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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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schätzen gelernt. Daher hätte sie sicherlich gewollt, dass ihr an ihrem Abschied teilhabt. Wollt ihr mich begleiten?«
    Wir nickten nur stumm.
    Wenige Minuten später fanden wir uns auf einem der beiden Türme der Notre-Dame wieder und blickten über das nächtliche Paris.
    »Félice hat Paris geliebt«, erklärte Giles ernst. »Sie ist hier geboren und sie hat immer gern hier gelebt, selbst in schwereren Zeiten. Darum hätte sie es wohl auch gewünscht, dass ihre Asche hier verstreut wird. Ich habe sie stets als fröhliche und offenherzige Person gekannt, die immer nach vorne geschaut und selten etwas bereut hat. Möge sie in Frieden ruhen.«
    Mit diesen Worten übergab er schließlich Félices Asche dem Wind, der sie sogleich ergriff und über Paris verteilte.
     
    In den nächsten Tagen befolgten wir Félices letzten Rat und blieben in unseren Verstecken. Wir waren ohnehin alle viel zu geschockt über ihren Tod, um irgendwelche Aktionen zu planen. Wir alle hatten lediglich gewisse Vorbereitungen getroffen, um für eine Zeitlang ins Ausland zu gehen, da wir vermuteten, dass wir nach dem Vorfall mit Félice eventuell doch wieder in das Visier der Sybarites geraten könnten.
    So hatte ich zum Beispiel Jean-Marc und Claudine nach Salzburg vorgeschickt, da ich dort zunächst für einige Zeit untertauchen wollte. Claudine hatte in Österreich Verwandte und würde uns daher mit der Sprache helfen können. Darüber hinaus hatte Salzburg eine hervorragende Universität und die österreichischen Sybarites waren anscheinend nach dem Tod ihres Oberhauptes zerschlagen, so dass mir dieser Ort einigermaßen sicher schien.
    Maddy wollte mit Miguel für einige Zeit nach Amsterdam gehen, Francisco nach Rom und Giles nach Prag.
    Der Gedanke, mich eventuell auf unbestimmte Zeit von meinen Freunden trennen zu müssen, machte mich traurig, aber wir hatten uns zu dieser Maßnahme entschlossen, da wir den Sybarites jetzt vor allem als Gruppe bekannt und als solche vielleicht auch stärker gefährdet waren.
    Dass diese Befürchtungen nicht ganz unbegründet waren, zeigte sich nur wenige Tage später, als Giles ein Treffen einberief, zu dem er zu unserer Überraschung auch den Vicomte de Sabourdin mitbrachte.
    »Der Vicomte bat mich schriftlich um dieses Treffen, da er uns etwas Wichtiges zu sagen hätte«, erklärte Giles mit eindringlichem Blick. »Da wir ja alle seinen letzten Brief an mich kennen, wissen wir, dass wir ihm ebenso vertrauen können, wie er uns.«
    Neugierig sahen wir alle auf Sabourdin, der ein wenig unbehaglich an den Knöpfen seiner Weste nestelte. »Nun, wie ich in meinen Schreiben an Viscount Arlington schon bekräftigte«, begann er schließlich nach einem Räuspern, »bin ich der tiefen Überzeugung, mich gerade in einer Runde getreuer Mitstreiter zu befinden, allesamt aufrichtige Anhänger des Ducs wie ich. Nur unglückseligerweise …«, er räusperte sich erneut, »… unglückseligerweise scheint der Duc selbst nicht mehr dieser Ansicht zu sein.«
    Er machte eine kurze Pause, in der er offenbar nach Worten suchte. »Wie Sie alle wissen, stehe ich nach wie vor in Kontakt zum Duc, und nun habe ich erfahren, dass er misstrauisch geworden ist und Sie verdächtigt, die Geschehnisse eventuell doch absichtlich initiiert zu haben, um einen Keil zwischen die Sybarites zu treiben. Und er beabsichtigt … also, ich denke, er beabsichtigt, Sie alle aufzuspüren und Sie zu töten.«
    Wir alle sahen Sabourdin mehr interessiert als überrascht an, denn über kurz oder lang hatten wir damit gerechnet, das Misstrauen Longuevilles zu wecken.
    »Es ist sehr freundlich, dass Ihr uns dies alles mitteilt, mein teurer Sabourdin«, erklärte Giles gespielt herzlich. »Allerdings verwundert es mich ein wenig. Bringt Euch das nicht in einen Gewissenskonflikt?«
    »Einerseits schon«, gab Sabourdin zu und spielte erneut verlegen an seiner Weste herum, »und ich würde auch nie etwas tun, was dem Duc de Longueville schaden würde. Aber ich denke, dass er in diesem Fall einem schrecklichen Irrtum unterliegt. Und ich könnte es mir daher nie verzeihen, Sie nicht zumindest gewarnt zu haben.«
    »Teurer Freund, dies ehrt Euch zutiefst«, sagte Giles feierlich, »und es zeugt von Eurem großen Herzen. Wir sind Euch zu Dank verpflichtet.« Mit diesen Worten verabschiedete er Sabourdin und geleitete ihn zur Tür hinaus. Dann kam er mit ernstem Gesicht zurück.
    »Was denkt Ihr?«, fragte er.
    »Mit dem Duc und Simon de Radisset alleine

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