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Zeitbombe

Titel: Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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verstehen«, stimmte Lenz ihm zu. »Aber es hilft nichts. Wir sind nun mal bei den Bullen gelandet. Und jetzt machen wir uns los und überbringen der Frau von Wasserpfeifen-Nobby die Nachricht vom Tod ihres geliebten Mannes.«
    »Nun lass mal den Sarkasmus stecken, Paul«, wurde er von seinem Kollegen gebremst, den er auf der Fahrt über das Gespräch mit Rolf-Werner Gecks informiert hatte.
    »Du solltest doch am besten wissen, dass die Liebe manchmal komische Wege geht, bis sie an ihrem Ziel angekommen ist, oder?«
    »Wohl wahr. Aber es will mir noch immer nicht in den Kopf, dass ausgerechnet unser RW, der ja nun nicht der große Casanova ist, etwas mit ihr hat; und das auch schon seit so vielen Jahren.«
    Hain nippte an seinem Kaffee und legte dabei die Stirn in Falten.
    »Meinst du, wir sollten ihn anrufen?«
    »Das ist eine gute Idee, Thilo. Machst du das?«
    So weit kam es nicht, weil sich in diesem Augenblick das Telefon des Hauptkommissars meldete. Lenz sah auf das Display und schluckte.
    »Es ist RW.«
    »Dann bleibt es doch an dir hängen«, konstatierte der junge Oberkommissar.
    Lenz trat einen Schritt zur Seite und nahm das Gespräch an.
    »Hallo, RW«, meldete er sich.
    »Moin, Paul. Wo treibst du dich denn rum? Keine Lust auf Arbeit heute?«
    »Nein …, ja …«, druckste Lenz herum. »Thilo und ich sind im DEZ.«
    »Was macht ihr denn im DEZ?«
    Stille.
    »Bist du noch da, Paul?«
    »Ich hätte dich eh angerufen, RW. Es ist nämlich was passiert, worüber wir sprechen müssen.«
    »Na, du machst es ja spannend, Junge. Was ist denn so Wichtiges passiert?«
    »Wir haben einen Toten am Eingang des Rengershausener Tunnels. Vermutlich Suizid.«
    »Ja, und?«
    »Es ist Norbert Schneider. Wasserpfeifen-Nobby.«
    »Ach, du Scheiße!«, hauchte Gecks ins Telefon. »Bist du sicher, dass er es ist?«
    »Ja, er ist es, kein Zweifel. Wir haben ihn identifiziert.«
    »Und du meinst wirklich, dass er sich selbst abgeknipst hat?«
    »Es gibt keinerlei Anzeichen von Fremdeinwirkung, und auch Dr. Franz ist davon überzeugt, dass er sich selbst umgebracht hat.«
    Es entstand wieder eine kleine Pause, ehe Gecks antwortete.
    »Meine Fresse, das ist ja ein Ding. Weiß Britta schon davon?«
    »Wir wollten gerade zu ihr, aber davor wollte ich noch mit dir telefonieren. Willst du hinkommen?«
    Gecks überlegte eine Weile.
    »Das wäre gut, ja.«
    »Dann los.«
    »Gibst du mir einen kleinen Vorsprung?«
    »Klar, wenn du mir im Gegenzug ihre Adresse verrätst.«
     
    *
     
    Rolf-Werner Gecks’ alter VW-Golf stand schon in der Einfahrt zum Haus der Schneiders. Hain parkte den Mazda auf der gegenüberliegenden Straßenseite und stellte den Motor ab.
    »Komische Situation«, meinte er leise.
    »Wieso?«
    »Na ja, wir haben einen Toten auf den Schienen liegen, und der Geliebte der Frau, also der klassische Verdächtige, ist bei ihr im Haus und steht ihr bei. Wenn wir es nicht mit RW zu tun hätten, würden wir vermutlich ein paar Fragen zu den jeweiligen Alibis stellen.«
    »Nun fang mal nicht an zu spinnen, Thilo«, winkte sein Boss ab. »Außerdem blendest du bei deinem kruden Gedanken völlig aus, dass Nobby sich selbst ins Nirvana befördert hat.«
    »Ich meinte ja nur«, widersprach Hain etwas zu laut, »dass wir eigentlich froh sein können, dass die Sache so klar ist. Sonst hätten wir einen Haufen Arbeit vor uns und einen neuen Fall auf dem Tisch.«
    »Da allerdings gebe ich dir recht.«
    Eine halbe Minute später standen die beiden vor der Rauchglasscheibe der Haustür. Im gleichen Moment, in dem Hain den Finger auf den silbernen Klingelknopf legen wollte, wurde die Tür langsam geöffnet und das besorgte Gesicht von Rolf-Werner Gecks sichtbar.
    »Kommt rein, Männer.«
    »Weiß sie schon Bescheid?«, murmelte Lenz.
    Gecks nickte.
    »Ich habe es ihr gesagt.«
    »Und?«
    »Na ja. Sie hat es gefasster aufgenommen, als ich gedacht habe.«
    Britta Schneider stand am Fenster im Wohnzimmer und sah hinaus in den gepflegten Garten, als die Polizisten eintraten.
    »Das sind meine Kollegen Paul Lenz und Thilo Hain, Britta«, stellte Gecks sie vor.
    Die schlanke Frau mit den kurzen, an den Ansätzen ergrauten Haaren drehte sich um, nickte kurz zur Begrüßung und holte tief Luft.
    »Die Situation jetzt ist mir absolut peinlich. Und ich hoffe, dass Sie Verständnis dafür haben, dass ich nicht die trauernde Witwe gebe, denn die bin ich nicht. Sorry, dass Norbert das gemacht hat, aber ich kann und will nicht eine Emotion vortäuschen,

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