Ich habe euch früher schon gesehen. Es tut mir immer noch leid um die schönen Harleys, die sich damals in Schrott verwandelt haben«, sagte ich zur grauen Wand des Gebäudes.
    »Versteh mich nicht falsch. Es geht hier nicht um Drohungen. Ein Unternehmer spricht mit einem anderen über Geschäfte. Es wird so viel Mist über uns erzählt. Dabei sind wir Stützen der Gesellschaft, werden von Ministern zum Geburtstag eingeladen und fahren Veteranen spazieren.« Ein Lächeln lag in Sepes Stimme.
    Ich drehte mich um, zögerte die Antwort aber noch einen Moment hinaus.
    »Okay, ich rede mit den Petersburgern und berichte ihnen von eurem Interesse. Ich werde euch weder empfehlen noch behaupten, euch zu kennen. Ich übermittle nur eure Bitte um Kontaktaufnahme. Wie seid ihr zu erreichen?«
    »Visitenkarten brauchen wir nicht. Wir fragen bei dir nach.«
    »Komm nächstes Mal allein. Ich mag es nicht, wenn der ganze Trupp auf meinen Hof donnert.«
    »Gut, einverstanden«, sagte Sepe beinahe zufrieden. Er ging zu seinem Wagen und blieb davor stehen. »Gehört der Citroën dir?«
    Ich nickte.
    »Ein Schwulenauto. Das Blech rostet. Die Elektronik ist für den Arsch. Dazu alle möglichen anderen kleinen Macken, oder aber große.«
    Sepe wusste, wie man einen Mann kleinkriegt. Er schlug die Tür zu, der Jeep kurvte mit jaulenden Reifen über den Asphalt, und die Motorräder röhrten der Reihe nach hinter ihm her.
    Ich schloss den Waffencontainer und merkte, dass jemand an der Tür stand.
    »Da hattest du ja gerade eine etwas größere Kundenschar. Haben die ein neues Bad für ihren Clubraum oder einen Anbau für ihre Werkstatt bestellt?«, erkundigte sich Korhonen.
    Ich ließ das Vorhängeschloss an seinen Platz gleiten. »Nein«, antwortete ich.
    »Oder habt ihr Waffenhandel getrieben? Die Citykaninchenpopulation bedroht wohl die Blumenbeete der Mopojungs. Für die Entenjagd ist es ein bisschen kurz, dein Schrotgewehr. Ich hab’s zufällig gesehen.«
    »Aha.«
    Korhonen ging weiter in die Halle hinein. Er nahm einzelne Werkzeuge in die Hand, legte sie wieder weg, schaltete die Kreissäge ein und sprang in gespieltem Entsetzen zurück, da der Strom eingeschaltet war und das Sägeblatt aufheulte. »Ich möchte dir ernsthaft davon abraten, dir neue Probleme aufzuhalsen. Du hast schon einen ganzen Batzen alte Schwierigkeiten«, erinnerte er mich unnötigerweise.
    Ich hatte mir über Korhonens Gerede von der Sicherheitspolizei den Kopf zerbrochen, es mit den jüdischen Geschäftsmännern in Petrozawodsk in Verbindung gebracht, mit Wronskij und sogar mit Julija. Doch ein solides Gedankengebäude wollte dabei nicht herauskommen.
    Ich erklärte Korhonen, die Motorradfreunde hätten mich um Hilfe bei ihren Ostkontakten gebeten, doch ich hätte ihnen nicht mehr versprochen als ein einziges Telefonat. Und über die alten Probleme könne ich mir keine Sorgen machen, weil ich gar nicht wisse, ob es sich dabei nicht um Gequassel der Polizei handele.
    Korhonen sagte, sein Vertrauen zu mir sei so unverrückbarwie eine Ladung Sand auf einem

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