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Zeit-Odyssee

Zeit-Odyssee

Titel: Zeit-Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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pulverisiertem Stein und heißem Eisen. Als ich mich wieder aufgerappelt hatte, sah ich Jard gerade noch in der Kommandozentrale verschwinden. Ich trottete hinter ihm her und sah, daß er am Befehlsstand auf verschiedene Knöpfe drückte. Die roten Notlampen flammten auf, der Summer ertönte und brach unvermittelt wieder ab. Jard drehte sich um und entdeckte mich.
    »Nein!« brüllte er mit einer abwehrenden Handbewegung, »‘raus mit Ihnen, Ravel! Haben Sie nicht gehört, was ich Ihnen gesagt habe? Sie müssen unbedingt … ‘raus … Koordinaten …«
    »Ich kann Sie nicht verstehen«, schrie ich zurück. Ich hörte nicht mal meine eigenen Worte. Jard packte meinen Arm und drängte mich zu der Falltür, die in den Versorgungstunnel führte.
    »Ich muß die Station in die Nullphase transferieren, verstehen Sie? Ich kann nicht zulassen, daß sie in Feindeshand fällt …« Die Tür wurde hochgehoben und ich hindurchgestoßen. Es geschah alles viel zu schnell, verwirrend schnell. Verdammt, so kann man doch keinen Kranken behandeln … Die Erschütterung, als mein Kopf auf dem Boden aufschlug, brachte mich wieder zur Besinnung.
    »Laufen Sie!« rief Jard mir aus mindestens tausend Meilen Entfernung zu. »Laufen Sie so weit wie möglich! Viel Glück, Ravel …«
    Seine Stimme erstarb. Ich kauerte auf allen vieren, dann rappelte ich mich auf und setzte mich in Trab. So hatte es Nel gewollt, und er war schließlich mein Chef.
    Dann explodierte die ganze Welt und stürzte mich kopfüber ins Nichts, während mir tausend Tonnen heißer Sand auf den Kopf fielen und mich auf ewig von allem abschlossen.

 
5.
     
    Nun, vielleicht doch nicht auf ewig, schien mir eine leise Stimme zuzuflüstern.
    »Aber fast«, entgegnete ich, und schon hatte ich den Mund voll Sand. Ich wollte Luft holen, um den Sand auszuspucken, und bekam auch noch einen Teil davon in die Nase. Dabei mußte dann irgendein primitiver Instinkt das Kommando übernommen haben, denn plötzlich begann ich heftig mit Händen und Füßen zu rudern, mich aufwärts durch die Sandmassen zu arbeiten, bis ich inmitten von Hitze, dem Gestank nach verbranntem Plastikmaterial – und Luft auftauchte. Staubige, verräucherte Luft, aber Luft. Ich hustete, schnaufte und atmete erst einmal, und dann sah ich mich um.
    Ich lag in dem Versorgungstunnel, dessen Wände verbeult und verzogen waren, als hätte etwas Heißes sie zerschmolzen. Der Boden lag unter dreißig Zentimetern Sand begraben, dem Sand, durch den ich mich gerade hochgewühlt hatte. Jetzt mußte ich meinen Verstand bemühen …
    Der Tunnel ging bis zur Pumpstation, von der aus, wie ich wußte, eine Leiter an die Erdoberfläche führte; das war so eingerichtet worden, um die natürliche Landschaft möglichst wenig zu verändern. Ich brauchte also nur in der alten Richtung weiterzugehen, die Leiter hinaufzuklettern und …
    Ich gratulierte mir voller Genugtuung zu dem kühlen Kopf, den ich unter Beschuß bewahrt hatte, als ich plötzlich feststellte, daß es hier für einen Tunnel, der über einen Meter tief unter der Erdoberfläche liegt, merkwürdig hell war. Das Licht schien von dem Tunnelende zu kommen, das hinter mir lag. Ich drehte mich um und sah ein Durcheinander von Stahlträgern, durch deren Gitterwerk in staubdurchtränkten Strahlen blendendes Sonnenlicht hereinströmte.
    Nach ungefähr zwölf Metern kam ich leichter vorwärts, weil hier nicht so viel Sand und Trümmer herumlagen. Die Tür zur Pumpstation leistete Widerstand, bis mir einfiel, daß man ja ziehen, nicht drücken mußte. Die Installationen waren sämtlich intakt und bereit, jede gewünschte Menge frischen, sauberen Quellwassers aus einer Tiefe von vierzig Metern heraufzupumpen. Liebevoll tätschelte ich eine der Pumpen und packte mit festem Griff die Leiter. Oben angelangt, drückte ich auf den Knopf; der Motor surrte, der Deckel schob sich zur Seite und außer einer Menge Sand fiel eine kleine, grüne Eidechse herein. Ich kroch hinaus, wartete, bis ich wieder zu Atem kam, und sah mich um.
    Ich sah den langgezogenen Bogen des Strandes, der jetzt allerdings mit Trümmern übersät und kreuz und quer von den Spuren der Raupenketten durchwühlt war. Ich sah den Dschungelstreifen, der sich auf der Düne bis fast an die Küste hinunterzog. Doch wo vorher unsere Station gewesen war, war nichts weiter als ein rauchender, tiefer Krater.
    Ich legte mich lang auf den herrlich warmen Sand und betrachtete die Szene mit brennenden Augen, die von dem Glanz

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