Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
Vom Netzwerk:
Randall ein wenig verunsichert wirkte, blieb Wilson nichts anderes übrig, als zu glauben, dass er der Aufgabe gewachsen war.
    Eine tiefe Zufriedenheit überkam ihn, als er mit Randall zur Transportkapsel ging, denn sein Part in der ganzen Sache würde gleich beendet sein. Allmählich fand er, dass er seine Rolle als Beschützer einer integren Mission gut gespielt hatte. Genauso musste sich Barton gefühlt haben, dachte er. Sein alter Mentor war sicher noch viel erleichterter gewesen, als er ihn zur Abreise in das Labor begleitet hatte.
    Wilson legte Randall eine Hand auf die Schulter. »Ich beneide Sie, mein Freund.«
    Der Esra-Aufseher trug die Kleidung eines chinesischen Bettlers über seinem Anzug, damit er später in den dicht belebten Straßen Pekings nicht auffiel. Das Material war eigens modifiziert worden, damit es sich durch die Zeit transportieren ließ, würde aber danach schnell zerschleißen, weil es bei der Rekonstruktion litt. Bis Hongkong würden die Sachen aber wohl halten, und dort würde Randall sich einen neuen Anzug machen lassen.
    »Ich möchte Ihnen für die Mühe danken, die Sie auf sich genommen haben, um mich so weit zu bringen«, sagte Randall. »Ich habe keine Zweifel, dass wir uns wiedersehen.«
    »Und ich freue mich schon darauf«, erwiderte Wilson. »Wie Sie wissen, werden Sie am 3. März 1860 im Palast Friedvoller Langlebigkeit rekonstruiert, ungefähr zwei Stunden nach Mitternacht. Es wird sternenklar sein und ziemlich kalt. Es wird eine schmale Mondsichel am Himmel stehen, sodass Sie einigermaßen sehen können, wo Sie hinlaufen, selbst aber nicht so leicht zu entdecken sind.«
    »Ja, ja, ich weiß das alles«, sagte Randall.
    »Ich war damals nach meinem Transport eine halbe Stunde lang groggy. Ich schlage vor, dass Sie sich, kurz bevor die Laser anfangen zu feuern, die wichtigsten Dinge vor Augen halten. Nach meiner Erfahrung erinnert man sich daran als Erstes, wenn man angekommen ist. Alles andere braucht länger, bis man es wieder parat hat«, riet Wilson. »Verschwinden Sie schnellstmöglich aus der Verbotenen Stadt. In ganz China gibt es nicht so viele Wachen wie dort. Sie müssen also vorsichtig sein. Anfangs sind Sie noch schwach und sollten einen Kampf vermeiden, auch wenn Sie glauben, ihn gewinnen zu können. Sie durchqueren den Hof der Höchsten Harmonie und gehen durch das entfernte rechte Tor. Der Schlüssel steckt in der linken Innentasche Ihrer Anzugjacke. Wenn Sie durch sind, schließen Sie von der anderen Seite wieder ab und verlassen die Verbotene Stadt durch das Blumentor. Das liegt etwa dreihundert Meter entfernt in westlicher Richtung. Es wird nur von zwei Männern bewacht. Sie müssen ein kleines Feuer in den Ställen legen, um sie abzulenken. Das machen Sie, indem Sie eine Öllaterne ins Heu werfen. Wenn die Wächter mit Löschen beschäftigt sind, sollten Sie unbemerkt durchs Tor gelangen können.« Wilson hielt kurz inne. »Machen Sie die Augen zu, und prägen Sie sich die Einzelheiten ein.«
    Randall tat es.
    »Das sollte auf jeden Fall das Letzte sein, woran Sie vor dem Transport denken«, schärfte Wilson ihm ein. »Ich könnte mir vorstellen, dass es für Aufregung sorgt, wenn sich das Portal auf der anderen Seite öffnet. Meiner Erfahrung nach haben Sie nicht viel Zeit, um sich darauf einzustellen.«
    »Ich verstehe«, sagte Randall.
    Wilson wandte sich der Transportkapsel zu und legte die Hand an sie. Die leise Vibration rief ihm in Erinnerung, wie er damals hineingestiegen war. Er holte scharf Luft bei der Vorstellung, wie sich die Inflatorspulen beschleunigten, bis sie nur noch als verwischter Fleck zu sehen waren, und er die Laser feuern sah.
    »Sie haben wirklich Glück«, sagte er. »Sie werden einige der aufregendsten Ereignisse der Geschichte miterleben. Ich beneide Sie.« Er sah auf die Anzeige des Countdowns, dann zu der bombensicheren Glasscheibe hinauf. Dahinter sah er die Gesichter aller zwölf Teammitglieder, mit einer bemerkenswerten Ausnahme: Professor Author fehlte.
    »Ein bisschen Zeit bleibt noch«, sagte Wilson. »Bei aller ausgefeilten Technik kann ich Sie noch nicht in die Kapsel setzen. Ihnen würde die Luft ausgehen.« Einen Moment lang schwiegen sie. »Wissen Sie, Professor Author hat mal zu mir gesagt, der menschliche Körper besteht nur aus ein paar Chemikalien, die man für 89 Cent kaufen kann, und aus ganz viel Wasser«, plauderte Wilson weiter.
    »Wir sollten es hinter uns bringen«, unterbrach ihn Randall.
    »Es gibt

Weitere Kostenlose Bücher