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Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim

Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim

Titel: Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matti Rönkä
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Ala-Huschko. Und wieso nennst du mich Scheiß-Korhonen? Mein Vorname ist Teppo, offiziell Terho. Kannst mich gern duzen, ich bin ja ein Stück älter als du«, redete Korhonen gemütlich weiter, als plaudere er über das Wetter, kaum zu glauben, dass es immer nur regnet.
    Vom Himmel fielen die ersten Tropfen.
    »Hier werden wir nass. Wenn sonst nichts anliegt, müsste ich allmählich nach Hause trippeln. Meine Frau setzt gerade die Kartoffeln auf«, sagte ich.
    »Jetzt hör mir mal zu. Sag uns, was du weißt. Das ist das Beste für dich«, versuchte Ala-Huusko noch einmal sein Glück.
    »Hör du mir mal zu. Wenn ihr noch Fragen habt, schickt ein höheres Tier, und zwar ohne Blaulicht. Mein Verhältnis zur Supo ist einwandfrei. Und zu Russland erst recht.«
    »Aha, du gibst also zu, dass du Russlandkontakte hast«, triumphierte Ala-Huusko.
    »Na, verdammt nochmal, ihr habt hier doch selbst eine gemeinsame Operation mit den Russen.«
    Ala-Huusko wurde verlegen. »Wie kommst du darauf?«, entfuhr es ihm.
    »Na so was, habt ihr die russischen Agenten etwa nicht bemerkt? Von denen hat da draußen ein halbes Dutzend gelauert. Und so was nennt sich Geheimpolizei. Hoffentlich habt ihr wenigstens nachgezählt, ob eure eigenen Männer noch alle da sind«, höhnte ich.
    »Die Operation ist beendet«, erklärte Korhonen. »Schnipsel mal den Kabelbinder durch«, wies er den Polizisten in der Kugelweste an.
    Ala-Huusko nickte. Die Polizisten zogen ab, stiegen in ihren Kleintransporter, ohne die Ausrüstung abzulegen.
    »Wir sprechen uns noch«, sagte Ala-Huusko und ging rückwärts die Rampe hinunter. »Auch du wirst überwacht, Korhonen«, rief er noch, bevor er sich umdrehte.
    Korhonen und ich blieben allein zurück.
    »Du stapfst ziemlich allein durch diese Kacke, Viktor, und der Pegel steigt«, sagte Korhonen ohne drohenden Unterton. »Ich kann dir vielleicht einen Rettungsring zuwerfen. Andere Helfer kann ich dir nicht empfehlen. Ich kapier überhaupt nicht, worum es geht. Die Supo veranstaltet einen Riesenzirkus, aber mir traut sie nicht, obwohl sie mich selbst angeworben hat.«
    »Heul nicht«, erwiderte ich. »Ich weiß auch nichts. Aber ich finde es raus.«
    Über den Bürgersteig strömten Leute in Schüben, als wäre irgendwo weiter oben ein Dammtor, das in unregelmäßigen Abständen jeweils eine Gruppe von Passanten durchließ. Ich starrte auf den Strom, die wenigen, die in die Gegenrichtung marschierten, wirkten unnatürlich.
    Wie die Lachse, die schwimmen auch gegen den Strom, dachte ich, doch dabei schob sich mir das Bild von Julija an Bekaris Arm vor die Augen. Ich wusste, dass ich diesen Anblick nicht so bald vergessen würde.
    »Wie steht es sonst? Mit dem Leben? Mit den Frauen?« Korhonen schoss ins Blaue und traf.
    »Ziemlich chaotisch«, gab ich zu.
    »Na, falls es dich tröstet, bei mir auch. Verdammt nochmal, alles ist in Ordnung, und trotzdem schmeckt alles fad«, sagte Korhonen überraschend. »Ich habe eine Psychologin zu Hause, aber mit der kann ich doch nicht darüber reden. Klagen, wenn es nichts zu klagen gibt. Und wehe, du gehst zum Betriebsarzt und sagst, du wärst deprimiert. Das spricht sich sofort rum, und der kleine Teppo darf nur noch Büroarbeit machen. Man traut sich höchstens noch zum Zahnarzt.«
    »Ich war privat beim Arzt. Der hat mir irgendeine Serotoninkur verschrieben. Das Zeug hat bloß bewirkt, dass mein Schwanz streikt und mein Mund ständig trocken ist. Der Doktor hat gesagt, probieren wir das mal ein paar Monate lang. Verdammter Quacksalber, hört mir fünf Minuten zu und drückt mir ein Rezept für ein halbes Jahr in die Hand.«
    »Aha. Tut mir leid. Ehrlich«, setzte ich hinzu, als ich merkte, dass meine Worte arg förmlich klangen. Und aufeinmal wusste ich, dass ich mit keinem über Julija sprechen konnte. Nicht einmal mit Korhonen, obwohl ich mir verwundert eingestand, dass ich ihm mehr vertraute als irgendwem sonst. Nicht als Polizist, aber als Mann, fast als Freund.
    Ich ging zu meinem Wagen.
    »Du selbst und allerlein willst rausfinden, was los ist?«, fragte Korhonen.
    »Ich selbst und ganz allein.«
    Korhonen schüttelte den Kopf, lächelte müde. »Gott will ich lassen raten«, begann er zu singen, drehte sich um und ging.
    »Trotzdem vielen Dank«, sagte ich zu seinem Rücken. Der Kripomann quittierte meine Worte mit einem Winken.
    »Mein Leib und meine Seele in dein’ Händ’ ich befehle«, drang sein klangvoller Gesang leise an mein Ohr.

28
    Ich wartete vor dem

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