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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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war es still. Nur oben auf dem Hangardach trommelte der Regen weiter.
    »Sie sind ein Idiot.« Zornig riss sich Randall das Headset vom Kopf.
    »Überlegen Sie mal, wie Sie reagieren«, sagte Wilson. »Es ist doch gar nichts passiert.«
    Randall löste die Türverriegelung und schnallte sich ab. »Ein seltsamer Augenblick für weise Sprüche, nach dem, was Sie sich gerade geleistet haben.«
    »Vorsicht auf der Tragfläche«, riet Wilson. »Da kann es sehr rutschig sein.« Randall schoss ihm bloß einen sengenden Blick zu.
    Wilson seufzte, dann öffnete er seine Tür. Er trat auf die Tragfläche, machte zwei Schritte und sprang auf den glatten Betonboden. Außerhalb des Flugzeugs hörte man den Regen noch lauter auf das Wellblechdach trommeln.
    Plötzlich wurde Wilsons Blick von der linken Tragfläche angezogen. Er stellte fest, dass sich von den Nieten einige gehoben hatten. Er strich mit den Fingern über die nass glänzende Fläche bis zu dem zerschrammten Ende – die Spitze fehlte völlig.
    Randall ging mit hochgezogenen Schultern und ernstem Gesicht hinten um das Flugzeug herum, und Wilson sah ihm an, dass er noch aufgebracht war. Er machte sich auf die nächste Beleidigung gefasst, als er aus den Augenwinkeln zwei Gestalten vor dem Hangartor wahrnahm. Sie näherten sich unter einem gemeinsamen Regenschirm.
    Ein Blitz erleuchtete kurz den dunklen Himmel und gewährte Wilson einen Anblick, der hoffentlich nur böse Einbildung war. Es war GM im langen weißen Trenchcoat, auf seinen Stock gestützt. Neben ihm ging Minerva in einem knöchellangen roten Mantel und hielt den Schirm über sie beide.
    Randall, der Wilsons Blick sah, drehte sich um.
    »Herrgott! Das ist das Letzte, was wir jetzt brauchen«, entfuhr es ihm unwillkürlich. Er fasste Randall beim Ärmel und zog ihn zu sich heran. »Hören Sie mir gut zu, das ist jetzt wichtig«, sagte er todernst. » GM weiß nichts von dem vorgezogenen Transport. Und das soll auch so bleiben.« Er ließ ihn los und legte die Hand wie beiläufig an den Tragflügel. »Kein Wort über unsere Zeitplanung, und lassen Sie sich bloß nichts anmerken. Richten Sie sich genau nach mir, egal was GM sagt.«
    Randall nickte kaum merklich, und Wilson blieb nichts anderes übrig, als anzunehmen, dass er den Ernst der Lage begriffen hatte. Wilson musste unbedingt verhindern, dass GM in Randalls Beisein das Lebenselixier erwähnte. Minervas Anwesenheit war allerdings die größte Überraschung – sie war Jaspers Assistentin, nicht GM s.
    Sobald die beiden unter das trockene Dach traten, breitete Wilson überrascht die Arme aus. »Was führt Sie denn hierher, GM ?«
    Die alte Mann zeigte mit dem Stock auf ihn. »Sie sollten klüger sein, als bei diesem unberechenbaren Wetter hier zu landen, Mr. Dowling.«
    »Das hat Mr. Chen mir auch gerade gesagt«, entgegnete er.
    Minerva drückte am Schirm auf einen Knopf, worauf er sich zufaltete und auf handliche Größe zusammenschnurrte.
    »Stellen Sie sich vor, wenn meine beiden Gen-EPs zur selben Zeit verletzt würden oder sogar ums Leben kämen – das wäre eine Katastrophe«, sagte GM .
    »Ist Jasper auch mitgekommen?«, fragte Wilson und spähte hinaus in den Regen.
    »Nur Minerva«, antwortete GM . »Sie ist ein viel erfreulicherer Anblick, finden Sie nicht?« Er schwieg für einen Moment. »Meine Assistentin hat sich nicht gut gefühlt, darum war Minerva so freundlich, mich zu begleiten.«
    Wilson wich ihrem Blick aus und hielt sich an GM . Dessen Zustand hatte sich augenscheinlich noch weiter verschlechtert. Er sah genauso alt aus, wie er war, das Gesicht schrecklich abgezehrt und runzlig, die Augen deutlich gelber. Dennoch fuhr GM nicht auf seinem Segway, sondern trug die bionischen Beinschienen, die ihm Kraft zum Laufen gaben.
    Es war genau vier Tage her, seit Wilson und Minerva sich im Sitzungsraum geküsst hatten, und seitdem hatte er sie nicht mehr gesehen. Schließlich sah Wilson sie doch an. Sie war ein Bild jugendlicher Vitalität. Das Rot ihres Mantels unterstrich ihr fülliges Haar und den gesunden Teint. Neben ihr wirkte GM noch älter und klappriger.
    »Sie haben tatsächlich die gleichen verblüffend blauen Augen«, meinte GM . »Ich sehe Sie zum ersten Mal nebeneinander.«
    »Was ist der Grund für Ihren Überraschungsbesuch?«, fragte Wilson. »Wollen Sie mit mir fliegen?«
    GM schürzte die Lippen. »Nicht für alles Geld der Welt würde ich in so ein altmodisches Flugzeug steigen.« Dabei glitt sein Blick darüber, als

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