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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Gläser aus. Penny räumte das Geschirr weg. »Ich möchte nicht, dass du künftig noch mal alte Freunde von dir hierher bringst«, sagte er.
    Mit aufgerissenen Augen drehte sie sich um. »Was?«
    »Du hast schon verstanden.«
    »Warum?«
    »Ich mag es nicht.«
    »Mhm. Und warum magst du es nicht?«
    »Du gehörst jetzt zu mir. Ich will nicht, dass du mit anderen etwas anfängst.«
    »Mein Gott, ich fange mit Cliff nichts an. Er hat doch nur mal vorbeigeschaut. Ich habe ihn seit Jahren nicht mehr gesehen.«
    »Du musstest ihn ja nicht so oft küssen.«
    Sie verdrehte die Augen. »Ach, du lieber Gott!«
    Ihm wurde heiß, plötzlich fühlte er sich unsicher. Wie viel hatte er getrunken? Nein, nicht so viel, das konnte es nicht sein. »Ich meine es so. Ich mag solche Sachen nicht. Er wird einen falschen Eindruck bekommen. Du redest über eure Schulzeit, den Arm um ihn gelegt …«
    »Jesus! ›Einen falschen Eindruck bekommen‹ – aus der Spießer-Schublade. Genau da steckst du drin, Gordon.«
    »Du hast ihn ermutigt.«
    »Den Teufel habe ich. Der Mann ist schwer mitgenommen. Ich habe ihn getröstet, ihm zugehört. Von dem Moment, als er an die Tür klopfte, wusste ich, dass er im Innern etwas hat, etwas, das diese Hurra-Typen in der Armee nicht rauslassen wollten. Er ist da drüben fast gestorben, Gordon. Und Bernie, sein bester Freund …«
    »Schon gut, trotzdem mag ich es nicht.« Sie hatte seinem Vorwurf die Spitze genommen, und jetzt suchte er verzweifelt nach einer anderen Möglichkeit, Recht zu behalten. Vom ersten Augenblick an hatte er sich von Cliff bedroht gefühlt. Hätte seine Mutter durchs Telefon sehen können, hätte sie genau gewusst, wie man Pennys Verhalten bezeichnete. Sie hätte …
    Er unterbrach seine Gedanken, wich Pennys feindseligem, starrem Blick aus und schaute auf den Brookside-Krug, der im Müll auf seine Zerstörung wartete. Er hatte Penny und Cliff mit den Augen seiner Mutter, seiner New Yorker Prägung gesehen, und er wusste, dass er übers Ziel hinausgeschossen war. Das Kriegsgerede hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Er hatte nicht gewusst, wie er reagieren sollte, und jetzt ließ er Penny seine Unsicherheit ausbaden.
    »Sieh mal«, begann er. »Es tut mir Leid, ich …« Er hob die Hände zu ihrem Gesicht und ließ sie wieder sinken. »Ich möchte etwas spazieren gehen.«
    Penny zuckte die Achseln, er drängte sich an ihr vorbei.
    In der kühlen und salzigen Luft draußen hüllte Nebel die Kronen der knorrigen alten Eichen ein. Er wanderte durch dieses La Jolla der Nacht, sein Gesicht plötzlich schweißglänzend.
    Zwei Blocks weiter, am Fern Glen, lenkte ihn eine Gestalt, die aus einem Haus trat, vom Wirrwarr seiner Gedanken ab. Lakin. Der Mann blickte nach allen Seiten, schien beruhigt und schlüpfte schnell in seinen Austin-Healey. In dem Haus, aus dem Lakin gekommen war, bewegte sich eine Jalousie zur Seite; einen Augenblick lang war vor dem erleuchteten Hintergrund die Silhouette einer Frau zu erkennen. Gordon erkannte das Gebäude. Hier wohnten zwei Studentinnen der geisteswissenschaftlichen Abteilung. Still lächelte er vor sich hin, als Lakins Healey davonschnurrte. Irgendwie munterte ihn dieser kleine Beweis menschlicher Schwäche auf.
    Es wurde ein ausgedehnter Spaziergang, vorbei an verriegelten Sommerhäusern mit vergilbten Zeitungen vor der Tür und an wenigen großen Wohnhäusern, aus denen helles Licht herausfiel. Cliff und Laos, Cliffs Verständnis von dem, was real und wichtig war, was wirr und finster – die Gedanken nagten an ihm, verschwammen in dichtem Nebel mit Penny darin und seiner fernen, unvermeidlichen Mutter. Neben diesen Dingen schien die experimentelle Physik ein Spielzeug, nicht komplizierter als ein Kreuzworträtsel. Ein weit entfernter Krieg konnte einen Ozean überqueren und hier ans Ufer schwappen. Verwirrte Gedanken an den Scripps Pier unterhalb des Campus gingen ihm durch den Kopf; er sah, wie dort Soldaten, Panzer und Munition an Bord genommen wurden. Doch dann nahm er sich zusammen, sicherlich stieg ihm jetzt der Alkohol zu Kopf. Die kleine Zuflucht La Jolla um ihn herum konnte kaum von einem Haufen kleiner Männer bedroht werden, die in schwarzen Pyjamas herumliefen und versuchten, das Diem-Regime zu stürzen. Das hatte verdammt noch mal überhaupt keinen Sinn.
    Er wandte sich um, ging zurück zum Haus, zu Penny. Es war leicht, durch Bedrohungen in Erregung zu geraten – Cliff, der Cong, Lakin. In einer Nacht konnten die Wellen keinen

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