Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitenlos

Zeitenlos

Titel: Zeitenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelena Shorts
Vom Netzwerk:
bemühte mich, gelassen zu bleiben.
    »Sophie?«
    »Ja. Wes?«
    »Erwartest du einen anderen Anruf?«
    »Nein.«
    »Störe ich?«
    »Wie man’s nimmt. Ich habe gerade versucht, meiner Mutter deine Aktion mit der Reparatur zu erklären.«
    Er lachte. »Ich bin sicher, dass dir etwas Plausibles eingefallen ist.«
    »Wenn du dich nicht eingemischt hättest, wäre das überhaupt nicht nötig gewesen«, stellte ich richtig.
    »Ich wollte das Ganze so abwickeln, dass überhaupt keine Fragen auftauchen. Du bist doch diejenige, die unbedingt kompliziert sein will.«
    »Wie bitte? Rufst du deshalb an? Um mir vorzuwerfen, dass ich kompliziert bin?«
    »Nein, eigentlich hatte ich gehofft, dass wir uns Samstagabend sehen.«
    Ich konnte es nicht fassen. Ich sprach tatsächlich mit diesem unglaublichen Typen, der auch noch ein Date mit mir wollte. Oder zumindest schien es so. Ich musste mich vergewissern, dass ich mich nicht verhört hatte.
    »Du willst mich sehen?«
    »So könnte man es auch sagen.« Ich sah sein verschmitztes Grinsen vor mir.
    »Ähm, okay, warum nicht.« Ich überlegte, wohin wir wohl gehen würden. Schließlich wollte ich vorbereitet sein. Kino wäre einfach. Ich hoffte nur, dass es nicht Bowling sein würde oder sonst irgendetwas, bei dem ich mich blamieren konnte. Oder eine Party. Die waren bei Studenten an der Tagesordnung, aber ich fand Partys einfach nur schrecklich. Ich würde mich total fehl am Platz fühlen und wäre total unsicher, vor allem wenn ich mit ihm zusammen da auftauchte. Ich musste also wissen, was er plante.
    »Wohin gehen wir?«, fragte ich neugierig.
    »Na ja, du warst neulich etwas schlecht gelaunt, und deshalb habe ich an eine Kirmes gedacht. Passt es dir um sieben?«
    »Ich arbeite Samstag bis um sieben«, antwortete ich enttäuscht.
    »Wo arbeitest du?«
    »In einer Buchhandlung.«
    »Welche?«
    »Healey’s Used Books«, erwiderte ich etwas zögernd, weil das doch etwas uncool klang.
    »Die kenne ich, da war ich schon mal. Ein netter Laden.«
    »Na, dann solltest du vielleicht mal wieder vorbeischauen«, schlug ich vor.
    »Vielleicht tue ich das.«
    »Ich könnte um acht«, warf ich ein, um die Einladung zu retten.
    »Okay, ich hole dich ab. Aber du solltest vielleicht etwas mehr als nur Shorts und ein T-Shirt anziehen.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, wäre ich am liebsten auf meinem Bett auf und ab gehüpft. Ich konnte kaum glauben, dass wir verabredet waren, war aber unendlich froh darüber. Ich rief Kerry an, um ihr sofort die Neuigkeiten zu erzählen. Wie aus der Pistole geschossen kam ihr Standardsatz: »Das habe ich dir doch gesagt«, doch sie war auch ein bisschen skeptisch. Keine von uns war bisher wirklich mit einem Jungen ausgegangen. Da auch sie gerade begonnen hatte, sich mit jemandem von ihrer Schule zu treffen, konnte sie das Schmetterlingsgefühl im Bauch zwar nachempfinden, aber ansonsten konnte sie mir auch nicht weiterhelfen. Ich würde bei dieser ganzen Miteinander-Ausgehen-und-so-weiter-Sache also auf mich allein gestellt sein.
    Am Samstag arbeitete ich und war den ganzen Tag total nervös. Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Ich stand an der Kasse, und der Nachmittag zog sich endlos hin. Um mir die Zeit zu vertreiben, ging ich im Geist meine Garderobe für den Abend durch. Während ich es eher leger mochte, war Wes immer so schick angezogen. Ich wollte weder zu lässig noch zu aufgetakelt aussehen. Die richtige Kleiderwahl würde nicht einfach sein.
    Die Ladenglocke klingelte und ich blickte auf, um den neuen Kunden zu begrüßen.
    »Hallo«, sagte ich und strich mein Haar zurück. Als Wes hereinkam, war ich zugleich froh und überrascht. Er erwiderte meinen Gruß und ging ungezwungen wie ein ganz normaler Kunde an mir vorbei. Mein Herz hämmerte, als ich ihn in der Sachbuchabteilung verschwinden sah, wo er bestimmt zwanzig Minuten blieb. Mr Healey hätte sicher nichts dagegen gehabt, wenn ich meine Hilfe angeboten hätte, doch obwohl es mir in den Fingern juckte, beschloss ich, cool zu bleiben. Wenn Wes mit mir hätte reden wollen, hätte er das schon getan.
    Als er mit zwei Büchern zur Kasse kam, gab ich vor, in eine Zeitschrift vertieft zu sein, und tat furchtbar überrascht, obwohl ich ihn natürlich längst gesehen hatte.
    »Hallo«, sagte ich und schaute auf.
    »Hallo.« Er lächelte und legte die Bücher auf den Tresen.
    »Ich sehe, du hast etwas gefunden«, stellte ich fest, erleichtert, dass sein Besuch nicht umsonst gewesen war.
    Ich nahm die

Weitere Kostenlose Bücher