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Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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kleine Racker hier. Hat er schon einen Namen?«
    »Sisyphus. Am Anfang hatte er etwas Mühe, an die Futterquelle zu kommen. Er musste immer erst die anderen wegschieben, deshalb hab ich ihn so genannt. Zwei haben wir schon verschenkt, und die anderen müssen auch entwöhnt werden.«
    Spontan streckte ich die Hand aus und fuhr dem kleinen Sisyphus sacht übers Fell.
    »Denk nicht mal dran«, sagte Sebastiano. Er hatte sich auf den Sessel gesetzt und betrachtete mich belustigt, als wüsste er genau, was in mir vorging. Na ja, zweifellos wusste er genau, was in mir vorging, schließlich kannte er mich schon lange, und ich hatte ihm bereits ein paarmal erzählt, dass ich kleine Hunde total niedlich fand und irgendwann gern selbst einen hätte.
    Mr Scott legte seinem Enkel die Hand auf die Schulter. »Jerry, geh zu Mrs Simmons in die Küche und bitte sie, unseren Gästen Tee zu servieren.«
    »Gemacht.« Jerry stolperte in seinem Bemühen, dem Wunsch seines Großvaters nachzukommen, und verließ den Raum durch die Hintertür. Mr Scott lächelte nachsichtig. In seinem Gesicht spiegelte sich seine große Zuneigung wider.
    »Waren Sie bisher zufrieden mit Jerrys Leistungen?«, erkundigte er sich.
    »Absolut«, sagte Sebastiano. »Er macht seine Sache sehr gut.« Aufmerksam betrachtete er den Buchhändler. »Sie aber auch. Seit unserer Ankunft kann ich nur staunen, mit welcher Präzision Sie alles vorbereitet haben. Das Haus, das Personal, die Ausstattung … Außerdem hörten wir von einem Landsitz, von Ställen und eigenen Pferden … Womit müssen wir noch rechnen?«
    »Mit einem Vermögen«, antwortete Mr Scott trocken. »Im Laufe der Woche sollten Sie sich einen Überblick über Ihre Konten verschaffen. Verwaltet wird alles von Rothschild & Sons in der St Swithin’s Lane.«
    »Vermutlich ist es viel.«
    »Sehr viel.«
    Ich streichelte gedankenverloren den kleinen Hund. Sein Fell war weich wie Seide, und er schmiegte das Köpfchen in meine Hand, als gehörte es dorthin. »Wie sind Sie auf Iphigenia und Reginald gekommen?«
    »Lady Winterbottom ist eine gute Kundin von mir, sie liest gern und beehrt mich daher häufig in meinem Laden. Als Mr Marinero mir den Auftrag erteilte, für Sie beide eine passende Basis vorzubereiten und dabei an nichts zu sparen, fiel mir sofort Lady Winterbottom ein. Ich erzählte ihr eine rührselige Geschichte, der zufolge Sie während Ihrer Reise von Westindien vor der portugiesischen Küste in einen Sturm geraten sind und Schiffbruch erlitten haben. Dabei konnten Sie nur mit knapper Not Ihr eigenes Leben retten, aber Ihr gesamtes Gepäck ging in den Fluten des Atlantiks verloren.«
    »Wie umsichtig von Ihnen«, bemerkte Sebastiano erheitert.
    Mr Scott erwiderte sein Grinsen. »Lady Winterbottom hat sich mit Feuereifer in die Aufgabe gestürzt, die ich ihr angetragen habe. Mehr noch – sie war völlig aus dem Häuschen und meinte, selten hätte ihr etwas so viel Spaß gemacht.« Mr Scott räusperte sich. »Das Einkaufen von Kleidung ist sozusagen ihr Steckenpferd.«
    »Und Reginald?«
    »Lord Castlethorpe? Oh, der ist mir nicht näher bekannt, den hat Lady Winterbottom ins Boot geholt. Wie ich hörte, war es für ihn keine große Sache, denn er hat sich nach seiner Rückkehr vom Kontinent selbst neu einkleiden müssen. Lady Winterbottom hält ihn für einen feinen Burschen. Hat als Infanterist unter Wellesley in Spanien gekämpft und ist erst vor ein paar Wochen wieder nach London zurückgekommen. Eine Verletzung hat seiner militärischen Laufbahn ein vorzeitiges Ende gesetzt. Er hätte es in der Armee sonst sehr weit bringen können. Reicher Erbe, bewohnt eine Prunkvilla in der Wimpole Street.«
    »Er will mich in die Clubs bringen«, erzählte Sebastiano.
    »Ein guter Plan. Es gibt keinen besseren Weg, um rasch in höchste Kreise zu kommen, und wenn ich es richtig einschätze, ist das für die Erfüllung Ihrer Aufgabe maßgeblich. Ich helfe Ihnen, wo immer es in meiner Macht steht. Und alles, was ich nicht selbst tun kann, wird Jerry erledigen. Er ist ein lieber und tüchtiger Junge. Auf ihn können Sie sich völlig verlassen, an dem Burschen ist kein Falsch und kein Arg. Ich würde mit meinem Leben für ihn einstehen.«
    Der kleine Sisyphus war in der Zwischenzeit aus dem Hundekorb geklettert und schnüffelte neugierig auf dem Fußboden herum. Als kurz darauf die Haushälterin Mrs Simmons mit dem Teetablett erschien, konnte ich ihn mir gerade noch schnappen, bevor er ihr zwischen die

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