Zeitmanagement fuer Faule

Impulsivität
    Nun zur schlechten Nachricht: Aufschieben kann zur Gewohnheit werden und auf einmal wird alles aufgeschoben, nun ja vieles: vor allem die unangenehmen Dinge wie zum Beispiel die Steuererklärung, ein Konfliktgespräch, Fensterputzen. Das Problem ist, dass all diese Dinge durch Liegenlassen nicht sympathischer werden, ganz im Gegenteil. Sie modern vor sich hin und man möchte immer weniger mit ihnen zu tun haben. So verwandelt sich die kleine Unannehmlichkeit zu einem größeren Problem.
Abwarten und Tee trinken?
    Manche Menschen sind davon überzeugt, dass sich viele Dinge irgendwann von selbst erledigen, weshalb sich Abwarten und Tee trinken lohne – kultiviertes Aufschieben sozusagen. Das ist im Prinzip richtig. Allerdings können wir nicht darauf zählen, dass sich die Dinge so zu unseren Gunsten regeln. Es kommt vor – aber wir können uns nicht darauf verlassen.
    Verdrängungskünstlern gelingt es, das Aufgeschobene erfolgreich zu vergessen. Doch die meisten Menschen erinnern sich ständig daran, was sie eigentlich tun sollten. Wie viele Sonntagsausflüge finden unter der schwarzen Wolke der Steuererklärung statt. Die liegt zu Hause auf dem Schreibtisch und begleitet einen trotzdem wie eine Gewitterfront. Hätte man sie am Samstag gemacht, wäre der Sonntagsausflug heiterer verlaufen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, im Gegenteil. Aus der Mücke wird ein Elefant.
Verschieben statt aufschieben
    Wenn Sie etwas aufschieben, schieben Sie es so lange auf der langen Bank, bis das Teil irgendwann runterfällt. Da müssen Sie sich schon mal bücken. Das kostet Zeit. Vielleicht ist aus der kleinen Sache, die von der Bank gefallen ist, mittlerweile ein dicker Brocken geworden. Den kriegen Sie allein gar nicht hoch. Sie brauchen Hilfe. Kostet noch mal Zeit. Eventuell müssen Sie einen Kran organisieren. Aber heute ist Samstag. Also bleibt der Brocken liegen und wird im Lauf der Eiszeit – genau da liegt er, auf Eis – zu einem Eisberg. Damit haben Sie es nicht einfacher, denn ganze Berge können nicht mal eben mit Kränen befördert werden. Ihr Problem kostet immer mehr Zeit. Wenn Sie schon gern schieben, dann schieben Sie nicht auf, sondern ver. Das Problem also lieber verschieben auf einen Termin als aufschieben ins Nirgendwo. Wer aufschiebt, entscheidet nicht. Wer verschiebt, trifft eine klare Entscheidung, hat die Dinge selbst in der Hand.
    Schauen Sie sich die Dinge, die Sie gern aufschieben, genau an. Vielleicht finden Sie eine Gemeinsamkeit. Sind es Vorgänge, die mit Papierkram oder Behörden zu tun haben oder handwerkliche Sachen? Oder haben Sie mit bestimmten Menschen zu tun, denen Sie lieber aus dem Weg gehen, oder mit bestimmten Gefühlen? Versuchen Sie herauszufinden, was genau dahintersteckt, dann können Sie solche Aufgaben besser anpacken – zum Beispiel, indem Sie sie frühzeitig an andere delegieren ( siehe ab › )!
Zeit für unschöne Dinge
    Oft wünschen wir uns mehr Zeit für die wirklich schönen Dinge.Wie wäre es, zuerst Zeit für unschöne Dinge zu planen? Dann ist der Weg frei für die angenehmen Seiten des Lebens! Planen Sie jeden Tag eine gewisse Zeit für die Sachen ein, die Sie am liebsten aufschieben würden. Das kann ein unangenehmer Anruf, die Ablage oder Aufräumen sein. Fassen Sie diese Aufgaben in einer Liste zusammen. Streichen Sie jeden Tag mindestens einen Punkt von dieser Liste. Das fühlt sich gut an! Und es fühlt sich gleich noch besser an, wenn diese Liste auch noch eine zweite Spalte hat: Da schreiben Sie die schönen Dinge auf, die Sie schon lange tun wollten, zu denen Sie bisher aber nie gekommen sind. Das ändert sich ab sofort. Zum Beispiel im Internet eine Ferienwohnung für den Urlaub suchen oder Schaumbad mit Krimi. Na! Geht doch!
    NOTFALL
    ERSTE HILFE BEI DROHENDER VERTAGUNG INS IRGENDWANN
    Für Sportvertager
    Bei Menschen, die regelmäßig Sport treiben, steigt der Spiegel des Hormons Beta-Endorphin im Blut an, das zufrieden und glücklich macht. Der Effekt: Gut gelaunt flutscht es besser. Und wo es flutscht, wird nicht aufgeschoben, sondern durchgewinkt.
    Für Zögerer
    Nutzen Sie jeden spontanen Impuls, eine Sache zu erledigen. Wenn Ihnen die Antwort auf eine Mail auf der Zunge liegt: Schicken Sie sie an Ihre Finger und weiter zum Empfänger. So bewahren Sie sich vor unerledigten Poststapeln, in denen sehr viel Zeit gefangen gehalten wird. Alles, was älter ist als ein Jahr: weg damit. So wichtig kann die Sache nicht sein.
    Für