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Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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hübsches Gesicht zeigte ehrliches Mitgefühl, gepaart mit Eifer und Entschlossenheit. »Darum sind wir doch hergekommen, Reggie und ich! Um Ihnen zur Seite zu stehen und Sie in allen gesellschaftlichen Belangen tatkräftig zu unterstützen!«
    Die Sache mit dem Schiffbruch war ein neues Mysterium, das wir wohl später noch selbst ergründen mussten. Anscheinend gehörte er zu unserer Legende, über die wir offenbar noch längst nicht alles wussten. Für den Moment begnügten wir uns mit den Informationen, die wir im Laufe des nachfolgenden Gesprächs beiläufig aufschnappten.
    Unter anderem erfuhren wir, dass man nicht einfach in die Clubs marschieren konnte wie in eine beliebige Kneipe, nicht mal dann, wenn man zufällig das richtige Geschlecht besaß. Man brauchte dafür die Empfehlung eines Mitglieds, denn so ein Club war ein erlauchter Kreis. Was in dem Fall natürlich kein Problem war, schließlich war Lord Castlethorpe in allen wichtigen Herrenclubs Mitglied und kannte da praktisch jeden. Er erklärte sich sogleich bereit, mit Sebastiano zu White’s zu fahren und ihn dort einzuführen. Sebastiano warf mir einen kurzen Blick zu, der alles ausdrückte: Den guten alten Reggie hatte uns der Himmel geschickt.
    Dasselbe galt für Lady Winterbottom. Sie erzählte uns von ein paar Etablissements, bei denen auch Damen Zutritt hatten, wobei die Liste hier sehr überschaubar war. Am wichtigsten war wohl das berühmte Almack’s, wo sich die Hautevolee, also alles, was Rang und Namen hatte, zum Tanzen und Quatschen traf. Auch dort kam man jedoch nur mit Einladung rein, und die Einladungen wurden ausschließlich von einigen wenigen sittenstrengen Damen der Gesellschaft verteilt, mit denen man sich folglich gut stellen musste. Lady Winterbottom war mit zwei dieser Damen bestens bekannt und versicherte mir, dass ich schon sehr bald Cotillon dort tanzen würde.
    Cotillon . Das Wort musste ich nicht auf die Liste setzen, denn ich wusste, dass es ein Tanz war. Allerdings hatte ich keinen Schimmer, wie er ging. Iphigenia versprach sofort, mir alle Schritte schnellstmöglich beizubringen.
    Auch sonst standen wir, als unsere Besucher schließlich wieder aufbrachen, auf wirklich gutem Fuß mit den beiden. Schon deswegen, weil wir anscheinend irgendwie miteinander verwandt waren. Iphigenias Großmutter mütterlicherseits hatte in zweiter Ehe einen Lord Frinton geheiratet, und dessen Schwager war ein Großcousin vom dritten Earl of Foscary, dessen jüngster Bruder einst nach den Westindischen Inseln ausgewandert war.
    »Das muss folglich Ihr Großvater gewesen sein«, erklärte Iphigenia. »Möglicherweise auch Urgroßvater, da müsste ich noch genauer recherchieren.«
    Worauf Reginald fand, dass wir uns als Verwandte unbedingt beim Vornamen nennen sollten. Sebastiano und ich hatten nichts dagegen einzuwenden, im Gegenteil, denn es lag auf der Hand, dass die beiden uns noch sehr nützlich sein konnten. Sebastiano und Reginald verabredeten sich für den Nachmittag, um zusammen den White Club zu besuchen, und Iphigenia wollte mir später die Zofe vorstellen und mich anschließend auf eine Spazierfahrt in den Hyde Park mitnehmen, weil sich da um diese Tageszeit die gesamte weibliche High Society tummelte.
    »Ich kann dich mit den wichtigsten Leuten des Ton zusammenbringen«, versprach sie. »Du wirst dich hier in der Stadt bald absolut heimisch fühlen.«
    Mit dieser Tagesplanung waren wir eindeutig einen wichtigen Schritt weiter, darin waren Sebastiano und ich einer Meinung, nachdem wir uns von Iphigenia und Reginald verabschiedet hatten.
    Uneinig waren wir in der Frage, was Ton bedeutete (mein vorläufig letztes Wort auf der Liste der unbekannten Wörter). Sebastiano meinte, es wäre ein Synonym für bucklige Adlige , während ich selbst auf bessere Gesellschaft tippte.
    Außerdem war Sebastiano der Ansicht, dass Reginald exakt so aussah wie Bräutigam-Ken, wogegen ich fand, dass er eher Ähnlichkeit mit Chris Hemsworth hatte – der war mir im Laufe der Unterhaltung schließlich doch noch eingefallen. Daraufhin behauptete Sebastiano, den Namen noch nie gehört zu haben. Bräutigam-Ken, so belehrte er mich, würde dagegen jeder kennen, sogar kleine Kinder. Dann kam allerdings raus, dass er selber Bräutigam-Ken bloß zufällig kannte, weil seine Cousine mal einen besessen und Sebastiano ihm die Haare abrasiert hatte, um zu sehen, ob sie nachwuchsen. Er hatte seiner Cousine von seinem Taschengeld einen neuen kaufen müssen, und den

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