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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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haben wir schon mal gehört«, unterbrach Marjorie ihn mit unechter Heiterkeit in der Stimme. »Mr. Peterson wird deine Einstellung inzwischen längst kennen.«
    »In Ordnung, ich lasse es«, stimmte John zu, als fiele ihm gerade erst ein, wo er sich befand. »Ich wollte mich sowieso auf die Frage der Geräteausstattung konzentrieren. Ich bin dabei, Ian zu überreden, sich ans Telefon zu hängen und mir die Unterstützung der Leute in Brookhaven zu besorgen. Da muß man schon schweres Geschütz auffahren…«
    »Mehr als ich habe, leider«, sagte Peterson. »Sie haben irrige Vorstellungen über Art und Umfang meines Einflusses. Die Wissenschaftler haben es nicht gern, daß die Leute vom Rat sie wie Schachfiguren bewegen.«
    »Das habe ich auch schon bemerkt«, sekundierte Marjorie.
    John lächelte nachsichtig. »Was ist schon eine Primadonna, wenn sie nicht ab und zu ihre Arie vorsingen kann? Aber nein…« Er wandte sich wieder an Peterson. »…ich habe nur gemeint, einige der fortgeschrittenen Geräte aus Brookhaven könnten unser Störungsproblem lösen. Wenn Sie…«
    Peterson preßte die Lippen aufeinander und sagte schnell:. »Sehen Sie, ich knie mich da rein. Sie wissen, was das heißt -Formulare, Ausschußsitzungen, Berichte und all so was. Wenn kein Wunder geschieht, dauert es Wochen.«
    »Aber gewiß können Sie einiges…«
    »Markham ist derjenige, der das am besten kann«, sagte Peterson zu Marjorie gewandt. »Die Grundlagen schaffe ich am Telefon. Er kann rüberfliegen und mit den Leuten in Washington und dann in Brookhaven sprechen.«
    »Ja«, murmelte John, »ja, das ginge. Greg hat einige Verbindungen, glaube ich.«
    »Hat er die?« fragte Marjorie zweifelnd. »Er scheint, nun…«
    Peterson lächelte amüsiert. »Ein bißchen daneben? Ein bißchen unmodern? Ein bißchen aus der Reihe? Aber er ist Amerikaner, vergessen Sie das nicht!«
    Marjorie lachte. »Ach ja. Jan scheint mir viel netter.«
    »Berechenbarer, meinst du.«
    »Meine ich das?«
    »Ich glaube«, sagte Peterson, »darauf wollen wir gewöhnlich hinaus. Damit das Boot nicht ins Schwanken gerät.«
    Das Einverständnis zwischen den beiden Männern überraschte Marjorie. Es wirkte irgendwie melancholisch. Einen Moment zögerte sie, als beide, wie auf ein Kommando, in ihr Glas starrten. Beide kippten ihr Glas und ließen das Eis klingeln. Die Bernsteinflüssigkeit geriet in Bewegung. Sie blickte ins Zimmer. Das polierte Holz des Eßtischs spiegelte den Blumenstrauß wider, den sie zusammengesteckt hatte, und die Vase schien zu einer gewölbten Hand zu werden, die die Welt hielt.
    Hatte Peterson John vorher schon einige Neuigkeiten erzählt? Sie versuchte, die Stimmung zu vertreiben. »John, noch etwas Sherry?«
    »In Ordnung«, sagte er und stand auf. Er machte einen gequälten Eindruck. »Was haben Sie eben im Wagen noch gesagt, über die Frau von Caltech?« rief er Peterson zu.
    »Catherine Wickham«, sagte Peterson mit tonloser Stimme. »Sie arbeitet an den Mikrouniversen.«
    »Die Unterlagen, die Sie Markham gezeigt haben?«
    »Ja. Wenn es den Störungspegel erklärt, ist es wichtig.«
    »Darum also ging’s bei Ihrem Anruf?« fragte John, während er den Sherry eingoß. »Noch einen?« Er hielt die Whiskyflasche hoch.
    »Gerne, ja. Ich habe mit ihr gesprochen, und dann mit Thorne, der die Gruppe leitet. Sie kommt mit dem nächsten Flug herüber.«
    John vergaß, weiter einzuschütten. »Hallo! Sie müssen auf die richtigen Knöpfe gedrückt haben.«
    »Ich kenne Thornes Vertragsmonitor.«
    »Oh.« Pause. »Nicht schlecht.«
    »Hören wir auf, Ihre Frau mit Berufsproblemen zu langweilen«, schlug Peterson vor. »Ich würde mir gern Ihren Garten ansehen, wenn ich darf. Die meiste Zeit verbringe ich in London oder auf Reisen, und ich muß sagen, es ist wirklich angenehm, ein echtes Einfamilienhaus wie dieses hier zu sehen.«
    Er blickte sie von der Seite an, als sie aufstanden. Bemühte er sich um ihre Sympathie, fragte sie sich.
    »Reist Ihre Frau mit Ihnen?«
    »Nein.«
    »Ich schätze, das kann sie auch kaum. Ihr Geschäft geht wohl sehr gut.«
    »Ja, ich glaube, es ist recht erfolgreich, Sarah hat gewöhnlich mit allem, was sie unternimmt, Erfolg.« Seine Stimme verriet nichts.
    »Kennst du seine Frau, Marjorie?« fragte John verblüfft. Sie befanden sich auf der Terrasse, vor ihnen führten die Stufen auf den Rasen hinab. Die Sonne stand noch ziemlich hoch.
    »Nein, nicht persönlich, aber ich habe von ihr gehört. Sie ist die

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