Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
Vom Netzwerk:
ist, werdet ihr die richtigen Antworten parat haben. Sorge dich nicht über das Wie!« Kerstin hatte gut reden - von der Richtigkeit dieser Annahme war Birte keineswegs überzeugt und blieb ihr deshalb die Antwort schuldig.
       Der Transporter erreichte Boostedt und bog langsam in die Seitenstraße ein, an deren Ende das Haus der Hoefners lag. Der Wagen stoppte, die Türen wurden aufgerissen und eine lärmende Gruppe eroberte Haus und Garten. Die gemeinsame Geburtstagsfeier konnte endlich beginnen.
     

28. Oktober 2025; Dienstag; 17:36 Uhr/ehemalige MEZ; 5. Welt; Boostedt, Naturheilpraxis
     
      
    Myrja wurde von Frau Sigmund beiseite genommen. »Myrja, Sie sollten nicht soviel arbeiten. Sie haben längst Feierabend, und nun sitzen sie hier noch immer und sortieren Globuli. Das können Sie doch auch morgen noch machen. Wartet denn niemand zuhause auf Sie?«
       Ihre Chefin meinte es gut mit ihr. Myrja war froh darüber, in ihr eine so verständnisvolle, aber auch kompetente Ausbilderin gefunden zu haben. Sie strich sich den Pony aus der Stirn und sah der Heilpraktikerin in die Augen. »Ich mache das gern. Auf diese Weise lerne ich viel über die Hochpotenzen. Ich kann sie sehen, riechen, präge mir ihre Namen ein und kann gleichzeitig aus diesem Rezepturbuch mehr über ihre Wirkungen erfahren.«
       »Aber warum machen Sie sich nicht richtig Licht? In dieser Dämmerung können Sie die Buchstaben ja kaum erkennen.«
       »Das macht nichts. Ich sehe sehr gut, müssen Sie wissen. Bei dieser Dämmerung kann ich die verschiedenen Farben der Globuli besser erkennen.«
       »Farben? Was für Farben? Die sind doch fast alle weiß, einige gelb.«
       »Nicht für mich, Frau Sigmund. Ich sehe in der Dämmerung ihre Energie und die in ihnen enthaltenen Informationen.« Frau Sigmund trat neugierig näher und beugte sich über den Holzkasten mit den vielen Fächern. Sagen Sie mir, was Sie bei Pulsatilla pratensis D sehen!« Myrja nahm mit der Plastikpinzette ein Kügelchen und hielt es vor ein schwarzes Stück Karton. »Das sieht weiß aus, an den Rändern hat es einen schmalen Ring aus dunklem Grün.«
       »Und nun nimm die andere Potenz C desselben Stoffes, was siehst du da?« Myrja brauchte diesmal kein einzelnes Kügelchen vor den schwarzen Hintergrund zu halten. Sie konnte es den Globuli bereits unmittelbar im Holzfach ansehen. »Die haben eine deutlich kräftigere Randfärbung. Der hellgrüne Farbring leuchtet intensiver und ist viel dicker.«
       Helga Sigmund war aufs Äußerste verwundert. Irritiert richtete sie sich auf und lehnte sich an den Kiefernschrank hinter ihr. »Myrja, ich bin sprachlos. Das kannst du sehen?«
       »Oh ja, deshalb reite ich ja so gern nachts durch die Wälder, da leuchten die Pflanzen und Tiere ganz besonders schön.«
       »Du reitest nachts durch die Wälder - etwa ganz allein?« Jetzt erst bemerkte Myrja das Erstaunen in der Stimme ihrer Chefin. Sie unterbrach ihre Arbeit und drehte sich nach ihr um. Unsicher geworden fragte sie: »Ist es Ihnen nicht recht, wenn ich über so etwas rede?«
       Ihre Chefin schien ihre Frage nicht gehört zu haben. Mit nach innen gekehrtem Blick stand sie noch immer fassungslos an den Schrank gelehnt. Im dämmrigen Licht des Laborraumes konnte Myrja sogar ihre schwache Aura erkennen. Sie musste dazu nur die Aufmerksamkeit auf die Mitte zwischen ihren Augenbrauen lenken und den Blickfokus auf unendlich stellen. Dann konnte sie das gleichmäßige, farbenprächtige Flimmern erkennen, das die ganze Person ihrer Chefin umgab.
       In diesem Moment war es um den Kopf herum ein wenig dunkler als der übrige Farbenkranz. Erst als ihre Chefin den Kopf hob und sich zu einer Antwort entschloss, konnte sie erkennen, dass die Leuchtkraft heller wurde und sich dabei harmonisierte. »Myrja, weißt du eigentlich, was du da sagst? Du kannst feinstoffliche Energien als farbige Muster erkennen. Das können nur ganz wenige Menschen. Ich persönlich kenne nur eine Frau, die das beherrscht. Ich werde mit ihr reden. Ich glaube, ihr solltet euch kennen lernen.«
     
    Die Frau bewohnte einen Resthof im Alten Land, am Südufer der Elbe gelegen. Frau Sigmund hatte Myrja bei der alten Dame angekündigt und ihr den Weg dorthin genau beschrieben. Myrja ließ ihr Fahrrad vom Busfahrer aus der Heckhalterung herausnehmen, schnallte die Reisetasche auf den Gepäckträger und fuhr die letzten Kilometer voll freudiger Erwartung zur angegebenen Adresse. 
       Endlich

Weitere Kostenlose Bücher