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ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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Neuankömmlinge nun einen Kreis um den Stamm. Die Energie, die von Laras Stirn in den Stamm, oder war es genau anders herum? überging, wurde immer stärker. Indem sie alle ruhig atmeten und sich in das Geschehen sachte mit hinein ziehen ließen, wurde Birte urplötzlich bewusst, dass der geheimnisvolle SOG wieder da war ...
       Die feinen Härchen an Armen und Beinen standen senkrecht ab. Sie wusste, dass alle über dieses Phänomen staunten. Vor ihrem Auge gab plötzlich der ganze große Baum vor und über ihnen seine reale Gestalt auf und stellte nun ein flimmerndes, indigofarbenes Energiefeld dar, dessen feinste Zweige und Äste Funken in den Himmel sprühten - da brach mit einem Mal die große Klarheit über sie herein: Es war, als befänden sie sich inmitten einer unglaublich großen Schar Menschen, die alle durcheinander sprachen, die sie aber dennoch überdeutlich verstanden.
       Es waren nicht wirklich Stimmen, vielmehr körperlose Stimmen, oder Gedanken? Fremde Gedanken? Ihre eigenen Gedanken? Alle Form löste sich auf, sie war plötzlich etwas mit unendlicher Ausdehnung, Größe und Tiefe – grenzenlos, erschreckend grenzenlos ...
     
     
    ES war wach, genährt von den liebenden Gefühlen reiner Herzen mit unendlicher Liebe. Berauscht vom Werden sich verkörpernder Strukturen, fand ES unglaubliches Gefallen und Entzücken an diesem Vorgang. Dieser Tanz, dieser unendliche, begann schon bald von neuem, die Melodie dazu klang schon recht deutlich. ES wusste, dass die Stunde nahe war. Wieder einmal würde das Unfassbare geschehen, das, weshalb ES in die Welt gekommen war. Ein wonniger Seufzer ließ die Energiestruktur flammend aufleuchten ...
     
    Birtes Genuss wuchs, verdrängte das anfängliche Erschrecken. Dieses unglaublich Große ihres Selbst zu schauen, war gigantisch. Sie sah nun, dass die indigo leuchtenden Energieströme nicht nur in den Himmel hinauf wuchsen, sondern auch in die Wurzeln hinab flossen, die sich mit den Wassern des gurgelnden Bachlaufs verbanden. Das Gewässer leuchte nun ebenso indigofarben transparent wie das übrige Energiegebilde.
       Nun veränderte sich etwas. Lara rutschte ganz langsam am Stamm hinunter, die Energiestruktur nahm im selben Maße ab, bis die Kleine auf dem Po am Boden saß und schlafend zur Seite fiel. Damit brach die mystische Szene wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Die Kastanie sah aus wie jeder andere Baum der fünften Welt: ockerfarbener Stamm mit gelben Blättern. Alle um den Stamm herum Versammelten tauchten wieder verwirrt in der Gegenwart auf.
     
    Myrja löste sich vom Baum und warf ihnen einen bedeutungsvollen Blick zu, der sie alle veranlasste, weiterhin still auf ihren Positionen zu verharren. Dann richtete sie sich kerzengerade auf, hob ganz langsam die Arme bis auf Brusthöhe und breitete sie dann in formvollendeter Anmut zur Seite aus. Augenblicklich wurde Lara wieder munter. Die Kleine kam unsicher auf die Beine, sah erstaunt die vielen Menschen um sie herum und lief mit einem Mal laut weinend ihrer Mutter entgegen. Die schloss sie tröstend in die Arme. Der Bann der Gruppe löste sich. Myrja führte das begonnene Bewegungsbild zu Ende, deutete dann mit dem Finger in Richtung Weg, zu dem sie augenscheinlich alle gehen sollten.
       Dort angekommen, außer Hörweite von Lara und Edelgard, setzte sie zu einer Erklärung an: »Tut mir leid, Paps, dass ich euch Sorgen gemacht habe. Ich war seit Stunden damit beschäftigt, Lara von diesem Baum zu lösen. Ich weiß nicht, wie sie hierher gekommen ist. Ihr seltsames Verhalten begann, als ich meine Tai-Chi-Übungen auf der Wiesenkuppe machte, da war sie mit einem Mal verschwunden.
       Ich bemerkte es erst beim Beenden meiner Übung. Seltsamerweise erschrak ich darüber nicht, ich schien zu wissen, wo sie war und dass ihr keinerlei Gefahr drohte. Mein Weg führte mich schnurstracks zu dieser Lichtung, die ich noch nie gesehen habe. Dort saß sie am Boden, umarmte den Stamm und forderte mich auf, ihn mit ihr gemeinsam zu umarmen. Mir fiel gleich auf, dass die Aura dieses Baumes ungewöhnlich war.
        Also tat ich ihr den Gefallen. Es war mir, als wollte Lara mir etwas zeigen, mich auf etwas aufmerksam machen, das sie mir mit Worten nicht erklären konnte. Dann, während wir den Stamm umarmten, vergaßen wir Raum und Zeit. Lara wies mich in die Seele und die Schwingung der Kastanie ein. Eine Erfahrung, die ich so intensiv noch nie erlebt habe. Woher weiß sie das alles?
       Wenn ihr mich

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