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Zeitbombe

Titel: Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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seit acht Jahren daran arbeiten.«
    Aus Zeislingers Gesicht wich schlagartig jegliche Farbe.
    »Acht Jahre? Du lügst, Maria, das glaube ich dir nicht.«
    »Glaub es oder lass es, Erich, wen interessiert das schon. Ich weiß es, Paul weiß es, und jetzt weißt du es auch.«
    Sie lächelte ihn an.
    »Wobei ich glaube, dass diese Information für uns eher mit Freude verbunden ist und für dich mit einer mächtigen Demütigung. Und nun leb von mir aus wohl oder nicht, aber lass uns in Ruhe.«
    Immer noch lächelnd, betätigte sie den Knopf, der die Tür öffnete, und trat ins Freie. Dann jedoch drehte sie sich noch einmal um und sah ihn erneut an.
    »Und das ist definitiv keine Bitte, Erich.«
     

5
    Lenz griff nach dem Plastikbeutel und hielt ihn ins Licht. Die grüne Karte darin war tatsächlich ein Dienstausweis der Hessischen Polizei.
    »Wo haben Sie den gefunden?«, wollte er von seinem uniformierten Kollegen wissen. Der deutete auf eine Stelle hinter dem Güterwagen, etwa 20 Meter entfernt.
    »Er lag im Eingang zum Tunnel, drüben auf der anderen Seite.«
    »Einfach so?«
    »Ja, einfach so, direkt neben den Gleisen.«
    Hain streifte Gummihandschuhe über, zog das Dokument mit spitzen Fingern aus der Hülle und begann zu lesen.
    »Das ist der Dienstausweis von einem Norbert Schneider.«
    Lenz lief ein Schauer über den Rücken.
    »Wasserpfeifen-Nobby«, murmelte er.
    »Stimmt«, bestätigte sein junger Kollege. »Nobby! Wie kommt denn dessen Dienstausweis hier an den Bahndamm?«
    Lenz zog ihn ein paar Schritte zur Seite.
    »Darüber sprechen wir später, Thilo. Aber zuerst muss einer von uns noch mal in den Tunnel und zweifelsfrei klären, ob der Tote da drin Wasserpfeifen-Nobby ist oder nicht.«
    Hain sah ihn entgeistert an.
    »Der Schneider? Der Selbstmörder da drin soll Nobby Schneider sein? Das glaube ich nicht, Paul.«
    »Glauben hilft uns in diesem Fall leider keinen Deut weiter, Thilo. Es geht nicht anders, einer von uns muss rein und nachsehen.«
    »Aber ich ganz sicher nicht«, erklärte der Oberkommissar völlig überzeugt. »Das brauche ich mir zu dem Wochenende, an dem ich vermutlich Vater werde, nicht anzutun.«
    »Da hast du ohne Zweifel recht. Aber ich hab auch keinen Bock, mir den oberen Rest des Toten anzugucken. Irgendwie fühle ich mich heute gar nicht nach so was.«
    »Dann soll halt Dr. Franz nachsehen; dem macht das vermutlich sogar noch Spaß.«
    Lenz dachte kurz nach.
    »Du meinst also, dass wir zu ihm gehen sollen und ihn bitten, mit Nobbys Dienstausweis in der Hand für uns nachzusehen, ob er der Tote sein könnte? Ist das nicht ein bisschen peinlich, Thilo?«
    »Stimmt, das ist es. Aber ich habe keine bessere Idee.«
    Wieder dachte der Hauptkommissar nach.
    »Scheiß drauf, ich mach es. Es wird schon nicht so schlimm werden.«
    Hain nickte.
    »Bestimmt nicht, Paul.«
    »Ja.«
    Wieder eine Pause. Dann ging Hain unvermittelt zurück zu den beiden Kollegen, die noch immer an der gleichen Stelle standen und dem Treiben der Kripoleute skeptisch folgten.
    »Wir gehen noch mal rein«, erklärte er ihnen, »und sehen nach, ob es sich bei dem Toten um den Kollegen Schneider handelt.«
    Lenz folgte ihm irritiert.
    »Ja, scheiß drauf«, brummte der Oberkommissar, als sie sich auf den Weg machten. »Vielleicht bin ich heute Abend schon Vater, dann denke ich bestimmt an was anderes als den Anblick, der uns gleich erwartet.«
     
    *
    »Na, was vergessen?«, fragte Dr. Franz, der noch immer auf dem Bahndamm kniete, heiter, als er wahrnahm, dass die beiden Polizisten noch einmal auf ihn zukamen.
    »Nein«, gab Hain leise zurück. »Die Kollegen haben einen Dienstausweis gefunden, und wir müssen nun überprüfen, ob der Tote …«
    »Was für einen Dienstausweis?«, wurde er von Franz unterbrochen. »Von einem Bahnmitarbeiter?«
    Lenz schüttelte den Kopf.
    »Nein, es ist der Dienstausweis eines Polizisten. Eines Kollegen von uns.«
    »Und Sie meinen …? Das wollen wir uns jetzt aber besser nicht vorstellen, meine Herren.«
    Hain mühte sich die Andeutung eines Lächelns ab.
    »Trotzdem müssen wir nachsehen, Herr Doktor.«
    Franz schwang sich nach oben, kam dabei leicht ins Straucheln und wurde von Hain aufgefangen.
    »Klarer Fall von Entkräftung«, grinste der Mediziner und deutete auf das hintere Ende des Waggons, unter dem er gearbeitet hatte.
    »Kommen Sie, ich begleite Sie, aber ich muss Sie warnen. Was Sie zu sehen kriegen werden, ist nicht vergnügungssteuerpflichtig.«
    Damit drehte er sich

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