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ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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erzeugen.
       Sorge bereitete dem Schamanen ein unerklärliches Phänomen, das bei derartigen Versammlungen häufig auftrat. Den Teilnehmern bereite es oft ernsthafte Schwierigkeiten, sich aus dem Bewusstsein der Auflösung wieder zurück in ihr Ego-Bewusstsein zu versetzen.
       Viele Teilnehmer berichteten von einem Sog- oder Zuggefühl. Eine Frau sei seit mehreren Wochen nicht wieder zu ihrem Ich zurückgekehrt und seitdem geistig verwirrt. Er erhoffe sich von dieser Tagung eine Antwort darauf, ob auch anderen ein solches Phänomen bekannt und wie damit umzugehen sei. Brayasil notierte sich den Namen des Redners, mit dem er später persönlich sprechen wollte, denn er hatte zu dem erwähnten Kind Fragen, die er nicht in der großen Runde erörtern wollte.
     
    Am frühen Nachmittag, gleich während des ersten Beitrags nach der Mittagspause, kam es zu einem unvorhergesehenem Eklat: Eine zierliche Schamanin aus Korea, deren Alter man nicht ansatzweise erraten konnte, sprach erstmals von einer Vermutung, die Brayasil beunruhigte.
       Sie äußerte nämlich den Verdacht, dass das Vorankommen der allgemeinen Mentalfähigkeiten deshalb so langsam fortschreite, weil es möglicherweise einigen Leuten nicht in den Kram passe, wenn es schneller ginge. Ihr Eindruck sei, dass selbst im Netzwerk der Society kein wirklich rückhaltlos offener Austausch stattfände. >Ich weiß nicht warum das so ist, aber ich will, dass wir jetzt über diesen Punkt diskutieren!< 
       Dieser Vorwurf riss die Zuhörer aus dem angenehm entspannten, schläfrigen Bewusstseinszustand, der sich, vor allem auch der vorangegangenen Mittagspause geschuldet, über die Gemüter der Anwesenden gelegt hatte. Er sorgte für Unruhe und nervöses Hüsteln.
       Einwände wurden laut, jetzt, wegen der Unruhe im Saal per Sprechstimme. Brayasil hörte Rufe wie: »Beweise!«, »Verleumdung!«, »Unruhestifterin!«, »Was soll das?« Es gab aber auch Zustimmung, das hörte Brayasil deutlich heraus. Die Koreanerin hatte den Tumult wohl vorausgesehen und ließ die Teilnehmer eine kleine Weile gewähren, dann nahm sie das Mikrofon und hob beide Arme gebieterisch in die Höhe.
       Der Lärm verstummte und die Anwesenden richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Rednerin, die nun doch nicht das Mikro einsetzte. Stattdessen dröhnte ihre innere Stimme, die so gar nicht zu ihrer zarten Erscheinung passte, in allen Köpfen. >Ich höre Aufforderungen nach Beweisen. Nun gut, die will ich gerne vorlegen.<
       Sie nahm eine Kartenrolle zur Hand, die bis dahin unbeachtet an einem Stativ neben ihr lehnte. Sie entrollte sie und hängte sie auf. Die Karte zeigte die Erde mit den Kontinenten und einstigen Staaten.
       Rote, geradlinig geführte Linien bildeten ein symmetrisches Gitternetz, das aus lauter gleich großen Fünfecken bestand.. >Ich bin mir ganz sicher, dass einige der hier Versammelten mit dieser Karte etwas anfangen und uns aufklären können. Ich bitte diese nun aufzustehen und den anderen zu erklären, was es mit diesem Gitternetz auf sich hat! Nun, bitte melden Sie sich!<
       Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so leise war es plötzlich im Saal. Nicht einmal ein Hüsteln oder Füßescharren war zu hören. Es war absolut still - als hielte die Welt den Atem an. Die Augen der koreanischen Schamanin funkelten zornig im Licht des auf sie gerichteten Scheinwerfers.
       Es meldete sich niemand, ja, es kam nicht einmal ein Zwischenruf oder ein hämisches Infragestellen. >Okay, diese Stille hier auf meine Aufforderung ist schon der erste Beweis. Ich will diejenigen, die mit dieser Karte nichts anfangen können, aufklären: Es handelt sich hier um ein pentagonales Netz, das aus zwölf gleich großen Fünfecken besteht. Es umspannt unseren Globus in Form von Hauptenergielinien (Quelle: nach einer Theorie von Siegfried Prumbach, Geomantieschule Anima Mundi, http://www.horusmedia.de/1999-energienetz/energienetz.php ), die unseren Globus aus geomantischer Sicht zu einem Dodekaeder mit leicht gekrümmten Seitenkanten machen, der damit näherungsweise zu den platonischen Körpern zählen dürfte.<
       Noch immer war lastende Stille im Saal, alle schauten gebannt auf die Karte und lauschten der Stimme in ihren Köpfen, die fortfuhr: >Ich brauche Ihnen nicht zu erklären, welche Wirkungen platonischen Körpern zugeschrieben werden - das wissen wir alle. Warum wissen wir aber nicht davon, dass unsere Erde von einem derartigen, vollkommen

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