Zeit des Zorn
wahrscheinlich auch der Grund, warum er zum
Schluss doch immer wieder nach Hause kommt.
Also gehen sie, ein
bisschen betrunken, weiter und sprechen über ihren Rückzug aus dem
Dopegewerbe. Was Chon und er machen wollen, was aus ihnen werden soll. O fährt
auf die Energieidee ab, fragt sich, ob's da vielleicht auch ein Plätzchen für
sie gäbe, und die Antwort ist natürlich ja. Das Geschäft ist ganz anders als
das letzte, keine Risiken, weder juristische noch sonst welche, alles astrein,
total transparent.
Das Drogengeld wird
gewaschen und kommt sauber wie Sonnenenergie hinten aus der Maschine raus.
Sie freuen sich.
Sogar Chon ist jetzt froh
darüber, jetzt, wo er ein bisschen nachgedacht und viel getrunken hat. War vielleicht ganz schön, das
Adrenalin mal ein bisschen runterzufahren. Man wird sich dran gewöhnen müssen,
aber es könnte schon ganz gut werden. Die Knarren gegen Turbinen, Rotorblätter
und Schalttafeln tauschen. Elektrizität verballern wie früher scharfe Munition.
Alles ein bisschen
lockerer angehen.
Ben ist glücklich.
Er spaziert den Strand
entlang, den er liebt, mit den Menschen, die er liebt. Die Rundung der Küste
umfängt ihn ebenso wie Chons und Os Arme.
Elena liegt in ihrem
großen einsamen Bett und guckt eine Seifenoper.
Sieht anderen beim
Leidenschaftlichsein zu.
Magda ruft von der Uni an.
Wie geht's? Mir geht's
gut. Und dir? Eigentlich gibt's nichts Neues ...
Elena merkt, dass der
Anruf mehr verbergen als preisgeben soll, aber sie versteht das und findet es
sogar in Ordnung. Tut dem Mädchen gut, mal rauszukommen und ein eigenes Leben
zu leben. Jedenfalls so weit das möglich ist, trotz der ständigen Beschattung
durch Leibwächter. Sie wurden angewiesen, diskret vorzugehen, und ihnen wurde
erklärt, dass sie Magdas Sicherheit dienen und sie
nicht ausspionieren sollen - sie will gar nicht wissen, was sie nicht wissen
muss.
Das Fernsehbild flackert
auf dem Granatengitter draußen vor dem Fenster, und Elena beobachtet es einige
Augenblicke lang. Die beiden Liebenden auf dem Bildschirm brüllen sich an, und
sie wendet ihnen wieder ihre Aufmerksamkeit zu, dann legen sie den Streit mit einer
Umarmung und einem feurigen Kuss bei.
Als das Telefon erneut
klingelt, ist Lado dran.
Die beiden güeros sind mit einem Mädchen
ausgegangen und alle zusammen in demselben Haus verschwunden.
»Eine Nutte?«, fragt
Elena.
»Keine Professionelle«,
erwidert Lado. »Ich glaube nicht.«
Sieht aus und benimmt
sich wie ein reiches Mädchen.
Elena hört das und denkt
an Magda. Sieht sie auch aus und benimmt sie sich wie ein
reiches Mädchen? Wahrscheinlich. Ich sollte ihr sagen, dass sie nicht so dick
auftragen soll.
»Wessen
Freundin ist sie?«, fragt Elena. »Gehört sie zu Mr. Lassen-wir-den-Scheiß oder
Mr. Fick-dich?“
»Ich
weiß es nicht«, erwidert Lado. Er erklärt, warum.
»Bist
du jetzt dort?«, fragt sie. »Ja, draußen vor dem Haus.«
»Und die sind immer noch
alle drei zusammen da drin?“
»Ja.«
»Interessant.«
Nicht für Lado. Ihm
ist langweilig. Er hat vier gute Männer dabei, alles mujados, ohne Papiere, unauffindbare,
eiskalte Killer, die vor Sonnenaufgang wieder über die Grenze verschwunden
sein könnten. Die drei güeros sind betrunken und stoned
- so leicht würden sie es möglicherweise nie wieder haben.
»Ich
kann's jetzt durchziehen.«
»Das heißt aber, das
Mädchen muss auch dran glauben.« Lado lässt sein Schweigen für sich
sprechen.
Noch
mal verlegenes, untypisches Schweigen. Als sie wieder bei Ben ankommen. O fragt sich, was sie (mit wem
sie's) machen soll. Aber Ben packt aus. Das Sex-Dope.
Feuchtes, moschusartiges,
erdiges, leckeres, stinkendes verficktes Gras.
Ein Zug treibt dir den
Tau auf die Blüte, der zweite lässt dich fließen fließen fließen. Du schwillst
an, du fließt, greifst zu, lässt los und weinst. Tränen aus deiner Pussy,
Tränen aus deinen Augen, deine Nippel würden auch heulen, wenn sie könnten, so
gut ist es. Und das gilt nur für die Frauen, bei Männern heißt es
Pfahlwurzel ausfahren.
Sie könnten glatt dem
Sonnenlicht entgegenstrebend einen asphaltierten Bürgersteig durchstoßen. So
hart, so hart, so hart, aber es dauert an, kannst praktisch ewig ficken. Ewig
ficken, jeder Nerv auf deiner Haut wird zum schimmernden Spaßzentrum, du
stöhnst schon los, wenn sie, sagen wir mal, deinen scheiß Knöchel berührt.
Ben & Chon's Sex-Dope.
Ist für mehr Orgasmen an
der Westküste verantwortlich als Doctor
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