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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Bewegung starrte er auf das Aufzeichnungsgerät.
    Gezackte Linien. Die harmonischen Kurven der Resonanzen waren von plötzlichen Unterbrechungen aufgelöst. Er rollte die Bandspule zurück. Wenn er den Einsatzpunkt verpasste …
    Aber nein, da war er. Er begann mit der Entschlüsselung.
    NEUROM I OL AJ SCHREIBEN SIE ANFUEHRUNG BOTSCHAFT ERHALTEN LA JOLLA ABFUEHRUNG AUF PAPIER LEGEN SIE ES IN BANKSCHLIESSFACH SAN DIEGO BUNDESSPARKASSE AUF DEN NAMEN IAN PETERSON SCHLIESSFACH MUSS GARANTIERT SECHSUNDDREISSIG JAHRE BESTEHEN BLEIBEN SENDE DIES UM EMPFANG DER BOTXMCBJT ZU PRUEFEN LMKSHT DARAUS FOLGENDE DINOFLAGELLATEN UND PLANKTONISCHE AVSDLDU AHXNDUROPFLM
    Der Bankangestellte musterte ihn konsterniert. »Ja, gewiss, wir haben freie Schließfächer. Aber bis zum Ende des Jahrhunderts …!« Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Sie werben damit, oder?«
    »Nun ja, aber …«
    »In einer Anzeige.«
    »Gewiss. Die Absicht ist jedoch …«
    »In Ihrer Anzeige heißt es, ich bekomme ein Schließfach, wenn ich mindestens fünfundzwanzig Dollar einzahle, richtig?«
    »In der Tat. Aber ich wollte gerade sagen, dass wir es als Einführungsangebot verstehen, um Kunden zur Einrichtung von Konten zu bewegen. Unser Unternehmen meint sicherlich nicht, dass Kunden die Schließfächer unendlich lange behalten, nur weil …«
    »Ihre Anzeige macht solche Ausflüchte nicht.«
    »Ich glaube nicht, dass …«
    »Ich habe Recht, und das wissen Sie. Möchten Sie, dass wir den Direktor hinzuziehen? Sie fangen gerade hier an, oder?«
    Das Gesicht des Angestellten verriet nicht, was er dachte. »Nun … Sie scheinen da einen Aspekt entdeckt zu haben, den wir nicht voraussehen konnten …«
    Gordon grinste. Er nahm das gelbe Blatt aus einem Umschlag und legte es auf den Schreibtisch.

40
     
    1. November 1963
     
    »Hallo.«
    »Gordon? Gordon, bist du das?«
    »Onkel Herb, ah.« Gordon zögerte und schaute verblüfft auf den Telefonhörer, als wäre die Stimme seines Onkels hier im Büro fehl am Platze.
    »Arbeitest du so viel, dass du nachts nicht nach Hause kannst?«
    »Ach, weißt du, einige Experimente.«
    »Hat das Mädchen auch gesagt.«
    Gordon lächelte. Nicht Dame , sein übliches Wort. Nein, Penny war ein Mädchen . Und zweifellos hatte seine Mutter Onkel Herb gesagt, welche Art von Mädchen.
    »Ich rufe wegen deiner Mutter an.«
    »Was? Wieso?«
    »Sie ist krank. Schon eine ganze Weile.«
    »Nicht, als ich dort war.«
    »Doch, auch als du hier warst. Aber während deines Besuchs hat sie sich nichts anmerken lassen.«
    »Allmächtiger. Was fehlt ihr?«
    »Irgendwas mit der Bauchspeicheldrüse, sagen sie. Sie sind sich nicht sicher. Das sind die Ärzte ja nie.«
    »Vor einiger Zeit hat sie mal was von einer Rippenfellentzündung gesagt …«
    »Das war es auch. Damit hat es angefangen.«
    »Wie schlimm ist es?«
    »Du kennst ja die Ärzte, sie sagen doch nichts. Aber ich meine, du solltest nach Hause kommen.«
    »Onkel Herb, ich kann jetzt nicht.«
    »Sie hat angefangen, nach dir zu fragen.«
    »Warum hat sie nicht angerufen?«
    »Du kennst sie doch, und dann der Ärger zwischen euch zweien.«
    »So schlimm war es gar nicht.«
    »Du kannst deinen Onkel nicht zum Narren halten, Gordon.«
    »Nein, wirklich, ich habe es nicht so gesehen.«
    »Sie sieht es so. Und ich sehe es auch so, aber ich weiß, dass du nicht auf die Ratschläge deines alten, dummen Onkels hörst.«
    »Hör mal, du bist nicht dumm. Ich …«
    »Komm sie besuchen!«
    »Ich habe einen Beruf, Onkel Herb. Vorlesungen. Und die Experimente, sie sind sehr wichtig.«
    »Deine Mutter, du weißt, sie wird dich nicht anrufen, aber …«
    »Ich käme, wenn ich könnte. Und ich komme auch, sobald …«
    »Es ist wichtig für sie, Gordon.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Im Krankenhaus, wo sonst?«
    »Weshalb?«
    »Ein paar Untersuchungen.«
    »Okay. Ich kann jetzt wirklich nicht weg. Aber bald. Ja, ich komme bald.«
    »Gordon, jetzt!«
    »Nein, Onkel Herb. Ich weiß, was du empfindest. Und ich komme. Bald.«
    »Bald heißt wann?«
    »Ich rufe dich an. Ich sage dir Bescheid, sobald ich kann.«
    »In Ordnung. Bald. Sie hat in letzter Zeit nicht viel von dir gehört.«
    »Ja, ich weiß. Bald. Bald.«
     
    Er rief seine Mutter an, um es ihr zu erklären. Ihre Stimme war dünn und spröde, aber sie schien bei guter Laune zu sein. Die Ärzte waren nett, sie behandelten sie sehr sorgfältig. Nein, wegen der Rechnung gab es keine Probleme, darüber sollte er sich keine Sorgen machen. Sie spielte die

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