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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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entlang.
    »Drei … zwei … eins … Zündung.«
    Die Konduktorenbänke gingen auf volle Leistung. Fünf Petawatt. Zehn Petawatt. Fünfzehn Petawatt. Die Zeit verformte sich.
    Wumm.
    Das Magnetfeld öffnete sich, und das Quark-Gluonen-Plasma wurde aus dem Inflator gesaugt und verschwand. Das Labor war in Dunkelheit gehüllt.
    Plötzlich flammte die Notbeleuchtung auf, und man sah, wie die Titanringe um den Transportbehälter schwerfällig zum Stehen kamen. Wilson stand an der Beobachtungswand und staunte mit offenem Mund. Randall ist weg, dachte er, und ich habe alles Menschenmögliche getan, um den Erfolg des Unternehmens zu sichern.
    »Hat alles geklappt?«, fragte er und drehte sich zur Hauptkonsole um. Erst in diesem Moment sah er die drei Besucher im Hintergrund stehen, GM , Jasper und Minerva. Wilson spürte, wie er blass wurde, und seine Beine wurden schwach.
    Davin wich seinem Blick verlegen aus und sah hilfesuchend zu GM .
    »Sie dürfen die Frage beantworten«, sagte GM .
    »Ja, es hat alles funktioniert«, sagte Davin und starrte die Kurven auf seinem Bildschirm an.
    Wilson drehte den Kopf zum Labor, um sich zu vergewissern, dass Randall wirklich weg war. Dann sah er sein verstörtes Gesicht in der Scheibe. Unwillkürlich begann er zu zittern, als er begriff, dass alles ein abgekartetes Spiel gewesen war. Nur einer hatte möglicherweise nicht mitgemacht: Professor Author.
    In der reflektierenden Scheibe sah er, wie GM seinen Segway zur Hauptkonsole lenkte und neben Davin anhielt, um sich die Transportkurven anzusehen. So würdevoll wie möglich drehte sich Wilson in ihre Richtung. »Sie haben einen törichten Fehler begangen, GM .« Seine Stimme klang ein bisschen zittrig. Dann sah er nacheinander Jasper, Davin und Andre an. »Sie alle.«
    »Welchen Sinn haben Regeln, wenn man nicht dagegen verstößt?«, erwiderte GM .
    »Sie haben mich mit Ihrem Plan getäuscht. Das war einfach«, sagte Wilson. »Aber ich fürchte, dass Sie damit auch den Stift aus der Handgranate gezogen haben, und nichts kann die Explosion mehr verhindern.«
    »Ich brauche das Elixier, Mr. Dowling«, hielt GM ihm ganz offen entgegen. »Egal um welchen Preis. Unglücklicherweise geht es mit meiner Gesundheit schneller bergab als vermutet. Darum musste der Transport früher erfolgen. Jasper und ich haben überlegt, wie wir gewährleisten können, dass wirklich jeder mitmacht. Ich brauchte Ihre Unterstützung – ob freiwillig oder nicht.«
    Wilson hätte ihn am liebsten bei den Schultern gepackt und geschüttelt, um ihn zur Vernunft zu bringen, doch es war natürlich zu spät. Er zwang sich, Minerva anzusehen. Misstrauisch verengte er die Augen zu Schlitzen. »Ich hatte nie eine Chance, hm?«
    GM stieg behutsam von seinem Roller; die bionischen Beinschienen zischten, als er einen Fuß auf den Boden setzte. Der alte Mann zeigte mit einem knochigen Finger auf Wilson. »Sie hätten das Unternehmen Esra bestimmt nicht unterstützt, wenn Sie gewusst hätten, dass Mr. Chen mir den Gefallen tun will.«
    Wilson blickte in die gelblichen Augen des Firmenchefs. »Sie haben einen Mann in die Vergangenheit geschickt, zu einer Tötungsorgie, die etliche Monate dauern wird, denn das ist seine Mission in Wirklichkeit. Randall muss rücksichtslos Tausende in den Tod schicken, um die Qing-Herrschaft aufrechtzuerhalten, und dennoch erwarten Sie, dass er loyal bleibt?«
    »Ich erwarte von ihm, dass er tut, worum ich ihn gebeten habe.«
    »Wenn Menschen zum Töten gezwungen werden, verändert sie das fürs ganze Leben«, sagte Wilson zähneknirschend. »Meine Prognose ist, dass Mr. Chen nicht mehr zurückkehrt. Jedenfalls nicht jetzt. Sie haben seinen Auftrag pervertiert, und er wird unweigerlich versagen. Und darum werden Sie nicht bekommen, was Sie so dringend haben wollen.«
    »Und warum glauben Sie, dass er nicht zurückkommt?«, fragte GM .
    »Weil Sie ihm die Schlüssel zur Unsterblichkeit in die Hand gegeben haben. Wenn er einen Grund findet, den Saft des Baumes selbst zu benutzen, wird er ihn nachher vielleicht nicht wieder aufgeben wollen.«
    »Aber Mr. Dowling, Sie müssen bedenken, dass ich ohne eine, wie Sie es nennen, Pervertierung des Auftrags, sicher sterbe. Auf diese Weise habe ich wenigstens eine Chance.«
    »Ihre Chance hätte sich erhöht, wenn wir zusammengearbeitet hätten.«
    »Ich gab Ihnen die Möglichkeit, sich auf meine Seite zu stellen, Mr. Dowling. Sie haben sich entschieden, gegen mich zu arbeiten.«
    »Nur weil Sie mir die

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