Zeitfinsternis
nur den Schluß ziehen, daß M ASCHINE mich aus irgendeinem Grund anlügt.
M ASCHINE spricht wegen der unmöglichen Tiere keine Empfehlung aus. Auf die Frage, ob noch so etwas vorkommen wird, sagt sie: „Ich verfüge noch nicht über diese Information.“
Auf die Frage, wie weit sie in die Zukunft sehen kann, sagt M ASCHINE : drei Tage. Ich muß also so weit nach vorn gegangen sein – aber was ich wann darüber berichtet habe, das weiß ich nicht. Vielleicht liest du diese Eintragung nach diesem Datum – am fünfzehnten Juni ungefähr – und weißt in diesem Fall viel mehr als ich, obwohl ich ,schon’ dagewesen bin.
M ASCHINE sagt, daß sie mir vor vier Tagen gesagt hat, was in dieser Zeitspanne geschehen wird, aber ich bin nicht in der Lage, das zu überprüfen. Ich scheine eine vage Erinnerung zu haben: Die Lothringer werden gegen das Saarland ziehen. Mir kommt der Gedanke, daß das vielleicht nicht geschehen sollte: Ein größerer Krieg wird auf die beteiligten Länder eher einen negativen als einen stabilisierenden Effekt haben.
Vielleicht sollte ich M ASCHINE darüber befragen. Würde das aber etwas nützen? Sie scheint mir viel weniger zu erzählen als früher. Vielleicht ist das aber auch nur Einbildung. Ich kann das nicht sicher sagen.
Existiert die Frau nur in meiner Einbildung? Ich möchte M ASCHINE über unser Treffen befragen, aber ich kann mich dazu nicht überwinden, weil ihr sonst klar wird, wie wichtig mir das ist.
Sir Guy beeilte sich mit klopfendem Herzen, um mit dem Zauberer und dem anderen Mann Schritt zu halten. Sie gingen vor ihm her durch das Haus, durch große und hohe Räume, an verschiedenen Wachen vorbei und in ein riesiges Zimmer, an dessen Ende ein großer, gutgewachsener Mann stand.
„Wartet hier“, sagte jener, der den Zauberstab an sich genommen hatte. Sie blieben stehen, und er ging weiter.
Der Ritter sah heimlich zu dem Mann hinüber, der ihn hierhergebracht hatte, und fragte sich, was der eigentliche Grund dafür gewesen war. Er hatte außerdem seinen Zauberstab dem anderen Zauberer übergeben, demjenigen, dem dieser Palast gehörte. Das bedeutete, daß er jetzt so schutzlos wie alle anderen war; er war dem flämischen Zauberer ausgeliefert.
Dann kam der Diener zurück und winkte sie ein paar Schritte weiter, bis sie mitten in dem Zimmer standen, um sie dann allein zu lassen. Guy war mit den beiden Zauberern allein. Nachdem er eine Zeitlang versucht hatte, mit dieser schreckenerregenden Situation fertig zu werden, bemerkte er, daß die anderen beide gesprochen hatten. Sie mußten ihre Namen ausgetauscht haben, denn sie kannten sich scheinbar nicht. Der ältere Zauberer fragte:
„Und wer ist das?“
„Er heißt Sir Guy von Angel.“
Sie sprachen von ihm. Seine Ohren nahmen zwar das auf, was gesagt wurde, aber es war so, als würde sein Bewußtsein das Gehörte nicht verarbeiten oder sein Gehirn die Worte nicht interpretieren.
„Kann er nicht für sich selber sprechen? Was macht er denn hier?“
„Das gleiche wie ich. Er ist mit mir zusammen, aber schicken Sie ihn hinaus, wenn Sie möchten.“
„Das ist gleichgültig. Was machen Sie hier? Spionieren?“
„So könnte man es nennen. Ich spioniere für mich selbst.“
Den Jüngsten im Trio schienen sie vergessen zu haben. Von Angel starrte vom einen zum anderen und machte noch immer keinen Versuch zu verstehen, was sie sagten, als glaubte er nicht, daß es für einen normalen Sterblichen einen Sinn ergeben könne.
„Und das heißt?“ sagte ihr Gastgeber.
„Ich hatte den Plan, mich hier in der Nachbarschaft niederzulassen. Ich habe mich also umgesehen und gedacht, daß es das beste wäre, wenn ich jemand von den Leuten in der Gegend aufsuchen würde, um zu erfahren, wie es hier
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