Zeit des Zorn
Johnson.
Kein Wunder, dass die
Mexikaner scharf drauf sind. Alle sind scharf drauf.
Würde man dem Papst was
davon geben, er würde lausenden dankbaren Gläubigen Kondome vom Balkon
zuwerfen. Sie auffordern, loszulegen. Gott ist ein guter Mann, geht vögeln.
Gott ist die Liebe, macht es endlich.
O nimmt zwei Züge.
OMG.
O mein verfluchter scheiß G. Punkt.
Chon kommt auch drauf,
auf den Punkt. Nimmt einen langen Zug, und ein langer ist lang genug. O und
Chon liegen ausgestreckt auf dem Bett. Er robbt an O ran,
die noch einen Zug nimmt und dann den Joint an Ben weiterreicht. Er saugt ihn
weg, das ist schon kein Zug mehr, das ist eine Entscheidung, das
stillschweigende Einverständnis, dass sie den Fluss jetzt überqueren werden.
Sie spüren es alle.
O, das Zentrum, die Mitte, der Angelpunkt ihrer dreiseitigen Liebe.
Sie haben es aber nicht
eilig, jede noch so langsame Bewegung ist wahnsinnig faszinierend. Chon
braucht ungefähr siebenunddreißig Minuten, um den Träger ihres Kleids ihren Arm
hinunterzuschieben, und er hat das Gefühl, nur dadurch schon zu kommen. Sie
trägt einen durchsichtigen schwarzen BH, und er streichelt ihr gute fünf Jahre
lang mit dem Handrücken über die Brust, sieht, wie sich der Nippel durch den
Stoff abzeichnet, wie eine Pflanze, die im Frühjahr zum Vorschein kommt, bis O endlich hinter sich greift und das verfluchte Ding öffnet (Mr. Gorbachev, tear down this
wall), weil
sie seine Haut auf ihrer Brust spüren will, und als er sie berührt, hat sie
einen kleinen gleich da und noch einen, als er seine Lippen auf ihren Nippel
legt und die Farben im Raum verrückt spielen.
Die Farben drehen
definitiv durch, als er tiefer rutscht, sie mit den Fingern spreizt und leckt.
Sieht Chon gar nicht ähnlich, orale Liebe, normalerweise rammelt er gleich
los, aber jetzt lässt er sich Zeit und summt leise eine fröhliche Melodie in
sie hinein (Little Miss Echo), drückt seinen Finger auf ihren geschwollenen
Spot, und sie windet sich und schlängelt sich und bebt, keucht, stöhnt und
gurrt und kommt und kommt und kommt (Ol) und rollt anschließend auf die
Seite, zieht ihm die Jeans runter, packt seinen Schwanz und steckt ihn in sich
rein (wo er hingehört).
Ben streichelt ihren
Rücken. Fährt langsam mit den Fingern ihre Wirbelsäule rauf und runter,
verfolgt die Rundung ihres Hinterns, weiter über ihre Oberschenkel, ihre Waden,
ihre Knöchel, ihre Füße und dann wieder rauf.
Vorzüglich.
O sagt: »Ich will euch beide. Meine beiden Jungs.«
Sie greift hinter sich,
um seinen warmen hart-weichen Knüppel zu spüren. Ben ist Kiefer, nein - Eiche,
nein - Sandelholz, süßes, duftendes, heiliges Sandelholz, und sie steckt ihn
dahin, wo sie ihn haben will, Chons kalt-heißer Stahl pumpt in ihr, füllt sie
aus, aber nicht ganz und dann spürt sie Bens Druck und einen Widerstand, aber
dann ist er drin, und jetzt hat sie beide Männer in sich (wo sie hingehören).
Wer hätte gedacht, dass
sie solche Musiker sind, wer hätte gedacht, dass sie im Duett einen solchen
Rhythmus hinbekommen, einen solchen Beat? Wer hätte gedacht, dass O ein
Instrument und zu solchen Tönen fähig ist? Zunächst ein langsamer Song, langsam
und sanft, largo und piano, dann hebt das Tempo an, ein Teil beginnt, der
andere klingt aus, vor und zurück, ein unablässig treibender Beat. Bens Hände
auf ihren Brüsten, Chon umfasst sie an der Hüfte, sie berührt Chons Gesicht,
Bens Haare. Ihre beiden Männer, dringen tief in sie ein, spielen auf ihr, jetzt
hört sie sich schreien, vor der Lust gibt es kein Entkommen, keine Atempause,
keine Achtelnote Unterbrechung, keinen Aufschub, keine Zuflucht, eine dünne
Membran trennt sie, sie tropft, schwillt an, packt, grapscht, greift, fließt
aus, stößt schreiend einen langen Ton aus und alle kommen zusammen.
OOOOOOOOOOOOOO
Elena
kann nicht schlafen. Sie denkt an das Mädchen.
Chon über den Unterschied
zwischen Werbung und Pornografie:
Werbung gibt hässlichen
Dingen schöne Namen. Pornografie gibt schönen Dingen hässliche Namen.
Müsste eigentlich seltsam
sein am nächsten Morgen (was haben wir gestern Nacht bloß getan?!), ist es
aber nicht.
Alles easy.
Happy cool.
Chon rollt zuerst aus dem
Bett. Geht auf die Terrasse und macht seine Liegestütze. Ben liegt noch
schläfrig im warmen Bett. Er steht ein paar Minuten später auf, hört die Dusche
und O, die irgendeine Melodie aus dem Radio mitsingt.
Sie treffen sich am
Frühstückstisch.
Grapefruit,
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