Zeitbombe Galaxis
Hinterkopf schlug dagegen, und sein Körper wurde schlaff.
Diesen Vorteil nutzte der Humanoid sofort aus und schlang die langen Arme noch fester um den Mann. Wieder schleuderte er ihn gegen die Wand.
Doch diesmal war Craig besser vorbereitet. Er streckte ein Bein aus und fing damit die Wucht des Anpralls ab. Dennoch wäre es fast um ihn geschehen gewesen. Sein ganzer Körper schmerzte. Noch ein solcher wuchtiger Schlag, und er würde unweigerlich das Bewußtsein verlieren.
Sein Verstand war seine einzige Waffe. Irgendwie mußte es ihm gelingen, diese Waffe so einzusetzen, daß er die Oberhand gewann. Er hatte sich bislang so in die Defensive drängen lassen, daß ihm keine Zeit zum Überlegen geblieben war.
Der Ledergurt! In ihm mußte die Lösung des Problems stecken. Er tastete an den einzelnen Schlaufen herum.
Der Humanoid hob ihn auf und wirbelte ihn durch die Luft.
Craig merkte, wie sich eine Ampulle aus der Lederschlaufe löste.
Er holte aus und warf die Ampulle mit voller Wucht auf den Fußboden. Er hörte, wie das Glas zerbarst und sah einen rötlichen Schein an der Wand.
Der Humanoid stieß einen gellenden Schrei aus.
Er begann auf der Plattform zu tanzen. Seine Fangarme hielten Craig nach wie vor umklammert, aber der Druck war jetzt bei weitem nicht mehr so stark. Rötliche Flammen züngelten vom Fußboden auf.
Der Gestank von angebranntem Fell drang Craig in die Nase. Der Humanoid schrie noch einmal auf und ließ Craig fallen. Dieser landete auf seinen ebenholzfarbenen Sandalen und wich hastig zurück. Gerade noch rechtzeitig hatte er sich seiner chemischen Kenntnisse erinnert und daran gedacht, daß Blei in Pulverform bei der Berührung mit Luft zu brennen begann.
Die durch die kleinen Löcher der Wand einfallende Luft schürte die Flammen. Der Humanoid sprang von einem Fuß auf den anderen. Beide waren bereits stark angesengt. Noch immer züngelten die Flammen um seine Beine.
Craig trat mit dem gezückten Schwert auf ihn zu.
Eine kurze Bewegung mit dem Fangarm, und schon segelte das Schwert durch die Luft. Craig fing es auf und trennte mit einem Streich ein Stück des langen Fangarms ab. Der Humanoid wollte sich noch einmal auf den Mann stürzen. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel zu Boden.
Craig zögerte.
»Der Kampf wird erst durch den Tod eines der beiden Kontrahenten beendet!« kam eine Stimme aus dem Lautsprecher.
Craig holte aus und durchbohrte das Herz des Humanoiden mit dem Schwert.
Er war der Sieger dieses Spiels. Ihm gehörten die Frau und die Schätze. Er konnte sie sehen, denn jetzt glitt die Decke zum letzten Stockwerk zurück. Ein kleiner Fahrstuhl führte hinauf.
Craig wankte in die Liftkabine, hielt sich an einem Handgriff fest und spürte, wie er hinaufglitt. Er kam in den warmen Sonnenschein und wurde von einem ohrenbetäubenden Jubelgeschrei der Zuschauer begrüßt. Zweihunderttausend Männer und Frauen waren von ihren Sitzen aufgesprungen und riefen seinen Namen. So etwas hätte er selbst in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet.
Die Frau stand lächelnd von ihrem Thron auf und kam mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. Er ergriff ihre Hand und hielt sie fest. Allein die Nähe dieser schönen Frau gab ihm neue Kräfte.
Sie war nicht sonderlich groß, hatte aber eine ungewöhnlich reizvolle Figur mit dunkel getönter Haut, was ihr einen exotisch fremdartigen Flair verlieh. Das lange schwarze Haar war im Nacken zu einem Knoten zusammengebunden. Ihr roter Mund leuchtete wie eine reife Frucht.
»Und wie heißt du?« fragte Craig.
»Mylitta. Ich stamme vom Planeten Veneria.«
Veneria, wo die jungen Mädchen und Frauen ebenso ausgebildet wurden wie die Hetären im antiken Griechenland. Es wurde ihnen beigebracht, auf jeden Wunsch eines Mannes einzugehen. Unwillkürlich fragte er sich, wieviel es die Veranstalter des Schiamachy wohl gekostet haben mochte, diese Frau von Veneria herzuschaffen, um sie als Hauptgewinn für das Spiel auszusetzen.
»Mylitta. Der Name gefällt mir – und die Frau gefällt mir auch. Bleib bei mir. Ich glaube, ich werde bald jemand brauchen, an dessen Schulter ich meinen Kopf betten kann.«
Sie nickte und legte den Arm um ihn. Bei der Berührung ihres weichen, anschmiegsamen Körpers vergaß er alle Strapazen des hinter ihm liegenden Schiamachy. Es tat ihm wohl, den zarten Druck ihrer Hüfte zu spüren.
Sei auf der Hut, Commander!
L.A.U.S. wartete hier auf ihn in Gestalt von Alfred Bottom. Craig schnitt eine Grimasse und verzog
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