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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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unterzeichnet haben.«
    »Sie können uns nicht besiegen«, fügte Prinz Yi hinzu. »Sie haben kaum zwanzigtausend Mann. Sie sind weit von ihrer Heimat entfernt, ihre Versorgungslage ist angespannt – und das umso mehr, je weiter sie sich von der Küste entfernen. Außerdem versuchen sie das Unmögliche!« Er steigerte sich in Begeisterung. »Sie wollen die allmächtigen Qing überragen, gegen den Willen des Kaisers.«
    Cixi sah, dass die Mitglieder des Kriegsrats nicht imstande waren, über die eigene Wichtigkeit hinauszublicken. Die fremden Teufel waren eine Gefahr für das Reich, dessen war sie sicher. Und Lord Elgins Berater, der Blauäugige, war zweifellos eine ihrer Stärken.
    »Darf ich einen Kompromiss vorschlagen?«, bat sie in sanftmütigem Ton.
    »Was schlagt Ihr vor?«, fragte Mu Yin.
    »Wir setzen ein Kopfgeld auf die Invasoren aus«, antwortete sie. »Einhundert Tael für jeden weißen Barbaren, fünfzig Tael für einen schwarzen Barbaren.« Damit meinte sie die Sikhs, die die Briten aus Indien mitgebracht hatten. »Das gibt unseren Soldaten und Verbündeten einen zusätzlichen Grund zu kämpfen«, sagte sie. »Wir dürfen nicht selbstgefällig sein – wir sind wirklich in Gefahr.«
    »Dann wird uns der Krieg zwei Millionen Tael kosten«, rechnete Su Shun scheinbar nüchtern vor. »Das ist ein Preis, den wir nicht zu zahlen brauchen.«
    »Der Wert des Kaiserreiches ist grenzenlos. Zwei Millionen Tael, um unsere Feinde zu vernichten, ist wie eine Schale Wasser aus dem kaiserlichen Brunnen. Ihr Fehlen wäre gar nicht zu bemerken.«
    »Ihr glaubt tatsächlich, dass die roten Teufel uns gefährlich werden können?«, fragte Su Shun arglistig.
    »Allerdings«, antwortete Cixi.
    »Dann halte ich es für das Beste, wenn der Kaiser die Stadt verlässt und in die sichere Heimat der Mandschu reist, nördlich der Großen Mauer. Wenn wir hier in Gefahr sind, wie Ihr behauptet, sollte der Himmlische Prinz seinen ehrwürdigen Vorfahren Respekt erweisen und um eine gute Zukunft beten.«
    Es war klar, dass Cixis Macht ernsthaft eingeschränkt wäre, sobald Hsien Feng die Verbotene Stadt verließe. Die strikte Etikette machte es den Hofmitgliedern schwer, eine Audienz beim Kaiser zu bekommen, wohingegen Cixi fast uneingeschränkten Zugang zu ihm genoss. Allerdings galt es die Abmachung mit Senggerinchin zu beachten – sollte der mongolische Prinz siegen, würde sie sich im Bett des Kaisers zu ihm legen müssen. Falls er erführe, dass sie mit dem Kaiser in die Mandschurei gereist war, würde er dem Reich seinen Schutz möglicherweise aufkündigen. Dennoch erschien es ihr wenig wünschenswert, wenn Hsien Feng ohne sie nach Norden ginge – denn er wäre ihrem Einfluss entzogen und Su Shun könnte ihn gegen sie einnehmen.
    »Der Sohn des Himmels flieht nicht vor seinen Gegnern«, erwiderte Cixi stolz. Sie heftete ihren Blick auf den kränklichen Geliebten, der oben auf dem Thron saß und sie mit müden Augen ansah. »Der Sohn des Himmels bezwingt seine Feinde mit dem Schwert oder mit List. Er weicht niemals zurück. Der Sohn des Himmels ist die Seele des Reiches, und dies ist die Stunde, da wir seiner am dringendsten bedürfen.«
    Hsien Feng brachte für die Frau, die er liebte, nur ein halbes Lächeln zustande. Doch es genügte, um ihr zu zeigen, dass sie seine ganze Unterstützung hatte.
    »Wenn das so ist«, verkündete Su Shun, »dann sollten wir den Invasoren keine weiteren Zugeständnisse machen. Wir müssen ihnen eine Lehre erteilen, und der Vertrag von Tientsin muss aufgehoben werden.« Su Shun wollte es Cixi so schwer machen wie möglich. »Ich bin vollkommen bereit, Euren Plan zu unterstützen, Edle Kaiserliche Gemahlin, doch nur unter diesen Bedingungen.«
    »Der Mittelweg ist erforderlich«, erwiderte Cixi. »Wenn die roten Teufel bei den Taku-Festungen Erfolg haben, muss dieser Rat Gesandte zu ihnen schicken, die Elgins Vormarsch mit Schmeichelei, Drohungen und Ausflüchten verzögern. Unterdessen werden wir ein übermächtiges Heer aufstellen, das sie nicht besiegen können. Um jeden Preis müssen tatarische Reiter von Shanghai nach Norden gebracht werden, damit sie Lord Elgins Truppen im Südwesten von Tientsin aufhalten. Während wir verhandeln, ziehen wir zusätzliche mongolische und mandschurische Reiterei aus zwanzig Provinzen zusammen. Wir werden die zehnte der sechsunddreißig Strategien anwenden: einen Dolch im Lächeln und einen starken Willen unter dem Mantel entgegenkommenden Auftretens

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