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ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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Inanna .
       Ich will nicht tiefer einsteigen, aber erinnert uns das nicht alle an die Transformation, an die Maya-Mythologie, nach der sich One Hunahpu, der Erste Himmel, und Mutter Erde neu vermählten? Diese alten Mythen sollten wir genauer studieren. Vielleicht liegt in ihnen Wissen, an das wir uns wieder erinnern sollten.«
       Ein Hitzeschwall durchfuhr Nele. Sie dachte an das Pentagon, das sich noch immer unter ihrem Nabel überdeutlich abzeichnete. Sie war schon von Leuten beim Sport darauf angesprochen worden und hatte es selbstsicher als trendiges Tattoo verkauft. Wieso war sie nicht selber darauf gekommen? Natürlich, vielleicht lag in der Mythologie die Antwort, nach der sie schon so lange suchte ...
      Auch das heutige Fakultäts-Treffen förderte keine weiteren Ansätze zur Erforschung und Steigerung der Mentalfähigkeiten zutage. Selbst Schuld, dachte Nele, wenn man ihren wichtigen Hinweis nicht hören wollte, dann eben nicht. Sie wunderte sich, dass die Kollegen bisher noch nicht auf die Idee mit der Dreidimensionalität bei der Benutzung der Symbole gekommen waren. Allerdings wussten die ja auch nichts von den Wirkungen ihres hochpräzisen Quarz-Dodekaeders, der sich leider seit dem damaligen Selbstversuch beharrlich ihrem Zugriff entzog.
       Alles Mögliche hatte sie schon ausprobiert, um den Talisman wieder aus dem Goldgestell herauszubringen, und nichts hatte Erfolg gezeigt. Auch die Idee, ihn durch gedankliche Kontrolle quasi aus dem Käfig zu ziehen , zeigte keinerlei Wirkung, obwohl sie diesen Denkansatz als lohnend betrachtet hatte, da sie ein makrokosmisches Wurmloch in dem Goldkäfig vermutete. Zu dieser Theorie hätten auch die vielen Träume aus der vierten Welt gepasst, die sie seither hatte. Es waren mittlerweile regelrechte Albträume daraus geworden, so real und so erschreckend…
       Seitdem konnte sie ihre Gedanken auf nichts anderes mehr konzentrieren, wieder und wieder kreisten sie um diesen verdammten Talisman, der im Augenblick leider keiner mehr war. Nun hatte ihr Kotschenreuther einen neuen Ansatz geliefert. Den, mit der sumerischen Göttin Inanna, der Herrin des Himmels!
        Wow! Dem Himmel war sie bei ihrem Selbstversuch schon durchaus nahe gewesen, so, wie sich das angefühlt hatte. Sie beschleunigte ihre Schritte, wollte nun unbedingt in ihrem Penthouse-Labor weiter experimentieren. Die Sache musste doch zu bewältigen sein, es musste eine Lösung geben.
       Kurz vor dem Erreichen ihres Hauseingangs, stieß Nele auf ein kleines Mädchen, das im selben Haus wohnte. Es weinte, weil seine Puppe beim Spielen heruntergefallen und zerbrochen war. Es handelte sich um eine Puppe mit einem Hartplastikkörper, der solchen Stürzen nicht gewachsen war.
       Nele konnte die Kleine nicht ignorieren, es ging einfach nicht. Beim Nachfragen stellte sich heraus, dass diese Puppe kein Spielzeug war, sondern zur Sammlung der Mutter gehörte. Die Kleine hatte sich die altmodische Puppe einfach ungefragt „ausgeliehen“. Das würde Ärger geben. 
       Nele hob die Puppe auf, besah sich den zerbrochenen Kopf und, entgegen ihrer eigentlichen Absicht, bot sie dem Kind an, ihn zu reparieren. »Den Kopf kleben wir, dann fällt es vielleicht nicht auf. Wart mal hier unten, ich erledige das.« Sie nahm die Bruchstücke in die Hand. »Danach setzen wir ihr die Mütze auf und niemand bemerkt es, was hältst du davon?«
       Die Kleine nickte, wischte sich die Tränen aus den Augen und sah sie hoffnungsvoll an. Okay, die gute Tat für heute. Nele seufzte und nahm die Puppe mit nach oben, wo sie den zerbrochenen Kopf wieder zusammensetzte. Dem Kleber half sie mit einem Fön beim Durchtrocknen auf die Sprünge. Nun waren die Nahtstellen kaum noch zu sehen, und unter der Mütze fielen sie nicht auf.
       Sie nahm die Puppe, um sie dem Mädchen zurückzubringen, da überkam sie plötzlich eine Idee: Bruchstellen, Klebenähte ! Was, wenn sie den Rahmen des Goldkäfigs mit einem Seitenschneider durchtrennte ? Von außen konnte man den Käfig anfassen, nur nicht in das Innere, an den zitternden Quarz, herankommen. Alles, womit man in den Raum zwischen den Golddrähten eindrang, verschwand augenblicklich im ewigen Nirwana.
       Die Idee faszinierte Nele, die Puppe konnte warten! Sie nahm einen Seitenschneider aus der Werkzeugschublade und ging damit in ihr Schlafzimmer. Dort stand der Dodekaederkäfig mit dem zitternden Quarz. Einfach von außen einen der Drähte durchtrennen, vielleicht

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