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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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das und ich weiß das. Und Giles weiß es im Grunde seines Herzens auch. Du musst ihm einfach nur ein wenig Zeit geben.«
    Ich seufzte und blickte düster aus dem Fenster. »Er macht es mir nicht gerade leicht.«
    Maddy betrachtete mich schweigend. »Aber du liebst ihn dennoch?«, fragte sie dann.
    Aufgebracht sprang ich auf. »Es ist verrückt, nicht wahr? Warum muss ich nur jemanden lieben, der so verdammt stur ist?«
    Maddy sah mich unergründlich an. Sie sah aus, als versuchte sie, ein Lachen zu unterdrücken.
    »Was?«, fragte ich erbost.
    »Nun ja …«, antwortete sie vorsichtig, aber mit vor Heiterkeit funkelnden Augen, »wenn ich mich nicht komplett täusche – was ich doch sehr bezweifeln würde – dann liebt auch er dich sehr. Und du, meine Liebe, bist offen gestanden das sturste Wesen, das mir je begegnet ist.«
    Ich starrte sie ungehalten an und Maddy starrte erheitert zurück.
    Dann brachen wir beide in haltloses Lachen aus.
    »Schon gut, du hast ja recht«, gab ich nach einer Weile kichernd zu, »wenngleich ich selbst mich nicht unbedingt als stur, sondern eher als willensstark bezeichnen würde.« Dann wurde ich wieder ernst. »Allerdings gäbe ich etwas für deine Gewissheit hinsichtlich Giles' Gefühle für mich.«
    »Du zweifelst daran?«, fragte Maddy verwundert. »Gemma, bist du blind? Der Mann hat dich mehrmals gerettet, er wirft sich in den Kampf gegen die Sybarites, obwohl er selbst herzlich wenig davon hält, er kehrt nach Paris zurück, in der Hoffnung, dich dort wiederzufinden, er fängt eine Silberkugel ab, die dir gegolten hatte …« Sie breitete fragend die Arme aus. »Brauchst du noch mehr Beweise?«
    »Ich brauche keine Beweise«, erwiderte ich leise, »aber …«
    »Aber was?«, hakte Maddy nach.
    »Wir haben noch nie über Liebe gesprochen«, erklärte ich verlegen.
    »Oh!«, antwortete Maddy verblüfft. »Wie lange kennt ihr euch jetzt?«
    »Fast 200 Jahre«, sagte ich leise.
    Maddy lächelte mich tröstend an. »Normalerweise sollte man meinen, dass das Zeit genug wäre, um ein solches Thema anzusprechen. Aber bei zwei so komplexen Persönlichkeiten, wie ihr es seid, muss man vielleicht andere Maßstäbe ansetzen … Glücklicherweise sind wir Vampire. Wir haben Zeit.« Sie zwinkerte mir schelmisch zu.
    »Und wenn es nie passieren wird?«, fragte ich skeptisch.
    »Es wird passieren«, entgegnete sie mit felsenfester Überzeugung. »Eines Tages wird es passieren.«
    Dankbar für ihre Zuversicht nahm ich Maddy in den Arm. »Nun haben wir genug von mir geredet«, erklärte ich entschlossen. »Was gibt es denn bei dir so Neues?«
    Maddy lächelte mich verschmitzt an. »Es haben sich tatsächlich Neuigkeiten ergeben«, begann sie begeistert. »Ich habe dir doch schon von Aimé Bonpland erzählt, dem Kommilitonen von mir an der hiesigen Arzneischule. Ein sehr versierter Mediziner und Botaniker.«
    Ich nickte zustimmend.
    »Durch ihn habe ich jetzt die Bekanntschaft eines anderen Wissenschaftlers gemacht«, fuhr sie aufgeregt fort. »Er ist ziemlich bekannt, du hast vielleicht schon von ihm gehört: Sein Name ist Alexander von Humboldt.«
    »Ja, ich glaube schon«, antwortete ich. »Er ist ein Naturforscher, nicht wahr?«
    Maddy nickte hingerissen. »Er plant eine umfassende Sammlung des gesamten physisch-geographischen Wissens unserer Zeit. Hierzu möchten er und Bonpland auf Forschungsreisen nach Westindien gehen und die beiden haben mich gefragt, ob ich sie begleiten möchte.«
    »Das ist doch großartig«, freute ich mich für Maddy. »Und hast du zugesagt?«
    »Ja, aber ich habe zur Bedingung gemacht, dass Miguel mich begleiten dürfe und es war ihnen nur recht. Da sie zunächst nach Madrid gehen wollen, um für die Forschungsreise um die Unterstützung der spanischen Krone zu bitten, waren sie über die Gesellschaft eines spanischen Reisegefährten sehr erfreut.«
    »Das klingt fantastisch«, gratulierte ich ihr. »Aber denkt ihr, dass ihr auf so einer Expedition geheim halten könnt, was ihr seid?«
    »Offen gestanden, weiß Bonpland bereits, dass ich kein normaler Mensch bin«, gestand Maddy. »Ich hatte einmal ein paar Tage lang versäumt, meinen Durst zu stillen und dann kam plötzlich ein Patient mit einer stark blutenden Wunde zu uns. Meine Augen verfärbten sich natürlich und Bonpland bemerkte es.«
    »Und wie hat er reagiert?«, fragte ich besorgt.
    »In dem Moment hat er es ignoriert, aber nachdem der Patient versorgt war, hat er mir ein paar Fragen gestellt, die ich

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