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ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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augenblicklich, dass diese sich bereits in Sichtweite des Bahnhofs befand. Sie würde gleich hier sein. Obwohl ihr dies sofort klar war, verblieb sie in Kerstins Schwingungsmuster und sandte der Freundin ihre Freude und Zuneigung, die sofort erwidert wurden.
       Wenngleich die Reflexion nicht übertünchen konnte, dass da noch ein anderes, tieferes Schwingungsmuster vorhanden war. Birte harmonisierte sich mit diesem Muster und stieß auf Sorge. Kerstin bedrückte etwas. Birte zog sich zurück, wusste dennoch, dass auch Markus alles aufgefangen hatte. Sie würden sich später Kerstins Kummer annehmen, schließlich waren sie Freunde.
       Die breite Glastür schwang auf, und Kerstin kam herein. Im Nu hing Svenja ihr am Hals und küsste sie überschwänglich, dabei wirbelte sie Kerstin wild im Kreis herum, sodass die sich ihrer kaum zu erwehren wusste. Lachend hüpften sie drei Polkapromenaden mit Kehrtwenden, dann hielt Kerstin sie prustend von sich. »Lass dich erst einmal ansehen, du Hüpfdohle! Du wirst immer hübscher. Das Ballett tut dir gut. Bist du verliebt?«
       »Klar, bin ich immer! Ich liebe die Staatsoper, die Musik, das Publikum, dich und alle Jungs in Strumpfhosen ... Strumpfho-ho-sen, Strumpfho-ho-sen, Strumpfhosen der Mimo-hosen! «, intonierte sie nun lautstark mit glockenklarer Sopranstimme. Pikiert sah die fremde Frau weg und zog ihr kleines Mädchen mit sich in Richtung Bahnsteig. 
       Birte mischte sich ein: »Svenja, hör schon auf! Manchmal bist du wirklich peinlich! Das hier ist keine Bühne, was sollen die Leute von dir denken?« Svenja ließ sich nicht stoppen: » Mimo-hosen, lieb ko-hosen, in allergrößten Po-hosen ...« Markus bremste sie während der letzten Pirouette von hinten und hielt ihr den vorlauten Mund zu. Kim stopfte sein Buch unbeeindruckt in den Rucksack und wartete ab, bis auch Birte und Markus Kerstin begrüßt hatten. Dann drückte auch er sie herzlich.
       Seiner Schwester zugewandt fragte er: »Sag mal, was raucht ihr bei euch an der Hamburgischen Staatsoper? Ich werde bei deiner nächsten Vorstellung dort sein und 'mal aufräumen. Dann guck ich mir deine Mimo-Hosen mal genauer an. Man will ja schließlich wissen, was man zum Schwager kriegt.«
       »Lass nur Kim! Die hat keinen Freund - den kann es gar nicht geben - mit diesem weiblichen Derwisch hält es kein Mann aus!«
       »Jedenfalls keine Mimo-Hose! Ich glaub’, Väterchen, wir müssen auf die Kleine Acht geben, damit sie nicht unter die Räder kommt.« Die Männer lachten, dann kam auch schon der Zug. In Kiel stieg Simon zu und komplettierte die Gruppe.
       Keine vierzig Minuten später wurden sie in Neumünster von Lars mit dem Transporter abgeholt, in den er einige Sitzmöbel gestellt hatte. Bis ins kleine Boostedt, an dessen Südrand Lars mit seiner Familie wohnte, war es kaum zehn Minuten Fahrt.
       Lars strahlte nicht so optimistisch, wie sie das sonst von ihm gewohnt waren. Birte saß mit Kerstin vorn in der Fahrerkabine. »Hast du Sorgen, Lars? Stimmt etwas nicht?«
       »Ja, wir sind besorgt. Myrja ist mit Lara noch nicht vom Waldausritt zurück. Sie durfte die Kleine gestern das erste Mal mitnehmen. Für gewöhnlich ist sie morgens, spätestens eine Stunde nach Sonnenaufgang zurück. Heute nicht. Edelgard ist mit dem Fahrrad in den Wald gefahren, um sie zu suchen. Vielleicht ist sie schon mit beiden zurück, was soll schon passiert sein? Der nächtliche Wald ist Myrjas zweites Zuhause.«
       »Dann müssen wir zu Edelgard. Fahr in den Wald! Dort werden wir helfen, die Mädchen ausfindig zu machen.« Kerstin sagte das sehr bestimmt. Lars war unsicher. »Wir sollten das nicht zu hoch hängen. Sicher weiß Myrja, was sie tut.«
       »Fahr bitte direkt zum Wald und lamentier nicht! Wir finden sie, und dann feiern wir gemeinsam einen schönen Geburtstag.« Kerstin ließ sich nicht beirren. Birte horchte in sich hinein. War Sorge angebracht, befanden sich die Kinder in Gefahr? Sie spürte keine Beunruhigung als Reflexion auf diese Frage und atmete beruhigt auf.
     
    Am Waldrand erblickten sie auf einer sanften Hügelkuppe Edelweiß, genüsslich grasend. Gemächlich setzte die Stute einen Huf vor den anderen und rupfte wählerisch einzelne Grasbüschel. Lars hielt dort und parkte den Wagen am Wegrand. Schnell waren Markus, Simon und die jungen Leute, die im Transportraum gesessen hatten, informiert.
       An Kim und Svenja gewandt, sagte Birte nur kurz: »Wartet hier am Fahrzeug! Wir

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