Zeitreisende sterben nie
Fahrstuhl, als die Kabine eintraf und Dave samt Eskorte herauskam.
Sie gingen einen der Korridore halb hinunter und folgten dann einem links abzweigenden Gang. Als Shel die Abzweigung erreicht hatte, waren sie bereits am Ende des Gangs angekommen und betraten ein Krankenzimmer.
Die achte Tür auf der rechten Seite. Der Polizist schleppte einen Stuhl vor die Tür, stellte ihn vor die Wand und nahm Platz. Minuten später kehrten die Pfleger mit der Rolltrage zurück und gingen in Shels Richtung. Beinahe im gleichen Moment tauchte ein Arzt auf, nickte dem Polizisten zu und ging an ihm vorbei in das Zimmer.
Shel zog sich zurück, um nicht gesehen zu werden. Die nächste Aufgabe war es, an dem Wachposten vorbeizukommen.
Er stellte den Konverter auf zehn Minuten früher ein und drückte den schwarzen Knopf.
Zwei Personen, die sich offenbar verirrt hatten, hielten sich auf dem Korridor auf. Sie sahen ziemlich erschrocken aus, als er plötzlich scheinbar aus dem Nichts auftauchte. Shel ging an ihnen vorbei, während sie ihn noch anstarrten, sagte Hallo, erkundigte sich nach ihrem Befinden und ging weiter. Er zählte die Türen auf der rechten Seite und betrat das Krankenzimmer. Ein Patient lag in einem der beiden Betten, ein älterer Mann mit weißem Haar. Jede Ader an seinen Armen und seinem Hals war deutlich erkennbar. Gelangweilt sah er Shel an.
»Huch«, sagte Shel. »Ich habe mich im Zimmer geirrt. Entschuldigung.«
Der Mann sah ihn an, reagierte aber nicht.
Der Raum war ein typisches Krankenzimmer mit einigen Holzstühlen, einem Klapptisch und einem Fenster, das dem Parkplatz zugewandt war. Außerdem gab es auch ein Badezimmer. Das Badezimmer lag direkt hinter der Eingangstür, und die Tür war von den Betten aus nicht zu sehen. Shel schlüpfte hinein und hoffte, der Patient hatte nichts gemerkt.
So leise er konnte, schloss er die Tür und wartete.
Wenige Minuten später traf Dave ein. Er hörte die Rolltrage und die Stimme einer Frau. »Sie werden wieder gesund, Mr Dryden. Ruhen Sie sich ein bisschen aus. Dr. Hollis wird bald nach Ihnen sehen.«
Eine Antwort blieb aus.
»In Ordnung, Mack«, sagte sie. »Auf drei.«
Die Stimme zählte, und er hörte ein Grunzen, als sie Dave auf das Bett hoben. Dann eine männliche Stimme. »Ich bin gleich wieder da.« Schritte kamen auf das Badezimmer zu. Shel stellte sich so auf, dass er hinter der Tür wäre, sollte sie geöffnet werden, und stellte den Konverter dreißig Minuten vor. Der Knauf drehte sich, und er drückte auf den Knopf. Die Tür schwang auf, als das Badezimmer gerade verschwand.
Im Krankenzimmer herrschte Stille. Shel öffnete die Tür.
Beide Patienten atmeten ruhig und gleichmäßig. Aber der Kerl mit den Adern lag da und starrte die Decke an, und er entdeckte Shel sofort, als der aus dem Badezimmer kam. »Sie schon wieder.«
Shel versuchte, ihn zum Schweigen zu bringen. »Es ist alles in Ordnung«, sagte er.
»Was machen Sie hier?« Der Mann versuchte, sich aufzusetzen, sah aber aus, als wäre er einem Infarkt nahe.
Dave machte die Augen auf. Und dann machte er sie ein bisschen weiter auf. »Shel. Wie bist du hier reingekommen?«
»Sie sollten gar nicht hier sein«, sagte der andere Patient. Und dann rief er nach dem Polizisten.
Die Tür wurde aufgerissen, und der Beamte betrat das Zimmer. »Wo zum Teufel kommen Sie her, Mister?«
Shel warf Dave den zweiten Konverter zu, während der noch versuchte, sich von den Monitorkabeln zu befreien.
»Nur auf den Knopf drücken«, sagte er. »Es ist alles bereit.«
Dann drehte er sich mit einem entwaffnenden Lächeln zu dem Polizisten um. »Wer sind Sie?«, fragte der Beamte aufgebracht. »Wie sind Sie hier hereingekommen?«
Um Dave herum baute sich die vertraute Aura auf. Der Blick des Polizisten huschte an Shel vorbei und fixierte, was in dem Bett vor sich ging. Der Mann mit den Adern folgte dem Geschehen starren Blicks. »Mutter Gottes.«
Shel drückte auf den Knopf und fragte sich, wie der Polizeibericht über diesen Vorfall wohl ausfallen würde.
Als sie wieder in Shels Haus waren, erkundigte sich Dave, ob Shel irgendeine Spur von seinem Vater gefunden hatte.
»Ich war ein bisschen zu beschäftigt«, entgegnete er. »Aber, nein, ich habe ihn nirgends gesehen.« Er holte etwas Eis, damit Dave sein Auge kühlen konnte. »Willst du wieder zurück und es noch einmal versuchen?«
Dave brauchte Hilfe, um zum Sofa zu kommen. »Ich sehe dir an, dass du ein bisschen sauer auf mich bist«, sagte
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