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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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verbockt, begreifst du das nicht? Schon als er mir die Sendung ankündigte, hatte ich ein ungutes Gefühl. Und da hast du’s – mein Name, mit dieser hirnrissigen Theorie in Verbindung gebracht!«
    »Aber es sind doch deine Messungen…«
    »Ich habe ihn aufgefordert, meinen Namen herauszuhalten.«
    »Walter Cronkite hat deinen Namen genannt. Nicht Saul.«
    »Das interessiert doch niemanden. Jetzt werde ich mit Saul in Verbindung gebracht.«
    »Warum warst du nicht im Fernsehen?« fragte Penny unschuldig. Offensichtlich konnte sie die Aufregung nicht verstehen. »Nur Saul wurde in vielen Aufnahmen gezeigt.«
    Gordon verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Das ist genau seine Tour. Die Wissenschaft zu ein paar Sätzen vereinfachen, ihr irgendeinen gewünschten Dreh geben, sie auf den kleinsten gemeinsamen Nenner reduzieren – Hauptsache, Saul Schriffer steht im Rampenlicht. Grellfarbenes Neonlicht. Mist. Nur…«
    »Er hat sich die Namensnennung erschlichen, oder?«
    Verwirrt blickte Gordon sie an. »Namensnennung…?« Er stellte seinen Marsch durch das Zimmer ein. Sie glaubte ernsthaft, er sei verärgert, weil sein Gesicht nicht auf dem Bildschirm erschienen war. »Herr im Himmel!« Plötzlich wurde ihm heiß. Er begann sein blaues Oberhemd aufzuknöpfen und überlegte, was er tun könnte. Mit Penny zu reden hatte keinen Sinn – sie hatte keinerlei Verständnis dafür, wie Wissenschaftler einen solchen Vorgang empfanden.
    Schnaufend rollte er die Ärmel seines Hemdes hoch und ging in die Küche, wo sich das Telefon befand.
     
    »Saul, ich bin fürchterlich sauer«, war Gordons erster Satz.
    »Äh…« Gordon konnte sich ausmalen, wie Saul die richtigen Worte aussuchte. Das war eine seiner Stärken, doch diesmal sollte es ihm nicht gut bekommen. »Ich weiß, wie Sie sich fühlen, Gordon, wirklich. Ich habe die Sendung vor zwei Stunden gesehen, und sie war für mich genauso überraschend wie für Sie. Der Beitrag des Lokalsenders in Boston war okay, Ihr Name wurde nicht ausdrücklich genannt, genau, wie Sie es wollten. Sofort nach der Cronkite-Sendung habe ich sie angerufen, und sie erklärten mir, für den landesweiten Beitrag sei alles auf den Kopf gestellt worden.«
    »Woher wußten die Fernsehleute davon, Saul, wenn Sie sie nicht…«
    »Den Reportern in Boston mußte ich es sagen. Als Hintergrundinformation.«
    »Sie haben mir versichert, mein Name käme nicht ins Spiel.«
    »Ich habe getan, was ich konnte, Gordon. Ich wollte Sie anrufen.«
    »Und warum haben Sie’s nicht getan? So wußte ich gar nicht…«
    »Ich dachte, vielleicht hätten Sie doch nichts dagegen, nachdem Sie gesehen haben, wieviel Zeit wir bekommen haben.« Sauls Tonfall wechselte. »Es ist ein großes Spiel, Gordon. Die Leute werden aufmerksam.«
    »Aufmerksam, ja, sicher«, sagte Gordon mißmutig.
    »Wir kommen mit dem Bild weiter. Wir knacken es.«
    »Wahrscheinlich wird es uns knacken, Saul. Ich habe gesagt, ich will da nicht reingezogen werden. Sie haben…«
    »Begreifen Sie nicht, daß es unrealistisch war?« Sauls Stimme war ruhig und sachlich. »Ich habe Ihnen zugestimmt, sicher, aber es mußte herauskommen.«
    »Nicht auf diese Art.«
    »Glauben Sie mir, Gordon, so läuft es nun mal. Vorher sind Sie kein Stück weitergekommen, oder? Geben Sie es zu!«
    Er atmete tief ein. »Wenn mich jemand fragt, Saul, werde ich antworten, daß ich nicht weiß, woher die Signale kommen. Und das ist die reine Wahrheit.«
    »Aber es ist nicht die ganze Wahrheit.«
    »Sie wollen mir etwas von ganzer Wahrheit erzählen? Sie, Saul? Sie, der mich überredet hat, die erste Botschaft zurückzuhalten?«
    »Das ist etwas anderes. Ich wollte das Problem klären…«
    »Das Problem klären, Scheiße! Hören Sie, wer mich auch fragt, ich werde sagen, daß ich Ihre Interpretation nicht teile.«
    »Werden Sie die erste Botschaft bekanntmachen?«
    »Ich…« Gordon zögerte. »Nein, ich will nicht noch mehr Aufsehen.« Er fragte sich, ob Ramsey an den Experimenten weiterarbeiten würde, wenn er die Botschaft veröffentlichte. Zum Teufel, alles, was er wußte, war, daß tatsächlich ein Element nationaler Sicherheit mitspielte. Gordon wußte, daß er dort nicht hineingezogen werden wollte.
    »Gordon, ich kann Ihre Empfindungen verstehen.« Die Stimme nahm einen warmen Klang an. »Ich bitte Sie nur um eins: mich bei dem, was ich versuche, nicht zu behindern. Ich komme Ihnen nicht in die Quere und Sie mir nicht.«
    »Nun…« Gordon verstummte, seine Energie war

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