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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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besiegte Surrey…«
    Marjorie verließ das Zimmer, um das Abendessen vorzubereiten. John Renfrew blieb vor dem Fernsehgerät sitzen, um das Spielergebnis von Yorkshire abzuwarten. Er hatte nur noch selten Zeit für die Sportnachrichten, verfolgte aber die Cricket-Ergebnisse und war ein Yorkshire-Fan.
    Marjorie arbeitete in der Küche. Sie war nervös. Langweiliges Cricket. Warum saß er da und sah sich den Unsinn an? Er könnte ihr helfen oder wenigstens mit ihr sprechen, wenn er schon vorhatte, ins Labor zurückzukehren. Sie überlegte kurz und entschied sich dann dagegen, den Wein zu servieren. Er wäre verschwendet, wenn sie den Abend allein verbringen mußte, und sie fühlte sich ohnehin schon ein wenig beschwipst. Sie mischte den Salat, holte Brot und Butter heraus. Das Souffle war fertig. Sie ging ins Wohnzimmer zurück, wo John immer noch vor dem Fernsehgerät saß.
    »Ich dachte, du würdest den Tisch decken«, sagte sie scharf.
    Verwirrt blickte er auf. »Oh, das Essen ist fertig? Eine Minute noch.«
    »Nein, keine Minute. Das Souffle ist fertig und wartet nicht. Sofort!«
    Sie rauschte hinaus. Überrascht blickte er ihr nach. Dann schlenderte er zum Sideboard, nahm Gabeln und Sets heraus und legte sie auf den Tisch. Marjorie kam mit dem Souffle zurück.
    »Nennst du das Tisch decken? Wo sind die Servietten? Und die Gläser? Und ruf die Kinder rein! Ich will es servieren, bevor es zusammenfällt.« Sie setzte sich an den Tisch.
    »Was ist los, Schatz?« fragte er einfältig.
    »Was meinst du damit? Nichts ist los«, herrschte sie ihn an.
    »Du wirkst verärgert«, sagte er vorsichtig.
    »Na ja, es ist ja auch ärgerlich. Alles, was ich von dir verlange, ist, daß du den Tisch deckst, und ich mach’ alles fertig, und dann muß ich sehen, daß du gar nichts getan hast. Ich habe genug davon, den ganzen Tag zu schuften, ohne zu wissen, wofür. Ich putze das Haus, und wir haben keine Gäste mehr, so daß es sowieso keiner sieht. Ich mache ein hübsches Essen, und du schlingst es runter und bist wieder weg. Genausogut hätte ich eine Dose Bohnen aufmachen können. Und ich bin es leid, den Abend und auch noch die halbe Nacht allein zu verbringen.« Wütend stand sie auf.
    »Marjorie, es tut mir leid, Liebes. Ich habe nicht gewußt… Ich bleibe heute abend zu Hause, wenn du es so gern möchtest. Ich dachte… Ich meine, ich weiß, ich habe dich in letzter Zeit vernachlässigt, aber diese Arbeit bedeutet mir sehr viel – sie ist lebenswichtig, Marjorie. Aber ich könnte sie nicht tun, wenn ich nicht wüßte, daß du hinter mir stehst. Du bist der ruhende Pol in meinem Leben. Das sage ich nicht nur so dahin. Ich zähle auf dich. Ich könnte mich auf meine Arbeit nicht konzentrieren, wenn ich wüßte, daß mit dir etwas nicht in Ordnung ist.«
    Sie lächelte verzerrt. »Jetzt habe ich wieder Schuldgefühle. Ich habe dich enttäuscht, nicht wahr? Du willst, daß ich dein Heim in Ordnung halte, die Frau bin, die hinter jedem großen Mann steht, und so weiter und so fort. Nun, meistens tue ich das gern, aber heute abend denke ich auch mal an mich. Es ist nicht nur, daß du die ganze Zeit fort bist. Es war ein langer, harter Tag, eins kam zum anderen. Ich mußte stundenlang anstehen, nirgendwo gab es Fleisch zu kaufen, seit vierzehn Tagen bekomme ich niemanden, der die Toilette repariert, und heute hat jemand die Garage aufgebrochen und Werkzeug gestohlen.«
    »Tatsächlich? Du hast mir nichts gesagt.«
    »Du hast mir keine Gelegenheit gegeben. In dem verdammten Labor kann ich dich nie erreichen. Und Nicky ist in Tränen aufgelöst nach Hause gekommen, weil ausgerechnet Miss Crenshaw ohne jede Vorankündigung nach Tristan de Cunha abgehauen ist, und du weißt, wie Nicky an ihr gehangen hat.
    Ich dachte, die Regierung wollte die Auswanderung wichtiger Berufsgruppen stoppen – aber wahrscheinlich galt Miss C. nicht als so wichtig. Jedenfalls mußte ich Nicky trösten. Und dann hast du angerufen und mir gesagt, daß du Peterson mitbringst. Ernsthaft, manchmal fühle ich mich wie ein Fußball, den andere Leute durch die Gegend treten.«
    »Warum fährst du nicht mal einen Tag raus? Nach London, zum Einkaufen? Kauf dir ein Kleid, geh ins Theater!«
    »Allein?«
    »Du bestimmst den Tag, und ich verspreche, wir treffen uns abends fürs Theater. Wie wäre das? Solange es keins dieser neumodischen Untergangsstücke ist. Die Welt ist auch ohne sie schon aus den Fugen.«
    Sie lachte besänftigt. »Ach, so schlecht, wie alle

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