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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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nächsten Zeit bin ich erst mal gezwungen, mich möglichst unauffällig zu verhalten. Aber wenn es euch recht ist, würde ich sehr gerne danach eine große Hochzeit für euch ausrichten.«
    Claudines Augen strahlten. »Oh, das wäre wundervoll! Und es ist sehr großzügig von Euch Mademoiselle. Aber nur, wenn Ihr sicher seid, dass es kein Risiko für Euch darstellt. Jean-Marc deutete an, dass Ihr möglicherweise verfolgt werdet?« Dann sah sie verlegen zu Boden. »Verzeihung, Mademoiselle, das geht mich natürlich nichts an.«
    Ich sah sie nachdenklich an. »Das muss alles sehr verwirrend für dich sein, nicht wahr? Jean-Marc hat dir schon erzählt, was ich bin. Jagt es dir denn keine Angst ein?«
    Sie sah mich schüchtern an. »Ja, er hat es mir erzählt. Aber er hat mir auch erzählt, wie gut Ihr immer zu ihm wart und was Ihr alles für ihn getan habt. Wie könnte ich Euch da nicht vertrauen?«
    Kopfschüttelnd sah ich Jean-Marc an, der mich glücklich angrinste. »Unfassbar, dass es noch mehr von deiner Sorte gibt. Ich hoffe nur, dass ich euer vorbehaltloses Vertrauen auch immer verdiene.«
     
    In den nächsten Tagen überlegten Maddy und ich, wie wir eventuell an Informationen über die Folgen des gescheiterten Tribunals herankommen könnten, als ein Besuch von Giles uns diesbezüglich unverhoffte Erkenntnisse lieferte. Er brachte nämlich einen Brief des Vicomte de Sabourdin mit, den dieser an dessen alte Adresse geschickt hatte und in dem er ausführlich Bericht erstattete. Damit auch die anderen unserer Gruppe diese Informationen erhielten, beriefen wir bei uns ein geheimes Treffen ein.
    Nach und nach trafen Francisco, Miguel und Félice bei uns ein. Ebenso wie Jean-Marc bei seinen Besuchen hatten alle auf dem Weg zu uns mehrere Umwege und Abstecher in Kauf genommen, um sicherzugehen, dass ihnen niemand folgte.
    Als alle in unserem kleinen Salon versammelt waren, las Giles den Brief von Sabourdin vor. »Verehrter Viscount Arlington, ich schreibe Euch diese Zeilen, weil ich angesichts der jüngsten Geschehnisse nach wie vor der tiefen Überzeugung bin, dass Ihr und Eure Gefährten ebenso wie ich treue Anhänger unseres hochgeschätzten Duc de Longueville seid. Und ebenso wie Ihr bin ich der Ansicht, dass dieser impertinente Emporkömmling Viscount Whitfield Euch schändlich Unrecht getan hat und hingegen selbst mehr als gierig auf den Thron des Duc gewesen ist. Daher sehe ich es als meine ehrenvolle Verpflichtung an, Euch von dem Ausgang der Ereignisse in jener unglückseligen Nacht zu berichten.
    Dank der Geistesgegenwart des Duc konnten wir nahezu alle unerwünschten Zeugen beseitigen, trotzdem haben die Vorkommnisse natürlich einigermaßen Staub aufgewirbelt, so dass alle überlebenden Sybarites zunächst untergetaucht sind und es bis auf weiteres keine Veranstaltungen oder Versammlungen geben wird.
    Obwohl ich davon ausgehe, dass Ihr so vernünftig seid, Euch ebenfalls versteckt zu halten, bin ich zuversichtlich, dass dieser Brief Euch auf irgendeinem Wege erreichen wird.«
    Giles sah von dem Brief auf und blickte spöttisch in die Runde. »Natürlich überprüfe ich gelegentlich, ob Post für mich gekommen ist. Es könnte ja etwas Wichtiges dabei sein.«
    Dann fuhr er fort, den Brief vorzulesen: »Wie Ihr meiner Andeutung bereits entnehmen konntet, haben nicht alle Mitglieder die Auseinandersetzungen überlebt. Zu meinem großen Bedauern muss ich Euch mitteilen, dass der Marquis de Verneuil und der Comte de Trébuchon im ehrenvollen Kampf gegen die Aufständischen getötet wurden. Ebenso mussten unter anderem der Comte de Baissac und die Comtesse de Claveau ihr Leben lassen. Mein Bedauern über den Umstand, dass von den Mitgliedern des Tribunals auch Viscount Whitfield, der Conte di Monteveglio und Graf von Hartberg das Zeitliche segneten, hält sich hingegen stark in Grenzen.«
    Erneut legte Giles eine Pause ein und grinste zufrieden. »Unser werter Sabourdin beweist mehr Witz, als ich ihm zugetraut hätte.«
    »Und dass ein paar bedeutende Stützpfeiler der Sybarite-Gesellschaft jetzt tot sind, ist eine der besten Nachrichten, die wir seit langem hatten«, fügte ich grimmig hinzu. »Schreibt er noch mehr?«
    »Ja«, antwortete Giles und las weiter. »Es erfüllt mich mit Freude, Euch mitteilen zu können, dass der Duc de Longueville aus diesen Auseinandersetzungen siegreich hervorgegangen ist und sich nunmehr an einem sicheren Ort befindet, von dem ich Kenntnis habe. Ebenso verhält es sich mit Simon

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