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ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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symmetrischen Energiegitter durchzogen ist? Woher kommt es, was ist die Ursache, was die Bedeutung dieses Netzes? Seit wann besteht es?
       Und nun zur wichtigsten aller Fragen: Warum sagen uns die weisen Männer und Nachfahren der Maya, unsere Kollegen aus Mexiko nicht, dass sie dieses Wissen schon lange besitzen und vor uns geheim halten, es wie ihr persönliches Eigentum hüten?<
     
    Nun war's passiert! Eine Woge der Unruhe erfasste den Saal, alle Blicke richteten sich auf Brayasil, dessen Augen sich zu Schlitzen verengten. Wer ihm nahe genug gewesen wäre, hätte hinter den halb geschlossenen Lidern ein kurzes Aufflackern sehen können. In den Pupillen zeichnete sich für Sekundenbruchteile das Panorama schneebedeckter Bergzinnen ab, dann verschmolzen sie mit der Iris zu einem schimmernden, hämatitfarbenen Spiegel. Es sah aber keiner, weil er in der ersten Reihe saß und sich nicht rührte, starr das Gesicht nach vorn gerichtet.
       Seine Sitznachbarn konnten das aus ihrer Position nicht erkennen. Nun aber füllten Bilder, Erinnerungen und Emotionen die Köpfe der Anwesenden, mächtige Abdrücke apokalyptischer Abläufe. Brayasil übermittelte eine Flut von Szenen aus vergangenen Zeitaltern, die wohl die Erde zeigten, aber mit gänzlich anderem Aussehen von Fauna, Flora, Topologie und Bauwerken früherer Zivilisationen.
       Kulturen, die vor Millionen von Jahren existiert haben mochten, weit vor den Epochen, die die Anthropologen der menschlichen Entstehungsgeschichte zuschrieben. Alle Bilderfolgen zeigten Aufstiege, Blütezeiten und Untergänge der jeweiligen Kulturepochen.
       Es gab sowohl hoch technisierte Kulturen als auch solche, die kaum technische Errungenschaften kannten, die, so vermittelten es zumindest die von Brayasil projizierten Szenen, eines gemeinsam hatten: Am Ende herrschten immer wieder Disharmonie, Geltungssucht und Unterdrückung, auch sein eigenes Volk, die Maya, waren dem nicht entgangen. Ein Muster, von dem auch der heutige Mensch wohl niemals loskam, wenn nicht ...
       Hier brach die Bilderflut ab. Die Koreanerin auf der Bühne stand gebeugt, mit den Händen die Schläfen umklammernd, als drohte sie unter der Wucht der Kopfimpressionen zu zerbrechen, auch den anderen im Saal erging es nicht besser. Nur langsam wich der ungeheure Druck, die Teilnehmer richteten sich wieder in ihren Sitzen auf, sie blickten erschrocken drein. Etwas Derartiges hatten sie noch nie erlebt. Jetzt erhob sich Brayasil und stieg beinahe müden Schrittes auf die Bühne, wollte die Koreanerin stützen, die jedoch entsetzt vor ihm zurückwich. Unendlich langsam, so schien es zumindest, begab sich Brayasil an das Pult neben der Weltkarte.
       Um seine Zuhörer zu schonen, benutzte er nun das Mikrofon. »Meine lieben Erdenmenschen. Wir alle sind Geschöpfe ein und desselben Universums, wir dienen alle derselben großen Kraft. Auf diese Gemeinsamkeit kommt es an. Meine Vorfahren, die Maya, die, wie der Name sagt, jenseits von Raum und Zeit leben, sind trotzdem Bewohner dieses Universums, auch wenn das euer Vorstellungsvermögen noch übersteigt. Ich bin ein Mensch, fast genau wie ihr, es gibt nur einen kleinen Unterschied: Während ihr im Laufe der Epochen fortwährend eure Form wechseltet, neue Lebensaufgaben und neue Erfahrungen ausprobieren konntet, bin ich ... zeitlos ...
       So, wie meine Vorfahren früher bei jeder tausendjährigen Schädelzeremonie ein besonders befähigtes und verdientes Mitglied für die Entkörperung und das Beseelen der Kristallschädel vorbereitet haben, um damit Wissen, Gefühle und Erfahrungen für spätere Generationen zu konservieren, so wurde ich von meinem Volk schon lange vor den ersten Kristallschädelseelen hierher auf diese Welt geschickt, um eure Vitalgeister zu hüten, anzuleiten und auf dem Weg ihrer langen Entwicklung zu unterstützen. Doch auch, wenn ich sagte, ich sei zeitlos, so stimmt das nicht ganz, das ist nur eine Annäherung für euer besseres Verständnis. Denn mit eurem Erreichen der fünften Welt wird es möglich, dass auch ich mich in absehbarer Zeit anschicke, endlich auch meine Form zu wechseln.
       Ich sehne mich danach. Das wird jedoch erst möglich, wenn meine Aufgabe vollständig erfüllt ist. Sie besteht darin, die Geister dieser Erde einer neuen Sphäre zuzuführen, die nicht mehr fern ist. So, wie die Transformation nur periodisch, während winzig kleiner Zeitfenster möglich ist, so ist auch die Zuführung zur Blauen Sphäre nur unter

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