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Zeitbombe Galaxis

Zeitbombe Galaxis

Titel: Zeitbombe Galaxis
Autoren: Bart Somers
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den blutverschmierten Mund. Zum Henker mit L.A.U.S.! Jetzt wollte er den errungenen Sieg auskosten.
    Er zog Mylitta an sich und küßte sie.
    Die Zuschauer rasten vor Begeisterung.
    »Dem Sieger gehört alles!«
    Commander John Craig war jetzt in der Tat ein reicher Mann.
    Alfred Bottom kam mit einem breiten Lächeln und ausgestreckter Hand auf ihn zu.
    »Gratuliere, heldenhafter Kämpfer. Ich habe noch nie einen Mann mit einer solchen Geschicklichkeit gesehen. Zweimal war ich sicher, daß es um Sie geschehen sei.«
    Bottom zuckte mit den breiten Schultern; seine Glatze schimmerte im Sonnenschein. Er schien es gar nicht zu bedauern, daß sein Leibwächter verloren hatte.
    Craig wandte den Kopf und warf einen Blick auf die offenen Schatullen, die jetzt ihm gehörten. Er nahm ein Goldstück und reichte es dem Dicken.
    »Als Andenken, Bottom.«
    Der Mann nahm das Geschenk entgegen und nickte.
    »Dafür sollen Sie und Mylitta meine Gäste bei der Feier sein, die ich eigentlich als meine Siegesfeier vorbereitet habe«, sagte er lachend. »Ich habe nämlich für den Nachmittag und Abend den Liebestempel gemietet.« Er zuckte erneut mit den Schultern. »Schließlich kann man nicht immer gewinnen und muß sich mit den Gegebenheiten abfinden.«
    Ein harter Ausdruck glitzerte in seinen Augen. Wenn Craig diese Einladung annahm, mußte er damit rechnen, daß er diesen Liebestempel nur als toter Mann verlassen würde. Andererseits bot sich ihm nur auf diese Weise Gelegenheit, Alfred Bottom im Auge zu behalten. Und solange Bottom sich um Craig kümmern mußte, würde er keine Gelegenheit finden, die Bombe zu legen.
    »Ihre Großzügigkeit wird nur von Ihrem Sportsgeist übertroffen«, erwiderte Craig mit einer knappen Verbeugung.
    Bottom lächelte geschmeichelt und wandte sich an einen seiner Diener. »Wir werden aufbrechen, sobald sich die Zuschauer verlaufen haben.«
    Craig wandte sich an Mylitta. »Hoffentlich hast du noch andere Kleider mitgebracht. Dieser Umhang dürfte kaum für einen Besuch des Liebestempels geeignet sein.«
    Sie lachte perlend. »Mit meiner Garderobe kann ich es mit jeder Frau auf diesem Planeten aufnehmen. Die Veranstalter sind nicht kleinlich, wenn es um den Preis für ein Schiamachy geht.«
    Als sie allein in ihrer Suite waren, die dem Sieger zugewiesen wurde, probierte Mylitta eine Reihe von Abendkleidern aus. Für den Besuch des Liebestempels wählte Craig für sie ein schwarzes Kleid aus und sah zu, wie sie hineinschlüpfte. Darüber würde sie eine schwarze Samtstola mit Hermelinkragen tragen.
    Alfred Bottom erwartete sie wie versprochen am Nordtor in einem chromblitzenden Flugwagen. Der Pilot wartete neben der Tür. Bottom saß auf dem hinteren Sitz und rauchte eine Tobarette.
    »Ich habe die anderen schon vorausgeschickt«, sagte er, »um die Vorbereitungen zu treffen.«
    Etwa zu meinem Tode? fragte sich Craig.
    Er hatte ebenfalls seine Vorbereitungen getroffen. Er hatte sich umgezogen und trug jetzt einen schwarzen Abendanzug. In seinen Taschen befanden sich mehrere kleine Gegenstände, die er einsetzen konnte, wenn er sich im Liebestempel den Muskelmännern von L.A.U.S. stellen mußte.
    Der Flugwagen stieg auf und zog eine weite Schleife über dem leeren Zuschauerraum. Craig warf einen Blick auf das Gebäude mit den durchsichtigen Wänden und atmete erleichtert auf. Das Ding da unten wäre beinah sein Mausoleum geworden.
    Doch jetzt war keine Zeit mehr, an die überstandenen Gefahren zu denken.
    Der Liebestempel war ein Palast, der aus den kostbarsten Marmorblöcken von über fünfhundert Planeten errichtet worden war. Statuen der größten Liebhaber aller Zeiten säumten die Parkwege: Casanova und Don Juan von der Erde, Ston Foll von Halvia, Elos Karr von Revere und ein ganzes Dutzend weiterer, die Craig namentlich nicht kannte. Alle Wege mündeten an einer dunklen Grotte, die den Eingang zum Palast bildete.
    Erregung breitete sich in Craig aus, als der Flugwagen im Park landete. Die Sonne stand bereits über dem westlichen Horizont.
    Mylitta schritt zwischen Craig und Alfred Bottom auf den Palast zu. Der Agent von L.A.U.S. fühlte sich offensichtlich in der Rolle eines Katers, der mit der Maus spielt, ehe er sie auffrißt.
    Die Grotte war in dunkelblaues Licht getaucht. Sie war den Liebeshöhlen der Aphrodite von Veneria nachgebildet. Große Reliefs waren in die Steinwände geschlagen. Nackte Männer und Frauen umarmten sich in den hundertunddrei Liebesstellungen, die angeblich erst auf dem
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