Zeitmanagement fuer Faule
tun, unser Arbeitsgedächtnis brauchen, dort werden die Informationen, die wir jetzt gerade brauchen, zwischengespeichert. Die Aufnahmefähigkeit dieses Speichers ist aber sehr gering. Wir können uns zwar unterhalten und Auto fahren, weil wir das automatisch tun. Aber wir können nicht telefonieren und gleichzeitig eine E-Mail schreiben, das ist nur eine Illusion. Tatsächlich kratzen wir uns Informationen, die wir für das Gespräch brauchen, aus anderen Hirnregionen und laden sie in unseren Arbeitsspeicher, dann schreiben wir an unserer E-Mail und die Info fliegt zugunsten einer neuen Info, die wir jetzt für die Mail brauchen, wieder raus. Immer hin und her, das kostet Zeit. Darum brauchen wir so für beide Aufgaben mehr Zeit, als wenn wir sie nacheinander bearbeiten würden, und wir machen mehr Fehler. Nicht mal Ihr Computer kann zwei Programme gleichzeitig erledigen. Er tut nur so, innerhalb einer Sekunde schaltet er tausendfach hin und her. Wir versuchen, Zeit zu gewinnen, verlieren aber tatsächlich das Gefühl für die Zeit und die Kontrolle über unsere Zeit.«
Infomanie
Psychologen sprechen bei dem Drang, sich ständig auf dem Laufenden zu halten, von Suchtverhalten. Zeitfänger freuen sich diebisch über die dicken Fische, die ihnen dank der technischen Möglichkeiten ins Netz gehen. Um festzustellen, ob Sie gefährdet sind, beantworten Sie folgende Fragen: Wie viel Zeit verbringen Sie abseits beruflicher Tätigkeiten am Computer? Fehlt Ihnen diese Zeit in anderen Bereichen? Wenn ja: Möchten Sie reduzieren? Wenn ja: Besorgen Sie sich einen Oma-Wecker und fangen Sie an! Klappt nicht? Schließen Sie sich Gleichgesinnten an. Im Netz finden Sie unter den Stichworten Onlinesucht und Internetabhängigkeit Adressen von Netzflüchtlingen und Tipps, wie Sie den world wide wildernden Zeitfängern entkommen.
Viele Menschen klagen über die tägliche E-Mail-Flut, und manchem ist der Urlaub vergällt, wenn er an die überquellende Mailbox denkt, die ihn bei seiner Rückkehr erwartet. Dabei ist nur ein Bruchteil wirklich wichtig – doch den muss man erst mal finden. Wir sind der E-Mail-Flut nicht hilflos ausgeliefert, wir können uns ein Floß bauen und oben schwimmen! Ein herkömmlicher Briefkasten wird mit einem Schlüssel gesichert. Versehen Sie auch Ihren E-Mail-Eingang mit einem Schlüssel.
TIPP
DER GOLDENE SCHLÜSSEL ZU IHREM MAILKASTEN
Verbieten Sie Ihrem Mailprogramm bei Ihnen zu klingeln, zu piepsen oder zu blubbern, wenn neue Nachrichten eintreffen. Sie kucken, wann Sie möchten, nicht wenn der Postmann dreimal klingelt. Wenn etwas dringend ist, wird angerufen. Wenn es bei Ihnen brennt, schickt die Feuerwehr ja auch keine E-Mail, bevor sie zum Löschen ausrückt.
Legen Sie selbst die Zeiten fest, wann Sie Ihre Mailbox leeren möchten.
Beantworten Sie Mails am besten en bloc, also in einem Aufwasch.
Sollte Ihnen beim Lesen gleich eine Antwort einfallen: Antworten Sie sofort! Das ist ja der Sinn des Mailens: Anfragen schnell erledigen.
Machen Sie keine Bewerbung für ein Literaturstipendium aus Ihren Texten. Knapp, freundlich, informativ klingt der elektronische Sound.
Beschäftigen Sie sich, wenn möglich, nur einmal mit einer Mail. Sollten Sie zu deren Beantwortung Informationen einholen müssen, schieben Sie die Mail in einen Noch-zu-Erledigen-Ordner oder drucken Sie sie aus und legen Sie in Ihre Wiedervorlage.
Missbrauchen Sie den Ordner »Posteingang« nicht als Sammelbehältnis. Besser legen Sie die Mails in Projektordnern ab – oder wie auch immer es in Ihr System passt.
Vorsortieren: in der Betreffzeile machen Sie bereits klar, worum es geht.Wählen Sie firmeninterne Abkürzungen, die auf den ersten Blick verstanden werden, etwa E für eilig. NZI für Nur zur Information.
Gewöhnen Sie sich ab, alle in cc zu setzen; mit dieser Rundumabsicherung verärgern Sie Kollegen, wie auch Sie bestimmt hin und wieder verärgert sind, wenn Ihr Posteingang überquillt mit Vorgängen, die, wenn überhaupt, nur am Rande mit Ihren Projekten zu tun haben.
Rundmails: Senden Sie keine weiter und bitten Sie die üblichen Verdächtigen, Sie davon zu verschonen.
Buchstabenflut
Zeitungen und Zeitschriften sind seit jeher ein gefundenes Fressen für Zeitfänger. Wie viele Stunden lassen sich auf diese Weise stehlen? Nicht, dass Zeitunglesen keinen Spaß machen würde – doch mal ehrlich: Ist es nicht manchmal ganz schön stressig, wenn man meint, es dürfe einem nichts entgehen? Können Sie sich nach der Lektüre noch
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