Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
er.
    »Du verdammter Idiot.« Nun, da sie in Sicherheit waren, brach der Ärger sich Bahn. »Du hättest uns beide umbringen können.«
    »Ich weiß. Es tut mir leid.«
    »Es tut dir leid.«
    »Was soll ich sonst sagen?«
    »Ich meine, das hatte nicht mal irgendeinen Sinn. Du wusstest, wie das enden musste.«
    »Ich wusste es.«
    »Und du hast es trotzdem getan.«
    »Sieht so aus.«
    »Blöder Idiot. Erinnerst du dich noch an unsere Vereinbarung? Wir beobachten. Wir greifen nicht ein.«
    David versuchte, sich auszustrecken. Und zuckte zusammen.
    »Was ist mit dir?«
    »Gebrochene Rippe.«
    »Toll.«
    »Sie haben mir im Krankenhaus einen Verband angelegt.«
    »Sonst noch etwas, das ich wissen sollte?«
    Er schloss die Augen. Schlug sie wieder auf. »Hör mal, Shel, ich konnte diese Leute nicht einfach allein lassen.«
    »Das habe ich gemerkt.«
    David versuchte wieder, seine Position zu verändern. Das Sofa war zu klein für ihn. »Vielleicht solltest du wirklich ins Krankenhaus gehen.«
    »Da war ich schon. Sie haben mir gesagt, ich solle mich nicht mehr als nötig bewegen. Und sie haben gesagt, in ein paar Wochen wäre ich wieder auf den Beinen.«
    »Also schön. Ich schätze, wir haben noch Glück gehabt. Trotzdem solltest du dich noch mal untersuchen lassen.«
    »Ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen.«
    »Wozu haben Sie den Monitor angeschlossen?«

    »Um meine Herztätigkeit zu überwachen. Ich hatte einen Infarkt.«
    »Das dürfte sie ziemlich aufgescheucht haben. Auf dem Revier, meine ich.«
    »Ich glaube, die haben mir gar nicht geglaubt.«
    »Und wie konntest du die Ärzte hinters Licht führen?«
    »Ich habe ihnen nur gesagt, ich würde eine Last auf der Brust fühlen. Und ihnen erzählt, ich hätte früher schon Probleme dieser Art gehabt. Ich glaube, denen ist einfach nicht in den Sinn gekommen, dass jemand sich so etwas ausdenken könnte.« Er seufzte.
    »Was ist?«
    »Schule. Montag.« In zwei Tagen.
    »Oje.«
    »So kann ich da schlecht erscheinen.«
    »Stimmt. Du wirst dir wohl freinehmen müssen.«
    Er grummelte etwas, das Shel nicht verstehen konnte. »Ein Tag oder zwei, das wäre kein Problem. Aber zwei Wochen? Mit welcher Begründung? Dass ich am Blutsonntag verletzt wurde?«
    »Du könntest ihnen erzählen, du seist eine Treppe hinuntergestürzt. Oder vielleicht, dass du einen Autounfall hattest.« Shel holte tief Luft. »Nichts von all dem wäre ...«
    »Ich weiß, Shel. Lass es gut sein.«
    »Okay.«
    »Und lass uns mit diesen Exkursionen in lebendige Geschichte aufhören, ja?«
    »So hätte das ja eigentlich gar nicht laufen sollen.« Er dachte über Montag nach. »Weißt du, du musst dir nicht unbedingt freinehmen, wenn du nicht willst.«
    »So kann ich nicht unterrichten.«
    »Was hältst du davon, wenn ich dich nach Hause bringe? Da bleibst du, bis du wieder gesund bist. Halte dich von der Schule fern. Lass dir zwei oder drei Wochen Zeit. So viel du brauchst.«
    Dave lachte. »Ja, klar.«
    »Aber deinen Konverter solltest du besser behalten.«
    »Hört sich gut an. Ja. Ich werde vorsichtig mit ihm umgehen.«
    Shel nickte. »Das weiß ich.« Er räusperte sich. »Deine Familie hat doch eine Hütte in den Poconos, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ist da zurzeit irgendjemand?«
    »Zu dieser Jahreszeit? Nein. Auf keinen Fall.«
    »Da könntest du bleiben, bis du wieder bei Kräften bist.«
    »Und wer kümmert sich um meine Kurse?«
    »Du, Partner. Überlass das nur mir.«

TEIL ZWEI
    Spuren im Sand

Kapitel 15
    Denn ich schaute in die Zukunft, so weit des Menschen Auge sieht, Tauchte ein in die Visionen, von Wundern, die sie mit sich führt, Sah Verkehr die Lüfte füllen, Lotsen führ'n durch purpurne Nacht, Sah Schiffe mit magischen Segeln und der gelad'nen Waren Pracht...
    Ai.fred Lord Tennyson, Locksley Hall
    Die Fahrt zu der Hütte dauerte zwei Stunden. Die letzten dreizehn Kilometer führten über eine unbefestigte, einspurige Straße voller Haarnadelkurven. Daves Vater hatte sich gänzlich unverzagt den am höchsten gelegenen Platz in der ganzen Umgebung für die Familienhütte ausgesucht. Der Wald war dicht, und von dem Häuschen aus hatte man einen herrlichen Ausblick auf den Starlight Lake. Aber die Sterne versteckten sich hinter einer Wolkendecke, als Dave dort eintraf. Selbst die Lichter am Seeufer waren kaum mehr als ferne, helle Flecken.
    Angeblich gab es Bären in dieser Gegend, aber er hatte noch nie einen zu Gesicht bekommen. Wie dem auch sei, seine Familie hatte ihn

Weitere Kostenlose Bücher