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Zeitlabyrinth

Zeitlabyrinth

Titel: Zeitlabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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bewegten sich auf die durchnäßte Gruppe zu. Ein dumpfes Heulen, wie von einem heiseren Nebelhorn, klang auf. Das Klatschen wurde lauter, kam näher. Als Roger auf das Portal zustolperte, brach eine Wasserschlange durch das Schilf. Sie hatte ihren sehnigen, mehr als armdicken Leib um ein Krokodil gewickelt, das die stumpfe Schnauze tief in ihre Muskeln grub. Die kämpfenden Bestien zappelten im rotgefärbten Wasser. Roger zerrte Mrs. Withers mit sich zur Lichtschleife. Regenbogenfarben blitzten auf –
     
    – dann trieb ihm ein böiger Wind kalte Schauer ins Gesicht.
    Hinter den prasselnden Regenwänden tauchten unregelmäßig geformte Zelte auf, zusammengedrängt, halb eingesackt. Die durchnäßten Lederbahnen mit ihren primitiven Symbolen flappten im Wind.
    »Einladend sieht das nicht aus«, rief Luke über das Tosen des Sturms. »Ich würde gern auf eine Vorstellung verzichten und gleich umkehren.«
    »Weshalb so eilig?« entgegnete Roger. »Vielleicht sind wir draußen –« Er unterbrach sich, als ein bärtiger, dunkelhäutiger Mann aus einem nahen Zelt auftauchte. Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke; dann riß der Mann ein kurzes Krummschwert vom Gürtel und kam mit Gebrüll näher.
    Ohne lange Diskussion reichten sie einander die Hände und tauchten wieder durch die schimmernde Barriere.
     
3
     
    Sie waren in einem weiten Buschland; zahllose Herden grasten, und Geier kreisten am Himmel. Luke und Mrs. Withers blieben stehen, um die Öffnung zu markieren, während Roger und Beebody, letzterer immer noch in seinen schweren Mantel gehüllt, durch das Meer von hüfthohem Gras wateten.
    Eine Viertelstunde später näherten sie sich dem gleichen Fleck von hinten.
    »Immer noch gefangen«, sagte Roger. »Machen wir weiter!«
    Sie gingen durch –
     
    – und waren … auf einem Berg, hoch über einem breiten Tal, in dem ein See schimmerte. Sie gingen weiter, kamen in eine ausgedehnte Tundra, wo weit weg zwei unförmige, zottige Tiere mit gesenkten Köpfen im schneidenden Wind standen. Als nächstes wateten sie knietief im kalten Wasser, in der Nähe einer guanobedeckten Landzunge. Meeresvögel zogen kreischend ihre Kreise. Danach kam eine trockene, von Gestrüpp überwucherte Schlucht. Roger folgte ihren Windungen, bis er wieder am Ausgangspunkt anlangte. Dann ein Bambusdickicht an einem breiten, schlammigen Fluß, unter einem grauen, schwülen Himmel.
    »Es ist ein Wunder, wie viele öde Landschaften die Welt zu bieten hat«, sagte Luke keuchend, nachdem er eine Viertelstunde durch das seichte Wasser gestapft war und wieder vor der Öffnung stand.
    »Wir müssen es noch einmal versuchen«, erklärte Roger. »Hier können wir nicht bleiben.« Er zerklatschte eine der großen, neugierigen Moskitos, die um ihre Köpfe schwirrten. Sie traten wieder einmal durch die Öffnung –
     
    – und waren … auf einem großen Blumenfeld, unter einem sanften Himmel. Berge mit bewaldeten Flanken und schneebedeckten Gipfeln umringten sie. Ein kleiner Wasserfall rauschte über ein paar Felsausläufer in der Nähe und mündete in einen klaren Fluß, der sich über die Ebene wand.
    »Wie schön!« rief Mrs. Withers. »Roger – Luke – können wir hier nicht eine Weile bleiben?«
    »Ich habe es satt, von einem Klima ins andere zu stolpern«, meinte Luke zustimmend. »Wir sind unserem Ziel keinen Schritt näher gekommen.«
    »Mir gefällt es hier«, sagte Roger. »Und ich habe Hunger. Wir können ein Feuer machen und rasch etwas zu essen herrichten.«
    Nach dem Essen entfernte sich Mrs. Withers ein Stück, um die roten Mohnblumen und gelben Butterblumen, die hier im Überfluß wuchsen, zu pflücken. Luke begleitete sie brummend. Roger streckte sich im Gras neben der Öffnung aus, und Beebody kauerte mit Unbehagen neben ihm.
    »Master Roger«, sagte der Prediger steif, nachdem sich die anderen außer Hörweite befanden. »Ich … ich schlage vor, daß wir uns einigen, Ihr und ich.«
    »Worüber denn?«
    Beebody kam näher. »Wie Ihr seht, könnt Ihr nichts gegen meine Kraft ausrichten. Und mögt Ihr noch so sehr bemüht sein, meine Seele hinunter in die Hölle zu ziehen, ich werde Euch widerstehen, gestützt durch Gebete und Rechtschaffenheit.«
    »Nun hören Sie mir einmal gut zu, Beebody«, sagte Roger. »Was mich betrifft, können Sie Ihre Seele behalten. Ich suche nichts als einen Weg, der hier hinausführt.«
    »Ja – einen Pfad in die Hölle, aus der Ihr kamt!« zischte Beebody. »Denkt Ihr, ich rieche nicht den

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