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Zeitlabyrinth

Zeitlabyrinth

Titel: Zeitlabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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durch einen Schmerzschleier nach oben. Die Hörner waren Einbildung, stellte er fest, aber die Begleiterscheinungen wirkten äußerst real.
    »Zählen Sie die für aussagenlogische Operationen gegebenen Koordinatensysteme auf, und erklären Sie die in diesem Zusammenhang angewandten Achsendrehungen!«
    Ein Riesenball sauste von irgendwo herbei und walzte ihn zu einer dünnen Paste.
    »Hmmm, ich habe das Gefühl, daß dieses Verfahren nach den Vorschriften von Spule 9 – 87 des Gesetzes sozialer Motivationen illegal ist«, flüsterte jemand in Rogers Ohr.
    »Ich verlange einen Anwalt!« kreischte Roger.
    »Wie?« fragte der Mann in Blau. Er wandte sich an seinen giftgrün gekleideten Kollegen. »R’heet, führen Sie rasch eine semantische Analyse dieser Bemerkung im vierten und zwölften Modus durch, unter besonderer Beachtung von Nebenbedeutungs-Resonanzen der zweiten Kategorie!«
    »Das Ganze ist illegal!« schrie Roger. »Nach Spule – äh – 9 – 87 des Gesetzes – äh – sozialer Motivationen!«
    »Was heißt das?« Der Mann namens S’lunt musterte Roger scharf. »Woher kennen Sie das Gesetz?«
    »Das ist doch gleichgültig!« flüsterte die Stimme. »Illegal bleibt illegal!«
    »Das ist doch gleichgültig!« wiederholte Roger. »Illegal bleibt illegal!«
    »Also, äh, was das betrifft …«
    »Wir haben noch lange keinen Grund, zu totalitären Maßnahmen zu greifen, nur weil wir einem unvorhergesehenen Ereignis gegenüberstehen!«
    »Ganz recht!« Roger nickte heftig. »Ein unvorhergesehenes Ereignis rechtfertigt noch lange keine Hitler-Methoden.«
    »Ich weiß nicht, S’lunt«, meinte der rosagewandete Mann an den Skalen. »Die Zeiger bleiben beharrlich im Schwachsinnigen-Sektor. Ich hege den leisen Verdacht, daß wir einen Fehler begangen haben.«
    »Du meinst – er ist kein Agent des Höchsten?«
    »Natürlich nicht!« rief Roger. »Ich bin ein armer, durchreisender Fremder namens Roger Tyson!«
    »Weshalb zeigte er sich dann so deutlich auf unseren Gamitron-Detektoren?«
    »Vielleicht müssen die Varpilatoren justiert werden!«
    »Überprüft mal die Varpilatoren!« sagte Roger rasch.
    »He – das wäre ein Gedanke – aber …«
    »Und dabei könnt ihr gleich die Transfrikationsstäbe neu einstellen!«
    »Und seht euch die Transfrikationsstäbe an!«
    »Hören Sie, Sie scheinen eine Menge von den technischen Einrichtungen der Ersten Kultur zu verstehen«, sagte S’lunt anklagend.
    »Sie könnten aus unserer Zukunft kommen und sich für Geschichte interessieren.«
    »Ausgezeichnet. Woher wissen Sie, daß ich nicht aus der Zukunft komme, häh?«
    »Oh – in diesem Fall könnte er uns verraten, was daheim als nächstes geschieht!«
    »Erregende Aussichten!« rief S’lunt eifrig. »Sir, wie setzte sich General Minerals im Jahre fünfzig durch?«
    »Entpuppte sich der intelligente Schleim von Venus als lebendig?«
    »Gelang es jemals, den LBJ-Gedächtnis-Asteroiden aus der Mars-Terra-Route zu entfernen?«
    »Solange ich gelähmt und mit verrenktem Hals dastehen muß, ist mein Gedächtnis empfindlich gestört«, erklärte Roger.
    »Du liebe Güte, entschuldigen Sie, Sir!« S’lunt drehte an einem Schalter, und Roger spürte, wie die Steifheit nachließ.
    »R’heet, bring unserem Gast einen Stuhl. Wie wäre es mit einem kleinen Schluck heilkräftigen Alkohols, Sir?«
    »Danke. Könnte nicht schaden.« Roger akzeptierte das Getränk und ließ sich in den Sessel sinken, der sich einfühlsam an seinen Körper schmiegte.
    »Was sagten Sie über die Wahlen von zweiundfünfzig?«
    »Das – äh – dunkle Pferd hat gewonnen«, improvisierte Roger. »Übrigens, wie wäre es, wenn Sie mich jetzt gehen ließen?«
    »Wurde das Unsterblichkeits-Gesetz gebilligt?«
    »Ganz knapp. Wenn Sie mich irgendwo am Rande einer Ortschaft absetzen –«
    »Donnerwetter! Welchen Bericht sandte die dritte Alpha-Expedition?«
    »Dichter Nebel«, erwiderte Roger knapp. »Und wenn es Ihnen nichts ausmacht, gehe ich gleich, bevor –«
    »Erstaunlich! Hast du das gehört, R’heet? Dichter Nebel!«
    »Unglaublich!«
    »Äh-hem … was berichtet die Geschichte über das Werk von S’lunt, Technor Vierter Klasse?«
    »Sie hatten eine schwindelnde Karriere. Ich glaube, es wäre doch besser, wenn Sie mich nach Chikago bringen. Ich habe dort einen Schwager. Also, eigentlich keinen echten Schwager; er ist der Bruder eines Mädchens, das mit einem Kerl verlobt war, der später die Schwester des Mannes meiner Schwester – Sie

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