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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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wandte sich dann an das verblüffte Publikum. »Da seht Ihr es, meine Freunde! Würde der gute Viscount Whitfield sich so echauffieren und unseren untadeligen Zeremonienmeister anfallen, wenn ich den Nagel nicht auf den Kopf getroffen hätte?«
    Als Antwort bekam er ein unruhiges Gemurmel.
    Vom Richtertisch ließ sich indes ein amüsiertes Kichern vernehmen. »Ihr versteht es recht geschickt, die Leute gegeneinander aufzuwiegeln«, erklärte der Marqués de Delgado mit vermeintlich schläfrigem Blick. »Was mich allerdings in dem Verdacht bestärkt, dass Viscount Whitfield mit seinen Anschuldigungen nicht so verkehrt lag. Immerhin ist mir Euer Mitstreiter Alvarellos auch nicht gerade als Freund der Sybarites bekannt.«
    »Seht Ihr!«, schaltete sich nun Whitfield triumphierend wieder ein, während der Vicomte de Sabourdin am Boden saß und sich seine vom Vampirgift juckenden Wunden rieb. »Und die Marquise de Larchant ebenso wenig.«
    Jetzt rappelte sich jedoch Sabourdin wieder auf und erklärte betont würdevoll: »Dass ein Mitglied des Tribunals sich allerdings dazu hinreißen lässt, den Zeremonienmeister zu attackieren, lässt vermuten, dass auch die Anschuldigungen des Viscount Arlington einer näheren Betrachtung wert sind.«
    »Ach, das ist doch lächerlich!« Nun stand der Marqués de Delgado ebenfalls zornig auf.
    »Und wenn nicht?«, meldete sich daraufhin der Comte de Trébuchon fauchend zu Wort. »Es ist doch bekannt, dass Ihr alle immer schon auf die Alleinherrschaft gierig wart.«
    Dies hatte zur Folge, dass nun einige Anhänger Longuevilles aus dem Publikum vor das Tribunal sprangen und sich angriffslustig aufstellten.
    Prompt stellten sich ein paar Widerständler schützend davor.
    Einen Wimpernschlag später fielen alle übereinander her.
    In nahezu gespenstischer Stille fand nun ein Kampf von Sybarites gegen Sybarites statt, nur vom gelegentlichen Fauchen der Gegner und Knacken abgerissener Körperteile unterbrochen. Longueville, Radisset, Verneuil und Trébuchon stürzten sich auf die Mitglieder des Tribunals, Momboisse kämpfte mit Sabourdin, der Comte de Baissac gegen die Comtesse de Garandout, alteingesessene Mitglieder gegen junge Umstürzler.
    Plötzlich wurden die riesigen Flügeltüren des Saales aufgerissen und herein platzte eine Abendgesellschaft unter der Leitung des Duc de Béthune-Charost und blieb angesichts des Kampfgetümmels der Meute von Vampiren wie angewurzelt stehen.
    Schlagartig wurde mir klar, dass sich der Marquis de Sourches also doch für den vermeintlichen Verrat der Comtesse de Garandout gerächt hatte. Allerdings nicht, indem er den Sybarites den Zugang zum Château d'Écouen verwehrt hatte, sondern indem er dafür gesorgt hatte, dass das Schloss an diesem Abend auch noch anderweitig verwendet wurde und die Sybarites damit nun einer ungewollten Öffentlichkeit ausgesetzt waren. Der Duc de Béthune-Charost war nämlich niemand Geringerer als der gegenwärtige Pair von Frankreich und somit der derzeit höchstrangige Adlige im Land nach dem König. Die Sybarites den Blicken des Pairs und seiner Gäste auszusetzen, brachte sie in eine prekäre Lage.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, um mir diesen Zusammenhang klar- und das surreale Bild, das wir alle abgaben, bewusstzumachen: eine blutrünstige und vor Aggression rotäugige Vampirmeute, die nach einigen bereits abgerissenen Köpfen und Gliedmaßen im Kampf innehielt, auf der einen Seite und eine vornehme, aber jetzt vor blankem Entsetzen erstarrte Abendgesellschaft auf der anderen Seite.
    Offenbar hatte auch der Duc de Longueville die Situation recht schnell erfasst und so gab er nun mit ruhiger Stimme den Befehl, der für die Sybarites unter diesen Umständen die einzig logische Konsequenz war: »Keine Zeugen.«
    Postwendend stürzten sich die verbliebenen Sybarites nun auf den Pair und seine Gäste.
    Voller Verbitterung starrte ich auf das Gemetzel. Ich wusste, dass ich absolut nichts tun konnte, um die Menschen zu retten, ohne mich selbst zu gefährden. Aber ich fühlte mich auch außerstande, mich von der Stelle zu rühren oder wegzusehen.
    Dann spürte ich, wie jemand von hinten an mir zog. »Komm, Gemma«, sagte Giles leise, aber eindringlich. »Wir müssen fort von hier. In dem Tumult wird es niemandem auffallen.«
    Während die Sybarites voller Inbrunst ihr Gemetzel fortsetzten, sprangen Giles, Francisco, Maddy, Miguel, Félice und ich aus dem Fenster und machten uns aus dem Staub.
     
    Wir hatten uns bereits im

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